CH-Eröffnung: Knappes Minus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit etwas tieferen Notierungen in die von der Bundesratswahl begleitete Sitzung gestartet. Nach den zwei starken Vorwochen befinde sich der SMI seit Wochenbeginn in einer Konsolidierungsphase, hiess es in Marktkreisen, von daher kämen erneute Verluste am Mittwoch nicht überraschend. Allerdings verlaufe das Geschehen in eher ruhigen Bahnen, dies trotz der anhaltenden Unsicherheiten um die Staatsschuldenkrise und der laufend nach unten revidierten Konjunkturprognosen für das kommende Jahr. Positive Treiber seien aktuell Mangelware, zumal am Morgen Swisscom eine Gewinnwarnung publiziert hat.

An anderen europäischen Börsenplätzen sind die frühen Verluste nach den negativen Vorgaben aus den USA eher höher als hierzulande. Das allgemeine Sentiment wird von der amerikanischen Notenbank belastet, welche nach ihrer gestiegen Sitzung nicht wie erhofft neue Signale für eine weitere Lockerung der Geldpolitik ausgesandt, gleichzeitig aber auf «signifikante Abwärtsrisiken» angesichts der Spannungen an den internationalen Finanzmärkten hingewiesen hatte.

Der Leitindex SMI steht um 09.30 Uhr 0,12% tiefer bei 5’752,57 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,23% auf 856,95 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,18% auf 5’192,62 Punkte.

Swisscom geben nach einer Gewinnwarnung vergleichsweise moderat um 0,3% nach. Das Unternehmen hat einen Milliardenabschreiber wegen der ungünstigen Entwicklung bei der italienischen Tochtergesellschaft Fastweb angekündigt. Die wirtschaftlich schwierige Lage und steigende Zinsen führen laut Swisscom zu reduzierten Wachstumsaussichten und höheren Kapitalkosten in Italien. Als Folge davon wird der Geschäftsplan von Fastweb angepasst und der Wert der Beteiligung korrigiert, was den Reingewinn 2011 um 1,2 Mrd CHF reduziere.

Gleichzeitig gab Swisscom bekannt, dass dies keinen Einfluss auf die Dividende habe. So wurde denn auch gleich der Antrag zur Erhöhung der Dividende um 1 auf 22 CHF mitgeteilt. Darauf verwiesen denn auch erste Kommentatoren. Die Nachricht sei sicher schlecht für Swisscom. Da aber die Dividende nicht tangiert sei, dürften sich die negativen Auswirkungen der Gewinnwarnung auf den Aktienkurs in Grenzen halten. So bezeichnet stellvertretend auch die ZKB die Nachricht lediglich als «leicht negativ».

Grösster Verlierer im wenig bewegten und etwas orientierungslosen Markt sind derzeit Transocean (-1,4%), Logitech (-1,5%) und Lonza (-1,2%), während dahinter auch Nobel Biocare (-1,0%), Adecco (-0,9%) oder Richemont (-0,8%) leicht überdurchschnittlich nachgeben.

Von den Finanzwerten büssen Swiss Re (-0,8%) und Swiss Life (-0,5%) am meisten ein. CS stehen unverändert, während UBS und ZFS gar minim im Plus stehen. Barclays hat zuvor die Kursziele für Swiss Re und ZFS leicht erhöht und dabei die Ratings «Overweight» bzw. «Equalweight» bestätigt. Die Credit Suisse ist nun in den USA vom Madoff-Liquidator wie zuvor andere hiesige Banken auf die Zahlung von Schadenersatz verklagt worden, nämlich auf einen Betrag von 375 Mio USD. Dies belastet die CS-Aktie indes kaum.

Auf der Gewinnerseite stehen Swatch und SGS mit einem Plus von je 0,3% zuoberst.

Im breiten Markt legen Sika (+0,1%) nach einer kleineren Akquisition in Italien minim zu, die ZKB wertet die Übernahmen als leicht positiv.

Kudelski (-2,6%) fallen dagegen etwas zurück. Das Aktienresearch der UBS hat die kurzfristige Kaufempfehlung, das sogenannte «Short term Buy», für Kudelski wieder entfernt. (awp/mc/pg)

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