CH-Eröffnung: Leicht fester

CH-Eröffnung: Leicht fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Donnerstagmorgen leicht fester. Gestützt wird das Sentiment an den Börsen von der Zustimmung des griechischen Parlamentes zum Sparpaket der Regierung, was bereits am Vortag zu einer deutlichen Erholung geführt hatte. Zusätzliche Unterstützung kommt von den Handelsplätzen in Übersee, wo die Leitindex Dow Jones im Plus schloss. Der Future auf den Index lag am Morgen rund 0,5% höher als zum Europa-Schluss und auch in Asien dominierten Kursgewinne.

Negativ für den SMI wirkt sich indes die Schwäche der Roche-Titel aus, welche von einem negativen Bescheid eines FDA-Ausschusses belastet werden.

Am Berichtstag stehen zudem mehrere Makrodaten auf dem Programm. Am Vormittag werden die EU-Verbraucherpreise für den Juni veröffentlicht, am Nachmittag stehen in den USA die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für den Juni auf dem Programm.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,29% höher auf 6’119,11 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil um 0,42% auf 953,51 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,35% auf 5’624,74 Zähler.

An der Spitze des SMI/SLI-Tableaus stehen Lonza (+3,6%). Das Chemie-Unternehmen erwartet einen negativen Währungseinfluss von 60 bis 70 Mio CHF. Um dem zu begegnen, soll vorübergehend die Arbeitszeit im Werk in Visp erhöht werden, da der Gewinn am Standort stark unter Druck stehe. Analysten zeigen sich nicht überrascht von der Nachricht, zudem hat der Aktienkurs bereits in den letzten Wochen stark nach unten korrigiert.

Mit Gewinnen zeigen sich auch Finanztitel, die weiterhin von der Entspannung um die Griechenlandkrise profitieren. Hier gewinnen vor allem die Assekuranzwerte Swiss Life 1,9% und ZFS +1,7%, Swiss Re legen 0,9% zu. Bei den Bankentiteln verteuern sich CS um 0,9%, UBS um 1,5% und Julius Bär um 0,5%.

Klar Fester notieren auch Sonova (+1,5%), Logitech (+1,6%) und Givaudan (+1,3%).

Nicht so stark profitieren Zykliker, wo Kühne + Nagel (+0,9%) die Führung übernehmen. ABB und Adecco gewinnen je 0,1%, während b0,4% tiefer stehen. Bei letzteren hat die Deutsche Bank das Kursziel auf 65 (68) CHF angepasst, die Einstufung «Hold» indes bestätigt. Der europäische Bausektor befinde sich im Awärtstrend, heisst es bei der Bank.

Belastet wird die Aufwärtsbewegung des SMI von der Schwäche der Pharma-Schwergewichte Roche (-0,9%). Bei Roche hat ein FDA-Gremium gegen Avastin gestimmt. Der Ausschuss der US-Gesundheitsbehörde sieht bei dem Medikament keinen ausreichenden klinischen Nutzen bei der Behandlung von Brustkrebs und stimmte gegen die Verwendung des Medikaments. In der EU erhielt Roche jedoch eine erweiterte Zulassung für Avastin bei metastasierendem Brustkrebs in Kombination mit Xeloda.

Novartis (+0,1%) vermeldeten positive Resultate zu einer Phase-III-Studie (GLOW2) bei NVA237 für die Lungenkrankheit COPD. Die Resultate der Studie würden darauf hindeuten, dass Ende 2011 die regulatorische Zulassung beantragt werden kann.

Mit Abschlägen zeigen sich auch Weatherford (-0,5%), Richemont (-0,3%) und Swatch (-0,6%).

Weitere Unternehmensnachrichten gab es im breiten Markt, etwa von Barry Callebaut (+1,0%). Der Schokoladeproduzent hat die Verkaufsmenge in den ersten neun Monaten 2011 (per Ende Mai) um 7,3% gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten fast punktgenau getroffen.

Ein Update lieferte auch Panalpina (+0,4%) anlässlich des heutigen Investorentages. Demnach setzt der Logistiker auf nachhaltiges, profitables Wachstum und strebt eine EBITDA-Marge von 20% bis zum Jahr 2014 an. In den Bereichen Luft- und Seefracht sowie Logistik soll zudem das Marktwachstum übertroffen werden.

Klar den grössten Gewinner stellen Myriad (+8,6%), gefolgt von Mindset (+7,7%) und Walter Meier (+6,4%). Demgegenüber verlieren Dottikon 3,2% und Zehnder immerhin noch 2,1%. (awp/mc/ss)

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