CH-Eröffnung: Leicht sinkende Kurse
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Mittwoch nach uneinheitlichem Beginn mit etwas tieferen Notierungen. Der Leitindex SMI versucht dabei bislang vergeblich die Marke von 5’900 Punkte erneut zu überschreiten, nachdem der Index am Dienstag dieses Niveau zwischenzeitlich erstmals seit Ende Juli geknackt hatte. Eher marktbelastend seien die Vorgaben aus den USA und Asien, heisst es in Handelskreisen. An der Wall Street traten die US-Standardwerte am Vorabend zwar per Saldo auf der Stelle, die Futures gaben seit Europaschluss jedoch leicht nach. In Asien drückten unter den Erwartungen liegende Konjunkturdaten aus Japan auf die Kurse.
Insgesamt dürfte das Geschäft an der Schweizer Börse in ruhigen Bahnen verlaufen. Unternehmensnachrichten sind Mangelware und viele Anleger werden erst wieder im neuen Jahr ins Börsengeschehen eingreifen. Im Laufe des Handels könnte die Ausgabe italienischer Staatsanleihen allenfalls die Kurse bewegen. Das hochverschuldete Eurozonenland will mit zwei Auktionen von Papieren mit kurzen Laufzeiten frisches Geld im Volumen von insgesamt 11,5 Mrd EUR an den Kapitalmärkten besorgen. Wichtige US-Konjunkturdaten stehen dagegen am Mittwoch nicht zur Publikation an.
Der SMI sinkt bis um 09.30 Uhr um 0,05% auf 5’884,18 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,34% auf 868,52 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,09% auf 5’297,36 Zähler.
Die Aktien der Grossbanken gehören wie schon am Vortag zu den Verlierern. Bis zum Berichtszeitpunkt sinken UBS und Credit Suisse um je 1,3%, dagegen steigen Julius Bär leicht um 0,3%. Die Versicherungswerte von Swiss Life, ZFS und Swiss Re büssen 1,4%, 0,6% respektive 0,8% ein.
Grössere Abgaben verzeichnen auch Transocean (-1,0%). Die Aktien des Ölbohrunternehmens sind am Vorabend im US-Handel um beinahe 3% zurückgegangen. Andere Zykliker wie Clariant (-1,5%), Richemont (-1,0%), Swatch (-1,0%) oder Holcim (-0,8%) büssen ebenfalls an Wert ein.
Logitech verlieren 1,1%. Offenbar hat der Hersteller von Computerzubehör mit dem US-Fonds Alliance Bernstein einen neuen Grossaktionär erhalten. Der Fonds habe 4,5 Mio Logitech-Aktien erworben, dabei aber die Meldeschwelle von 3% noch nicht überschritten, meldet der «Tagesanzeiger». Auf den Logitech-Kurs dürften jedoch eher die negativen Nachrichten aus dem US-Detailhandel drücken.
Als Marktstütze wirken die Index-Schwergewichte. Insbesondere Roche verleihen dem SMI mit einem Plus von 1,0% Halt. Nestlé gewinnen 0,2% und Novartis notieren unverändert auf 53,35 CHF.
Im breiten Markt hat der Automatisierungsspezialist Infranor angekündigt, dass der derzeitige Leclanché-Finanzchef Christian Perrudet diesen Posten ab April bei Infranor übernehmen wird. Die Titel wurden bislang noch nicht gehandelt. Leclanché, die den Abgang von Perrudet bereits am Dienstag angekündigt hatte, verlieren 2,9%.
Derweil weiten Petroplus (-6,5%) die gestrigen Verluste aus. Die Aktien des von Liquiditätssorgen geplagten Raffineriebetreibers brachen am Dienstag um über 45% ein. Die Bank Vontobel überprüft nun das «Hold»-Rating und das Kursziel für Petroplus. Es sei derzeit völlig ungewiss, welche Lösung – falls überhaupt – das Unternehmen finden werde, um das Liquiditätsproblem zu beheben, schreibt der Analyst.
Grosse Abgaben sind bei Swissmetal (-22,8%) zu sehen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Gruppe um die Beteiligungsgesellschaft Laxey Partners ihre Anteile an dem in Nachlassstundung stehenden Buntmetallverarbeiter auf unter die meldepflichtige Schwelle gesenkt hat. Damit ist die Gruppe aus Laxey Partners, Verwaltungsratspräsident Martin Hellweg und VR-Mitglied und CFO Arturo Giovanoli wohl ausgestiegen.
Bei Oridion kommt es hingegen auf die Verluste von über 35% vom Vortag nun zu einer technischen Gegenreaktion. Belastet hatte die Meldung, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA für alle medizinischen Geräte des Unternehmens einen Einfuhrstopp in die USA verhängt hatte. Die Bank Vontobel nimmt daraufhin auch dieses Rating unter die Lupe.
Steigende Kurse verzeichnen etwa auch Mondobiotech (+10,9%), Santhera (+7,1%) oder Cytos (+6,7%). (awp/mc/pg)