CH-Eröffnung: Gut gehalten
Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Dienstag in der Eröffnungsphase gut gehalten und setzt damit die Aufwärtsbewegung des Vortages abgeschwächt fort. Aus den USA und aus Fernost sind positive Impulse gekommen. So hat der Dow-Jones-Index am Vortag gegenüber dem Stand zu Handelsschluss in Europa nochmals leicht zugelegt und auf Tageshoch geschlossen. In Fernost wurden ebenfalls teils deutliche Avancen erzielt, der Nikkei stieg um mehr als 2% und der Hang-Seng um rund 1,5%. Begünstigt werde eine Fortsetzung des Aufwärtstrends auch hierzulande von den Äusserungen des US-Notenbank-Chefs Ben Bernanke am Vortag, der eine weiterhin lockere Geldpolitik signalisiert hatte.
Unternehmensnews sind an der Schweizer Börse allerdings Mangelware. So dürften makroökonomische Daten mehr Beachtung finden. Der UBS-Konsumindikator ist im Februar weiter leicht gesunken, liegt aber immer noch über den Tiefstwerten vom Herbst des Vorjahres. Die UBS-Ökonomen erwarten eine Beschleunigung des Konsums gegenüber dem Vorjahr. Aus Deutschland kommen mit dem vorerst gestoppten Aufwärtstrend des GfK-Konsumklima leicht negative Impulse. Vor allem werden aber von den am Nachmittag anstehenden US-Daten Impulse erwartet. Publiziert werden der Case-Shiller-Index und das Verbrauchervertrauen.
Der SMI steht um 09.30 Uhr um 0,15% höher auf 6’292,49 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) legt derweil 0,21% auf 965,65 zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,16% auf 5’768,98 Zähler.
Aus charttechnischer Sicht habe der SMI den kurzfristigen negativen Trend brechen können, heisst es in einem charttechnischen Kommentar der ZKB. Die kurzfristigen Momentum-Indikatoren würden Aufwärtsdruck zeigen, der Markt sei nicht überkauft. Folglich sehen die ZKB-Techniker den SMI auf bis zu drei Tage hinaus höher.
Unter den SMI-/SLI-Werten sind wie oft bei einer solchen Ausgangslage an Markt vor allem konjunktursensitive Titel und Finanzvaloren gesucht. Demgegenüber beschränken die defensiven Index-Schwergewichte den Spielraum nach oben.
Im Fokus stehen unter den SMI-Titeln die Aktien des Zementkonzerns Holcim (-2,5% auf 59,60 CHF), die unter der vorbörslich angekündigten Platzierung von 5 Millionen eigenen Aktien zu 59,25 CHF das Stück leiden. Dies entspricht rund 1,5% der ausgegebenen Aktien. Beispielsweise die Bank Vontobel begrüsst in einem Kommentar jegliche Massnahmen des Zementkonzerns zur Stärkung der Bilanz. In diesen Titeln drückten der kleine Verwässerung sowie Gewinnmitnahmen von den im bisherigen Jahresverlauf deutlichen Avancen von knapp 22%, hiess es unter Marktbeobachtern.
Die prozentual grössten Gewinne erzielen bisher die zyklischen Logitech (+1,8%). Weitere Zykliker mit grösseren Gewinnen sind Clariant (+1,0%) sowie Swatch, Adecco und Nobel Biocare (je +0,5%). Transocean (+0,5%) hat am Vortag die Erhöhung der Rückstellungen für das Macondo-Ölunglück auf 1,2 Mrd USD von 1,0 Mrd bekannt gegeben.
Gesucht sind ebenfalls Finanzwerte. So legen die am Vortag noch etwas verschmähten CS (+1,2%) deutlicher zu. Grössere Avancen erzielen auch Julius Bär (+1,1%) und UBS (+0,9%). Aus dem Assekuranzsektor werden vor allem ZFS (+0,6%) und Swiss Re (+0,5%) gekauft.
Negativ auf den Leitindex wirken sich die Kursentwicklungen in den Index-Schwergewichten aus. So sind Roche (-0,1%), Novartis (unv.) und Nestlé (-0,1%) nicht gesucht. Am Vortag konnten Roche und vor allem Nestlé aber deutlich zulegen.
Ebenfalls leicht in der Minuszone notieren Synthes und SGS (je -0,2%). Syngenta (-0,1%) verlieren ebenfalls minim.
Aus dem breiten Markt kommen ebenfalls wenig News am Berichtstag. Ihre Abschlüsse publiziert haben die Liechtensteinische Landesbank (-1,9%), der Hedge-Fund-Spezialist Gottex (+0,4%) und die Warenhaus- und Immobiliengruppe Loeb (unv.).
Gurit (kein Kurs) und das Konsortium aus Implenia (-0,5%) und Alpiq (+0,4%) haben zudem neue Aufträge gemeldet. Zwahlen & Mayr (-4,2%) hat mit der italienischen Cimolai einen neuen Mehrheitsaktionär. Newron (+4,7%) setzen den Aufwärtstrend fort nach anhaltenden Käufe im Hinblick auf das mögliche Potenzial des Hauptproduktes Safinamide. (awp/mc/pg)