CH-Eröffnung: Leicht fester – Konjunktursensitive Titel an Spitze
Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich in der Eröffnungsphase nach dem langen Pfingst-Wochenende leicht fester. Vor allem die gut aufgenommenen Inflationsdaten aus China sowie ein höher tendierenden Dow-Jones-Future würden positive Impulse geben, heisst es im Handel. So konnten die Märkte in Asien deutlich zulegen. Allerdings seien die Wachstumssorgen und die Schuldenkrise in der Eurozone weiterhin vorhanden. Am Montag hatte die Ratingagentur Standard & Poor’s die Krediteinstufung der Hellenen auf «CCC» von zuvor «B» zurück genommen.
Die wieder steigende Risikoakzeptanz begünstige höhere Kurse, hiess es im Handel. Auch die Strategen der Credit Suisse geben sich Aktien-Engagements gegenüber wieder zuversichtlicher. In der jüngsten «Global equity strategy» wird zu einem leichten Übergewichten der Aktien geraten. Am Nachmittag werden zudem von den US-Konjunkturdaten neue Impulse erwartet. Für die Schweiz hat die Seco die BIP-Wachstumsprognosen für 2011 unverändert belassen, für 2012 nach unten korrigiert.
Bis um 9.30 Uhr steigt der Schweizer Leitindex SMI um 0,34% auf 6’218,08 Punkte, ist damit aber bereits etwas vom bisherigen Tageshoch weg. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) avanciert um 0,15% auf 966,69 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,23% auf 5’719,69 Punkte.
News bleiben im SMI/SLI Mangelware. Einzig Swiss Life (+0,1%) meldet eine strategische Zusammenarbeit mit der Börsenplattform Swissquote (+1,0%). Kühne + Nagel (+0,5%) hat im Zuge einer Nachfolgeregelung zwei neue Geschäftsleitungsmitglieder ernannt.
Für Musik sorgt die Nachfrage nach konjunktursensitiven Titeln. Entsprechend sind an der Spitze des SMI/SLI-Tableaus zu finden Adecco (+1,3%), SGS (+1,3%), Holcim (+0,9%), Syngenta (+0,8%) und Geberit (+0,7%). Hinterher hinken ABB (-0,1%) und Clariant (unv.).
Die Luxusgüteraktien Swatch (+0,9%) ziehen den Branchennachbarn Richemont (+0,3%) etwas davon.
Aber auch defensiv ausgerichtete Werte sind gefragt wie Swisscom (+0,9%). Ebenfalls nach oben tendieren die Index-Schwergewichte Novartis (+0,7%), Roche (+0,5%) und Nestlé (+0,4%).
Im Finanzsektor gibt man sich – wohl vor dem Hintergrund «Griechenland» etwas zurückhaltender. So notieren CS (+0,1%) gut gehalten, UBS (-0,3%) etwas leichter. Julius Bär legen hingegen um 0,3% zu. Etwas Zurückhaltung zeigt sich auch in ZFS (+0,3%).
Swiss Re (-0,2%) würden etwas vom jüngsten Erdbeben in Neuseeland belastet, hiess es unter Marktbeobachtern. Der Rückversicherungsdienstleister Eqecat beziffert die versicherten Schäden des Bebens auf 3-5 Mrd USD. Ein weiterer Grossschaden treffe den Rückversicherer, aber das reichlich vorhandene Überschusskapital wird es dennoch erlauben, im Geschäftsjahr 2011 eine Dividende auszuschütten, kommentiert der zuständige Analyst der Bank Vontobel.
Deutliche Abgaben erleiden Weatherford (-5,2%) und Transocean (-1,9%). Am Montag gaben die Titel an der New Yorker Börse aber bereits 4,0% bzw. um 1% nach.
Im breiten Markt erleiden u.a. Escor (-3,3%) grössere Verluste. Gemäss Presseberichten soll das Unternehmen bei der Gewährung der Casino-Lizenz für Zürich leer ausgehen.
Publigroupe (-3,6%) reagieren negativ auf den Verkauf eines Minderheitsanteils an der chinesischen City Media.
Auf der Gewinnerseite fallen Energiedienst (+3,7%) und Newron (+2,4%) auf. (awp/mc/ps)