CH-Eröffnung: Gut gehalten – Novartis stützen Gesamtmarkt
Zürich -Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag den Handel mit gehaltenen Notierungen aufgenommen. Während bei den Blue Chips die Verlierer in der Überzahl sind, halten Kursaufschläge bei Novartis den Gesamtmarkt leicht im Plus. Händler sprechen von einem impulsarmen Handel, da die US-Märkte am Vortag feiertagsbedingt geschlossen waren. Nach den deutlichen Gewinnen in der vergangenen Woche sei eine Konsolidierung fällig gewesen, hiess es im Handel.
Nachdem Griechenland vorerst vor der Staatspleite gerettet wurde, suche der Markt weiter nach Orientierung.Themen wie Chinas Kampf gegen die Inflation und die Schuldengrenze der USA blieben weiter im Fokus, hiess es.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,06% höher auf 6’249,75 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,02% auf 975,96 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,01% auf 5’747,56 Zähler anzieht.
Im Fokus der Anleger stehen am Berichtstag Novartis, der Aktien sich um 0,7% verteuern. Der Pharmakonzern hat mit seinem Mittel Afinitor bei fortgeschrittenem Brustkrebs einen Studienerfolg erzielt. Die Zulassungsgesuche sollen bis Ende 2011 eingereicht werden. Mit der Indikation Brustkrebs betritt Afinitor nun einen sehr grossen Markt und dürfte nun zügig Blockbustercharakter erlangen, urteilt die ZKB, die von einem Zusatzpotenzial von 1,5 Mrd USD Umsatz ausgeht.
Die Konkurrenzpapiere von Roche geben um 0,1% nach. Die Basler hatten in der Vorwoche selbst mit dem Medikament Avastin bei Brustkrebs in den USA einen Rückschlag erlitten und werden gemäss einer aktuellen Mittteilung die Entwicklungs- und Marketingrechte am SGLT2-Inhibitor zur Therapie von Diabetes Typ 2 an die Tochtergesellschaft Chugai zurückgegeben. Actelion geben um 1,0% nach.
Bankaktien geben unter dem Eindruck der jüngsten Meldungen um Griechenland nach: Credit Suisse verlieren 0,5% und UBS 0,6%. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) stellte am Vortag den französischen Vorschlag, bei dem die privaten Gläubiger hätten mit einbezogen werden sollen, in Frage. Ein «Überrollen» griechischer Verbindlichkeiten wollen die Analysten womöglich als «Selective Default» werten.
In Ermangelung an Nachrichten finden am Berichtstag mehrere Analystenratings Beachtung. So hat die Deutschen Bank hat das Rating für die Swisscom (Aktie: +1,2%) auf ‹Buy› von zuvor ‹Hold› heraufstufen. Das neue Kursziel lautet 425 CHF. Auch Nomura hat Swisscom auf ‹Buy› hochgestuft und ein neues, höheres Kursziel von 440 CHF genannt.
Für Givaudan (-0,8%) hingegen hat HSBC das Kursziel senkt auf 1’020 von zuvor CHF gesenkt; die Empfehlung lautet indes unverändert ‹Overweight›. Das Margenpotenzial sei höher als bislang gedacht, da sich das starke Cash-Flow-Profil ab 2012 positiv auswirken sollte, so die Analysten nach einer Roadshow mit dem Unternehmen.
Die grössten Gewinne unter den Blue Chips streichen bis dato SGS mit plus 1,4% ein. Die hiesige Saison der Halbjahresergebnisse beginnt Mitte Juli traditionsgemäss mit den Zahlen des Warenprüfers. Gewinne verzeichnen auch Syngenta (+0,6%), Adecco (+0,3%) und Lonza (+0,2%).
Im breiten Markt stehen Swissmetal weiter im Fokus – die Papiere geben um 9,4% nach. Der sanierungsbedürftige Kupferprodukte-Hersteller hat bis auf Weiteres die Produktion in Dornach/SO eingestellt und damit auf den Entscheid seiner Bank reagiert, die Metalllager in Dornach zur Kreditsicherung temporär zu schliessen.
Die Detailhändlerin Migros hat ihren Anteil an Charles Vögele (Aktie +3,6%) wieder erhöht und hält nun mehr als 20% am Modehaus. Dies geht aus einer Offenlegungsmeldung der Börse vom Montag hervor. Bei der Migros hiess wie immer, es handle sich nur um eine Finanzbeteiligung. Gerüchte, wonach die Migros am Inland-Geschäft der Kleiderkette interessiert sein könnte, werden bereits seit bald drei Jahren herumgereicht. Mit dem Ausbau erhalten diese Spekulationen nun wieder neue Nahrung.
Der Klima- und Fertigungstechnikkonzern Walter Meier (Aktie +1,6%) hat im ersten Halbjahr 2011 den Umsatz währungsbereinigt um 10,7% gesteigert und versprach für EBIT und Konzerngewinn eine deutlich überproportionale Steigerung. (awp/mc/ps)