Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit leichten Avancen in die Sitzung gestartet, hat sich in der Folge aber wieder auf das Schlussniveau vom Vortag zurückentwickelt. Die Vorgaben aus den USA und Japan sind zwar positiv, allerdings wurden in Tokio am ersten Handelstag lediglich die Gewinne anderer Weltbörsen zu Jahresbeginn nachvollzogen und in den USA sind die Futures seit dem europäischen Börsenschluss etwas zurückgekommen.
Die Stimmung bleibe trotz der weiterhin erheblichen Bedenken wegen der Schuldenkrise tendenziell freundlich, hiess es in Marktkreisen. Nach dem starken Anstieg zum Jahresauftakt am Vortag und auch in den beiden Wochen davor kämen allerdings Gewinnmitnahmen nicht überraschend, denn die Luft nach oben werde langsam dünn. So sieht denn auch die ZKB gemäss einem charttechnischen Kommentar den kurzfristigen Trend für den SMI weiterhin positiv, auch wenn die Momentum-Indikatoren aktuell auf deutlich überkauftem Niveau seien.
Der SMI steht um 09.30 Uhr 0,20% höher bei 6’063,15 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,23% auf 900,53 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,15% auf 5’461,05 Punkte.
Mit Blick auf die Aktien sei sie weiterhin vorsichtig optimistisch eingestellt, schreibt die Credit Suisse in einer Kurzanalyse. Dies trotz der beschränkten Visibilität aufgrund der ungelösten Schuldenkrise und der anhaltenden Sorgen um die globale Konjunktur. Die Bank hat denn auch ein Kursziel für den SMI per Ende 2012 von 6’231 Punkten definiert, was einer positiven Jahresperformance von gegen 5% entsprechen würde.
Die einzelnen Titel zeigen sich insgesamt wenig bewegt, was mangels Nachrichten auch nicht überrascht. An der Tabellenspitze stehen derzeit CS (+1,5%) und mit etwas Abstand UBS (+0,9%).
Weiter sind Transocean (+0,9%), Julius Bär oder Swiss Life (je +0,5%) überdurchschnittlich gesucht, während ZFS 0,4% und Swatch, Givaudan und Schindler je 0,3% zulegen. Für Swiss Life hat Merrill Lynch die Abdeckung mit dem Rating «Neutral» wieder aufgenommen.
Mit der Prognose für den SMI hat die Credit Suisse weitere Tipps zum Anlageverhalten veröffentlicht. So seien grosse Bluechips zu bevorzugen sowie Aktien mit einer hohen Dividendenrendite.
Als «Top Picks» für 2012 nennt die CS unter den Schweizer Bluechips ABB (aktuell +0,2%), Richemont (+0,1%) und Roche (+0,2%) sowie als vierten, allerdings für eher risikotolerante Investoren, Clariant (-0,3%).
Am wenigsten gesucht sind aktuell Logitech (-2,1%), Nobel Biocare (-1,1%) oder Sonova (-1,0%). Ähnlich stark verlieren nur noch Actelion (-1,0%).
SGS (-0,6%) folgen dicht dahinter, nachdem das Unternehmen am Vorabend den Abschluss des im Jahr 2009 lancierten Akteinrückkaufprogrammes bekanntgegeben hat. SGS wurden von HSBC auf «Neutral» von «Overweight» zurückgestuft. Der starke Franken dürfte den Umsatz im zweiten Halbjahr 2011 noch stärker als in der ersten Jahreshälfte belastet haben, hiess es dazu unter anderem.
Im breiten Markt zeigen Jungfraubahn noch keine Reaktion auf die am Morgen publizierten jüngsten Daten zu den Passagierzahlen.
Auffallend sind dafür die Gewinne in Kardex (+7,9%), während Myriad nach der Bekanntgabe von Akquisitionsabsichten 2,3% höher gehandelt werden. (awp/mc/pg)