CH-Eröffnung: Leicht fester
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag klar fester in den Handel gestartet. Damit knüpft der Leitindex – nach der Konsolidierungsphase in der Vorwoche – an seine seit Ende November andauernde Aufwärtstendenz an. Der SMI befindet sich damit im Einklang mit anderen wichtigen Börsenplätzen in Europa. Die Stimmung sei trotz der anhaltenden Unsicherheiten um die Entwicklung in der Eurozone weiterhin freundlich, hiess es in Marktkreisen.
Die Lage in Europa halte die Investoren indes nach wie vor in ihrem Bann, nachdem bereits am Vortag diverse europäische Banken im Fokus standen. Die Sorgen um die Eurozone hatte auch am Börsenparkett in New York am Vorabend für wenig Kaufstimmung gesorgt. Der Dow Jones und der S&P 500 haben am Vortag kaum verändert geschlossen, konnten aber immer hin die vorangegangenen Kurseinbussen im Tagesverlauf wieder ausgleichen. In Tokio waren die Kurse wegen Gewinnmitnahmen rückläufig.
Der SMI liegt um 09.30 Uhr mit 0,49% im Plus bei 5’833,34 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,67% auf 862,99 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,53% auf 5’255,50 Zähler.
Givaudan (+1,3%), ABB (+1,2%) und Transocean (+1,2%) verzeichnen die kräftigsten Aufschläge.
Dicht dahinter folgen Adecco (+1,0%), welche sich unempfindlich gegenüber kritischen Äusserungen von Goldman Sachs zeigen. Das Institut passt im Rahmen einer Sektorstudie die EPS-Schätzungen für den Personalvermittler für 2011 und 2012 marginal um 0,4% nach unten bzw. um 0,8% nach oben an. Goldman Sachs geht davon aus, dass eine komplette Erholung des Sektors weiter auf sich warten lässt. Weiter gäbe es kurzfristig Abwärtspotenzial für die Branche, heisst es in der Studie.
Die Banken legen im freundlichen Schweizer Börsenumfeld zu: UBS (+0,8%), Credit Suisse (+1,1%) und Julius Bär (+0,9%).
Die Aktien des SMI-Schwergewichts Nestlé (+0,2%) rangieren in der hinteren Region der Aufsteiger, ebenso Roche (+0,4%) und Novartis (+0,2%).
Einzige Verlierer sind aktuell Sonova und Actelion (je -0,3%). Goldman Sachs hatte auch das Kursziel für Actelion auf 33 von 36 CHF gesenkt, bei einer unveränderten Einstufung von Neutral. Sowohl mit den jüngsten Quartalszahlen als auch in Treffen mit dem Management habe das Pharmaunternehmen deutlich gemacht, dass im kommenden Jahr mit sinkenden Produktumsätzen zu rechnen sei. Sie sind mit dieser Kursentwicklung das Schlusslicht im SMI.
Im breiteren Markt legen Forbo (+13,6%) massiv zu. Der Bodenbelags- und Klebstoffhersteller will sich vom Geschäftsbereich Bonding Systems, dem Klebstoffbereich, trennen. Mit dem Verkauf des grösseren Teilbereichs Industrieklebstoffe für 370 Mio CHF ist dem Unternehmen dabei ein erster Schritt gelungen. Für den Teilbereich Bauklebstoffe wird noch nach strategischen Optionen gesucht. In Marktkreisen wird der Schritt positiv beurteilt.
Beim Logistikdienstleister Swisslog (unv.) tritt Manfred Schuster als Verwaltungsrat zurück. Seit 2004 war Schuster in dieser Funktion für Swisslog tätig. Schuster verlässt den Verwaltungsrat aus persönlichen Gründen auf Ende Jahr.
Die Aktien der Centralschweizerische Kraftwerke (CKW) steigen leicht um 0,3%. Die CKW verkauft die Kabelfernsehanlage in Römerswil an die Wasserwerke Zug (WWZ). Das Unternehmen will sich damit von einem nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereich trennen, den sie zusammen mit dem Gemeindestromnetz im Jahr 2008 von der Elektrizitätsgenossenschaft Römerswil im Jahr 2008 übernommen hatte. (awp/mc/ps)