CH-Eröffnung: Leicht fester
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag leicht fester in den Handel gestartet. Gestützt wird die Stimmung am hiesigen Handelsplatz von tendenziell positiven Vorgaben aus Übersee, während sich die Anleger von den Kursverlusten an der Tokioter Börse nach schwächeren Konjunkturdaten in Japan unbeeindruckt zeigen. Zwar hatte auch der Dow Jones am Vorabend leicht im Minus geschlossen, jedoch konnte der Index nach einem leichteren Start einen Grossteil der Verluste in der zweiten Handelshälfte eliminieren.
Am Berichtstag steht vor allem der Zinsentscheid der EZB am frühen Nachmittag im Fokus der Anleger. Im Falle einer nicht erwarteten Zinssenkung könnten positive Signale für die Börsen Europas ausgehen, lautet der Kommentar eines Händlers. Zudem stehen am Vormittag Daten zur Industrieproduktion aus der EU und am Nachmittag die Detailhandelsumsätze, die Lagerbestände sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA an. Ebenfalls von Interesse für die Investoren ist die Platzierung einer langfristigen Anleihe in Spanien. In der Schweiz hat mit Geberit zudem der erste Bluechip den Umsatz für das Geschäftsjahr 2011 publiziert. Die Verkäufe sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.
Der SMI gewinnt bis um 09.30 Uhr 0,46% auf 6’035,77 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,58% auf 896,07 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,42% auf 5’435,67 Zähler.
Geberit (+1,0%) hat für 2011 Umsatzzahlen im Rahmen der Erwartungen publiziert. Zudem wurde die Reingewinnprognose bestätigt. Weiter erwartet das Unternehmen eine EBITDA-Marge im oberen Bereich des Zielkorridors, was jedoch in ersten Analystenkommentaren als enttäuschend gewertet wurde. Viele Marktteilnehmer hatten aufgrund der soliden Umsatzentwicklung im letzten Quartal eine Anhebung der EBITDA-Prognose erhofft.
Mit deutlichen Aufschlägen zeigen sich im frühen Handel die Finanzwerte. Hier übernehmen Swiss Re und UBS (je +1,2%) die Führung, gefolgt von Julius Bär (+1,1%) und CS (+1,0%). Mit einem etwas kleineren Plus zeigen sich ZFS (+0,4%).
Mitunter die grössten Aufschläge verzeichnen Actelion (+1,7%), die sich heute an der Helvea-Konferenz präsentieren. Auch die Pharma-Schwergewichte Novartis (+0,4%) und Roche (+0,6%) können zulegen. Bei Novartis hinterfragen neue Presseberichte die Freiwilligkeit des Produktionsstoppes in den USA. In einem 13-seitigen Schreiben der US-Gesundheitsbehörde seien erhebliche Mängel in den betroffenen Produktionseinrichtungen aufgeführt worden. Diese sollen während einer Inspektion des Werkes durch die FDA im Sommer 2011 festgestellt worden sein.
Roche (+0,6%) hat in den USA von der FDA die Zulassung für ein Blutüberwachungssystem erhalten. Dabei handelt es sich um das Produkt «Accu-Check NanoSmartView», welches den Glukosespiegel im Blut überwacht.
Konjunktursensitive Titel wie Transocean (+0,8%), Adecco (+0,7%), Richemont (+0,6%) oder SGS (+0,4%) legen ebenfalls zu, wenn auch moderat. Beim Warenprüfkonzern SGS hat Merrill Lynch die Einstufung auf «Neutral» von bisher «Underperform» erhöht und auch das Kursziel deutlich angehoben.
Bei Swatch (+0,9%) hat die Citigroup das Kursziel leicht gesenkt, die Einstufung «Buy» derweil bestätigt. HSBC erhöht hingegen das Kursziel und stuft die Titel des Uhrenherstellers weiterhin mit «Overweight» ein.
Einzig Nobel Biocare (-0,1%) und Givaudan (-0,1%) entziehen sich dem positiven Trend. Letztere wurden von Citigroup auf die «Least Preffered List» genommen.
Im breiten Markt haben Petroplus (Aktie +32,5%) am Vorabend bekannt geben, dass mit den Kreditgebern eine temporäre Übereinkunft gefunden wurde, welche den Weiterbetrieb der beiden Raffinerien Ingolstadt und Coryton sicherstellt. In Analystenkommentaren wird das Ereignis positiv gewertet. Petroplus habe damit fürs Erste Zeit gewonnen und die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses habe abgenommen, heisst es.
Sulzer (+3,2%) hat am Berichtstag einen leicht höheren Bestellungseingang als erwartet publiziert. Auch für 2012 erwartet der Industriekonzern ein moderates Wachstum des Auftragseinganges.
Partners Group (+0,6%) hat die Neugelder sowie die verwalteten Vermögen für 2011 bekannt gegeben. Diese sind unter den Erwartungen der Experten ausgefallen.
Die grössten Abschläge verzeichnen Absolute Private Equity (-14,8%), gefolgt von Swissmetal (-5,5%). (awp/mc/ps)