Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich heute Montag in der Eröffnungsphase knapp gehalten. Belastet wird der Markt vor allem durch Abgaben in den Grossbanken und Nestlé. Divergierende Impulse und wichtige US-Arbeitsmarktdaten Ende Woche würden für etwas Zurückhaltung sorgen, hiess es unter Marktbeobachtern. Einerseits kommt aus den USA eine neutrale bis etwas positive Vorgabe. Auch die asiatischen Märkte können deutlicher zulegen. Andererseits bleibe das Augenmerk auf der Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten und den Bewegungen des Ölpreises. Dadurch sei die Unsicherheit weiterhin hoch, hiess es unter Marktbeobachtern.
Zudem stehe am kommenden Freitag der wichtige Arbeitsmarktbericht aus den USA an, auf den sich die Investoren im Wochenverlauf einstellen würden, hiess es weiter. Wenig Auswirkungen zeitigt hingegen die Ankündigung des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao, der das Wirtschaftswachstum in den kommenden fünf Jahren auf 7% beschränken will zugunsten eines verstärkten Augenmerks auf soziale Gerechtigkeit. 2010 hatte China um gut 10% zugelegt.
Um 09.30 Uhr steht der SMI um 0,15% tiefer auf 6’527,26 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,03% auf 1’046,86 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,11% auf 5’882,81 Zähler.
Aus charttechnischer Sicht werde der SMI mit Blick auf die kommenden Tage von einem kurzfristigen, positiven Zyklus getragen. Dieser Zyklus dürfte gemäss den Charttechnikern der Deutschen Bank noch bis Mittwoch anhalten. Die mittelfristige Technik sei jedoch in einem geschwächten Zustand. Der Markt bleibe deshalb auch während der nächsten 2-3 Tage gegenüber negativen Nachrichten verletzlich, heisst es weiter.
News sind aus der Reihe der SMI-/SLI-Valoren heute Mangelware. Am deutlichsten im Angebot liegen Credit Suisse (-1,1%). Auch weitere Banken leiden, so UBS (-0,8%) und Julius Bär (-0,6%). Bei der CS wird über den Fortgang der Entwicklung in Sachen mutmasslicher Beihilfe zu Steuerhinterziehung in den USA spekuliert. Presseberichten vom Wochende zufolge soll CS mit den US-Behörden verhandeln; auch wird die Möglichkeit einer Zivilklage genannt.
Ebenfalls im Angebot liegen Versicherungsvaloren. So geben Swiss Re (-0,6%) oder ZFS (-0,5%) nach.
Weitere grössere Verlierer sind die Indexschwergewichte Nestlé (-0,7%). Nur wenig verändert zeigen sich hingegen Roche und Novartis (je -0,1%). Novartis meldet nach Ablauf der ursprünglichen Frist zur Übernahme des Diagnostik-Unternehmens Genoptix, dass rund 80% der Titel angedient worden seien. Zudem ist die a.o. GV des Pharmakonzerns für die Alcon-Übernahme nun auf den 8. April angesetzt worden.
Unter den Medtech-Werten verlieren Nobel Biocare (-0,6%), während Sonova (+0,3%) zulegen können.
Die bisher grössten Avancen erzielen Syngenta (+2,7%). Die Titel würden von den gestiegenen Mais- und Soya-Preisen profitieren, die bereits am vergangenen Freitag den Branchennachbarn Monsanto avancieren liessen. Mit den Agro-Zahlen hat hingegen Bayer – ebenfalls ein Branchennachbar – im Abschluss 2010 enttäuscht.
Weitere grössere Gewinner sind die zyklischen Adecco und ABB (je +1,1%). Beide Titel sind gemäss Marktbeobachtern auf tieferem Niveau wieder gesucht, nachdem die Werte in der Vorwoche um knapp 5% bzw. 2% verloren hatten.
Transocean (+1,1) ziehen weiter an, nachdem die Ölbohrplattformaktie zum Wochenschluss hierzulande um 2,2% und an der New Yorker Börse um 2,7% angezogen hatte. Begünstigt würden die Avancen durch die steigenden Rohölpreise. Diese liege nach wie vor auf hohen Niveau, obwohl Saudi Arabien im Zuge der Unruhen im Nahen und Mittleren Osten mögliche Engpässe ausgleichen will.
Im breiten Markt wird unterschiedlich auf Geschäftszahlen reagiert. Meyer Burger (+5,6%) meldete vorab eine knappe Verdoppelung des Umsatzes auf 826 Mio CHF und EBITDA-Marge von über 20%. Nach Zahlen zulegen können die Bellevue Group (+2,2%), Bank Coop (+0,8%), Oridion (+1,5%) und IVF Hartmann (+0,6%). Zurückgenommen werden hingegen nach dem 2010er Abschluss Uster Technologie (-0,4%).
Grössere Verluste gibt es für Micronas (-4,3%), Addex (-3,5%), Kudelski (-3,3%) oder Swisslog (-3,2%). Grössere Gewinne verbuchen Mikronas (+2,9%). (awp/mc/ps)