Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch dank positiver Vorgaben freundlich in den Handel gestartet, hat aber bereits wieder einen Teil der Gewinne abgebaut. An der Wall Street hatten die Übernahmepläne von Microsoft für den Internettelefonie-Dienst Skype sowie gute Konjunkturdaten aus China die Kurse angetrieben. Die anhaltende Erholung der Rohstoffpreise stützte indes den japanischen Markt.
Die finanzielle Lage in Griechenland dürfte die Märkte trotz nachlassender Sorgen weiter beschäftigen, heisst es im Handel. Die EU bereitet sich auf eine zusätzliche Unterstützung des Schuldensünders vor. Entscheidungen sollen in einigen Wochen gefällt werden. Laut unbestätigten Spekulationen ist ein neues Hilfspaket im Umfang von bis zu 60 Mrd EUR möglich. Ansonsten ist die Nachrichtenlage übersichtlich.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 09.30 Uhr 0,32% höher bei 6’546,78 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt ebenfalls 0,32% auf 1’032,80 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,24% auf 6’036,50 Zähler.
Deutliche Aufschläge verzeichnen Swatch (+1,4%), und auch Richemont (+1,2%) notieren fest. Die Credit Suisse äussert sich in einer Branchenstudie zuversichtlich für den Luxusgütersektor und nennt Swatch den «Top Sektor Pick». Auch die zuletzt von den Anlegern abgestraften Logitech (+1,6%) können deutlich zulegen.
Roche rücken um 0,6% vor. Der Pharmakonzern hat nach positiven Studien in Phase II und III in den USA und in der EU Zulassungsgesuche für ein Medikament zur Therapie von fortgeschrittenem Hautkrebs eingereicht. Die Analysten von JPMorgan haben indes das Kursziel für Roche auf 173 (167) CHF erhöht und das Rating «Overweight» bestätigt.
Derweil ist bei Branchenkollegin Novartis (Aktie +0,3%) der Verhaltenskodex Thema eines internen Schreibens. Die Zulassung für das Medikament Votubia in der Schweiz gilt nicht als kursrelevant, wird aber grundsätzlich positiv beurteilt. Das neue Kursziel von JPMorgan für Novartis liegt bei 68,70 (67,60) CHF, bei «Overweight».
Transocean steigen um 0,4%. Der Ölbohrkonzern hat von den HSBC-Analysten zwar eine Kurszielsenkung auf 95 (99) CHF erhalten, das Rating «Overweight» wird jedoch bestätigt. ABB (+0,4%) profitieren von einem höheren Kursziel durch HSBC, auf 24,50 CHF von 23 CHF («Neutral»).
Unter den Finanztiteln verbuchen CS (+0,6%), Swiss Life (+0,5%), Swiss Re (+0,5%) und ZFS (+0,5%) grössere Aufschläge. Unterdurchschnittlich halten sich UBS (+0,2%).
Bei Kühne+Nagel (-0,1%) haben sich personelle Veränderungen konkretisiert. Beim Logistikkonzern ist Karl Gernandt neuer Verwaltungsratspräsident. Er folgt auf Klaus-Michael Kühne, der seine Nachfolgeregelung damit fortsetzt.
Derweil notieren Adecco (-0,1%), Givaudan (-0,3%) und Julius Bär (-0,3%) nach Kurszielsenkungen schwächer. Weatherford (-0,7%) sind grösster Verlierer unter den Bluechips.
Im breiten Markt hat das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die Aktie rückt um 0,4% vor. Die Gesellschaft erzielte weniger Gewinn als im Vorjahr, übertraf aber die Analystenerwartungen auf ganzer Linie.
Derweil will die Orascom DH (+1,6%) des ägyptischen Investors Samih Sawiris über ihre Tochtergesellschaft in Andermatt auch ins Skigebiet investieren. Geplant sind zusammen mit der schwedischen Skigebiet-Betreiberin SkiStar Investitionen von über 140 Mio CHF, wie Andermatt Swiss Alps mitteilte.
Meyer Burger avancieren 2,2% nach einem Auftrag über 4,5 Mio CHF. Der Vertrag im Bereich Optoelektronik wird vom Unternehmen als «strategisch wichtig» bezeichnet. Analysten reagieren positiv auf die Neuigkeit.
Schwach tendieren Basilea (-1,7%) nach einer Herabstufung auf «Underperform» («Neutral») durch Merrill Lynch. Gleichzeitig wurde das Kursziel auf 71 CHF von bisher 82 CHF gekürzt. Grund sind die Erwartungen der Analysten für den Produktekandidaten Isavuconazole.
Deutliche Verluste verbuchen Valiant (-6,3%) und Also-Actebis (-5,8%). Peach Property (-1,9% oder 0,50 CHF) werden ex-Dividende von 1,00 CHF gehandelt. (awp/mc/ss)