CH-Eröffnung: Leicht schwächer – Holcim enttäuscht

CH-Eröffnung: Leicht schwächer – Holcim enttäuscht

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Mittwoch in der Eröffnungsphase leicht schwächer. Damit setzt der Markt die am Vortag eingeleitete Konsolidierung im Einklang mit der Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten fort. Aus den USA kamen kaum Impulse, hatte doch der Dow-Jones-Index im Rahmen einer Konsolidierung auf dem Niveau zu Handelsende in Europa geschlossen. Aus dem asiatischen Raum überwogen die etwas negativen Vorgaben. Die japanische Börse bleibt diese Woche allerdings feiertagsbedingt geschlossen.

Hierzulande konzentrieren sich die Anleger auf die SMI-Titel Holcim und Swisscom, die ihre Q1-Zahlen vorgelegt haben. Etwas Bewegung bringen könnten im Verlauf auch noch der Einkaufsmanager-Index aus der Eurozone am Vormittag und der ISM-Index sowie die ADP-Daten zum Arbeitsmarkt aus den USA am Nachmittag. Nachbörslich in den USA wird der Ölbohrkonzern Transocean noch seine Quartalszahlen publizieren.

Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI notiert um 09.30 Uhr 0,24% tiefer bei 6’495,11 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst um 0,27% auf 1’026,58 Zähler ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,24% auf 5’989,82 Punkte.

Unter den SMI-Titeln werden Holcim (-4,1%) deutlich zurückgenommen. Der Zement- und Zuschlagstoffhersteller hat mit den Q1-Zahlen die Konsenserwartungen beim Umsatz zwar knapp erfüllt, auf allen anderen Ebenen hingegen deutlich verfehlt. Als Negativfaktoren werden von Analysten neben den Folgen der Frankenstärke auch der Margenrückgang in Europa und die Absatzentwicklung in Nordamerika bezeichnet. Als Stütze für die Umsatz- und Ertragsentwicklung habe sich hingegen die Region Asien/Ozeanien erwiesen.

Der Telekom-Konzern Swisscom (-0,6%) hat die durchschnittlichen Erwartungen mit den Zahlen für das erste Quartal hingegen mehr oder weniger erfüllt. In Analystenkreisen werden die Zahlen als insgesamt solide bezeichnet. Einmal mehr habe die Geschäftsentwicklung im Heimmarkt Schweiz den eher enttäuschenden Ergebnisbeitrag der italienischen Tochter Fastweb auffangen können, hiess es. Eine positive Überraschung sei aber ausgeblieben.

Richemont, Swatch und Syngenta verlieren je 0,9%, Clariant und Adecco je 0,7%.

Actelion (+5,8%) korrigieren einen Teil der an den beiden Vortagen erlittenen Einbussen. Die am Vortag von einem US-Gericht nun noch ausgesprochene Strafzahlung von 30 Mio USD im Streitfall mit der japanischen Asahi im Fall des Medikaments Fasudil blieb am unteren Ende der Erwartungen. Zudem hat Actelion weitere gerichtliche Vorstösse angekündigt und will das Urteil als Ganze anfechten. Nach dem Jury-Spruch vom Wochenende über Schadenersatzzahlungen von 547 Mio USD an Asahi hatten die Titel allerdings um ingesamt rund 12% verloren.

Geberit (+1,5% auf 209,30 CHF) legen erneut zu, nachdem die Bank Vontobel im Nachgang zu den Q1-Zahlen die Einstufung auf «Buy» (Kurziel: 240 CHF) erhöht hat. Geberit sei gut positioniert, um vom erwarteten, leichten Aufschwung der Baubranche zu profitieren, so die Begründung. Auf deutlich tieferem Niveau finden zudem Logitech (+0,5%) wieder Käufer, ebenso Swiss Life (+0,3%) nach den Abgaben am Vortag im Zuge des Quartalsausweises.

Im breiten Markt stehen Panalpina (+2,5%) nach dem Q1-Ausweis im Fokus. Der Logistik-Konzern hat mit den Zahlen die Konsensuserwartungen vor allem auf Ebene EBITDA und Reingewinn übertroffen. Die gute Entwicklung wurde vor allem durch ein Wachstum in Schwellenländern und eine bessere Rentabilität gestützt.

Galenica (+1,5%) profitieren davon, dass der Vertrieb von Venofer in Nordamerika wieder aufgenommen werden konnte. Dies seien gute Neuigkeiten, kommentieren Branchenexperten. Ein von der US-Gesundheitsbehörde FDA angeordneter Produktionsstop hätte gut auch viel länger dauern können.

Cicor (+4,1%) legen nach einem Interview des CEO Roland Küpfer in der Finanzpresse zu. Küpfer sieht grosse Chancen für das neue Konzept mit spritzgegossenen Schaltungsträgern. Durch etwas grössere Abgaben fallen Apen (-3,6%), Newron (-2,9%) und Tamedia (-2,3%) auf. Nach Anschlussverkäufen im Zuge des am Vortag publizierten Jahresabschlusses verlieren VictoriaJungfrau (-1,9%) weiter. (awp/mc/ss)

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