CH-Eröffnung: Leicht fester – Positive Vorgaben
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitagmorgen etwas fester in den Handel gestartet. Im Vergleich zum überfrachteten Vortag standen heute jedoch kaum Abschlüsse auf dem Programm, nur Alpiq und Phoenix Mecano haben Zahlen präsentiert. Der Handelstag dürfte jedoch weiterhin von den grossen Zahlenabschlüssen vom Donnerstag geprägt sein. So haben mehrere Banken im Nachgang an die Zahlenpublikationen Kursziel und Rating angepasst.
Die Vorgaben aus Übersee sind indes positiv, so schlossen sowohl Dow-Jones als auch Nasdaq am Donnerstag leicht im Plus. Auch die asiatische Leitbörse in Tokio schloss ganz knapp im schwarzen Bereich. Wieder vermehrt ins Blickfeld der Investoren dürfte die instabile Lage im Nahen Osten geraten, wo in mehreren Ländern Demonstranten mit den Sicherheitsorganen in Konflikt gerieten. Ebenfalls zu beachten gilt der kleine Eurex-Verfall, der heute ansteht.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr mit 0,10% im Plus bei 6’712,95 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,30% auf 1’079,17 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt leicht um 0,09% auf 6’021,22 Punkte.
An der Spitze der Bluechips stehen Transocean (+2,3%). Die Titel hatten an der New Yorker Börse am Vortag 3,3% hinzugewonnen, was nun an der hiesigen Börse nachvollzogen wird.
Swiss Re (+2,1% auf 59,40 CHF) ziehen nach guten Zahlen am Vortag weiter an. Die Bank Vontobel hat das Rating für die Titel Mit «Buy» bestätigt und das Kursziel auf 68 von 65 CHF erhöht.
Der Rest der Finanzwerte tendiert uneinheitlich: ZFS gewinnen 0,1% und Swiss Life verlieren 0,1% auf 160,40 CHF. Bei Letzteren hat Kepler das Kursziel auf 123 CHF von 113 CHF angehoben, die Einstufung «Reduce» jedoch beibehalten. Auch bei den Banktiteln ist die Bilanz gemischt. So gewinnen CS 0,5%, während UBS 0,2% und Julius Bär gar 0,9% nachgeben.
ABB erholen sich um 1,9%. Der Industriekonzern hatte am Vortag ebenfalls Zahlen präsentiert, was die Papiere um 3,3% nach unten schickte. Mittlerweile haben aber mehrere Institute ihr Kursziel für die Aktien meist graduell erhöht.
Mit Nobel Biocare verhält es sich umgekehrt. Nachdem die Titel am Vortag nach Zahlen um 4,8% zugelegt hatten, werden sie nun um 0,2% auf 19,94 CHF zurückgenommen. Die gestern publizierten Zahlen haben zwar die Erwartungen verfehlt, die Avancen entsprangen jedoch dem Wechsel an der Konzernspitze. Jefferies hat nun das Rating auf «Buy» von «Hold» erhöht und zieht das Kursziel auf 24 CHF von 21 CHF an, während Vontobel die Einstufung auf «Reduce» von bisher «Hold» senkt, das Kursziel von 17 CHF wird bestätigt.
Weitere Kursziel- respektive Ratingänderungen wurden bei Swisscom (-0,1% auf 416,30 CHF) vorgenommen, deren Papiere nach enttäuschenden Zahlen bereits am Donnerstag 3,9% nachgaben. Die Deutsche Bank senkt das Kursziel auf 423 von 432 CHF, belässt jedoch das Rating «Hold». Die Citigroup ihrerseits senkt die Einstufung Auf «Hold» von bisher «Buy» und das Kursziel auf 420 von bisher 440 CHF.
Actelion (+0,1% auf 53,60 CHF) wurden von Barclays nach dem gestrigen Zahlenkranz auf «Equalweight» von bisher «Overweight» zurückgenommen, das Kursziel von 50 CHF wird in des bestätigt. Momentan sei die Zeit für eine Verschnaufpause gekommen, heisst es in einem Kommentar. Mögliches weiteres Aufwärtspotenzial hänge nun von den klinischen Daten ab.
Massgeblich gebremst wird der SMI von Schwergewicht Nestlé (-1,0%), welches am Vortag ansprechende Zahlen präsentierte. In der Folge waren die Titel 1% gestiegen. Nichts desto trotz senkt Goldman Sachs das Kursziel für die Aktien auf 57,90 CHF von 59,50 CHF, belässt jedoch die Einstufung «Neutral». Die ZKB senkt die Einstufung der Titel auf «Untergewichten» von bisher «Marktgewichten» und Merrill Lynch senkt das Kursziel auf 56 CHF von bisher 58 CHF und bestätigt das Rating «Underperform».
Im breiten Markt haben Phoenix Mecano (+1,5%) und Alpiq (-0,9%) Zahlen präsentiert. Beide Unternehmen haben mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Auguren in etwa getroffen. Während sich jedoch der Betriebsgewinn bei Phoenix vervierfachte und der Ausblick für 2011 erhöht wurde, brach der Gewinn bei Alpiq um 4,6% ein. (awp/mc/ps)