CH-Eröffnung: Leicht fester
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Freitag im frühen Handel mit nur geringen Aufschlägen. Die Augen der Investoren richten sich nach den positiven Nachrichten aus Griechenland nun wieder auf die US-Konjunktur und den dortigen Arbeitsmarkt. Die Vorgaben aus den USA und aus Asien waren allerdings klar positiv.
Der Weg für den griechischen Schuldenerlass ist offenbar frei. Nach jüngsten Angaben der Regierung seien 85,8% der Anleihen unter griechischem Recht und bislang 69% unter internationalem Recht umgetauscht worden. Die restlichen Anleger sollen mit Hilfe der Umschuldungsklausel CAC zur Annahme gezwungen werden. Damit steige die Quote auf 95,7%. Am Nachmittag werden aus den USA wichtige Monatsdaten zum Arbeitsmarkt erwartet, deshalb dürften sich die Investoren bis dahin eher zurückhaltend zeigen. Je nachdem wie die Zahlen ausfallen, könnte sich der gegenwärtige Trend verstärken oder umkehren, heisst es im Markt.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,22% höher bei 6’167,17 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert um 0,22% höher bei 941,51 und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 0,23% auf 5’659,88 Zähler.
Vom Aufatmen in puncto Griechenland wirkt auch auf die Schweizer Finanzwerte positiv. Die Grossbanken UBS (+0,2%) und CS (+0,7%) notieren nach den gestrigen deutlichen Aufschlägen erneut fester, Julius Bär legt um 0,2% zu. Die Versicherer ZFS, Swiss Re und Swiss Life steigen um 0,7%, 0,6% und 0,5%.
Die zuletzt arg gebeutelten Novartis-Aktien (+1,1%) profitieren zum Wochenschluss von positiven Analysten-Kommentaren und stehen an der Spitze im SMI. Die UBS hat den Valor in der jüngsten Studie zum europäischen Pharmasektor als «Top Pick» bewertet und den Sektor insgesamt auf ‹Overweight› von ‹Neutral› hochgestuft. Auch Nomura hat sich positiv geäussert und die Titel von Novartis und Syngenta (-0,1%) auf die Liste der «Best Ideas» in Europa gesetzt. Der Pharmakonzern habe neue Blockbuster in der Pipeline, um die Mittel zu ersetzen, welche künftig durch Generika verdrängt würden, so die Einschätzung.
Ebenfalls von Analysten bewegt zeigen sich die Papiere des Dentalimplantateherstellers NobelBiocare (+5,2%). Sie werden von einer Heraufstufung von Goldman Sachs getrieben. Die Experten haben die Aktie auf ‹Buy› von bisher ‹Neutral› angehoben und auf der «Convinction Buy List» aufgenommen. Die Aktie des Nobel-Konkurrenten Straumann legt gar 6,5% zu.
HSBC hat die Bewertungen der Luxusgüter-und Uhrenhersteller geändert. Richemont (-1,1%) wurde von der «Super Ten»-Liste genommen und das Kursziel von Swatch (+0,1%) auf 500 von zuvor 465 CHF angehoben.
Das Index-Schwergewicht Nestlé findet sich mit -0,4% auf der Verliererliste, ebenso wie SGS (-0,1%), Givaudan (-0,1%) und der stark volatile Wert Transocean (-0,5%).
Im breiten Markt hat der Werkzeugmaschinenbauer StarragHeckert (+5,3%) die Zahlen für 2011 vorgelegt. Die Übernahme der Dörries Scharmann hat die Bilanz deutlich verstärkt und Umsatz und Gewinn fielen entsprechend höher aus. Die Dividendenanhebung wirdt positiv aufgenommen.
Das Pharma-Unternehmen Acino (+0,1%) hat 2011 operativ wieder die Gewinnzone erreicht und die Umsatzprognose bestätigt. Der Umsatz wuchs um 6% und der Betriebsgewinn um deutliche 43%. Eine geringere Dividende wirkt jedoch belastend.
Publigroup (bisher ungehandelt) hat einen Umsatzrückgang um 12% verzeichnet. Der Reingewinn der Werbevermarkterin fiel aufgrund von Verkäufen von Beteiligungen und Immobilien vorangegangenen Jahr deutlich geringer aus.
Das Bahn- und Touristikunternehmen BVZ (bisher ungehandelt) hat unter der Flaute in der Schweizer Touristik gelitten, und der Gewinn halbierte sich auf 4,4%. Der Betreiber von Glacier Express und Gornergratbahn rechnet auch 2012 mit einem schwierigen Marktumfeld.
Im Nachgang der gestigen Jahresbilanz kann Schweiter Technologies (+2,0%) zulegen. Kuoni (+4,3%) profitieren von einer positiven Empfehlung der Credit Suisse. (awp/mc/pg)