CH-Eröffnung: Leicht tiefer

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist auch am Freitag leichter in den Handel gestartet. Auf den Märkten lastet dabei nach wie vor die grosse Unsicherheit wegen der anhaltenden Eurokrise. Denn gestern hatte sich die deutsche Bundeskanzlerin Merkel auf dem Mini-Gipfel zwischen Frankreich, Italien und Deutschland einmal mehr gegen die Einführung von Eurobonds ausgesprochen.

Zwar wollen Frankreich und Deutschland in den nächsten Tagen Vorschläge zu einer Modifikation der EU-Verträge präsentieren, trotzdem wurde die Absage an Eurobonds negativ aufgenommen.

So haben denn auch die Börsen in Asien unverändert oder im Minus geschlossen. Dort kamen noch wenig erbauende Makrodaten von China und Japan hinzu. In den USA blieb die Börse am Vortag wegen des Feiertages «Thanksgiving» zwar geschlossen, die US-Futures deuten aber momentan auf eine schwächere Eröffnung hin. Die sonstige Nachrichtenlage ist sehr dürftig, es stehen weder wichtige Konjunkturdaten noch irgendwelche Unternehmensnews auf dem Programm. Nach Börsenschluss könnten die Verkaufszahlen vom «Black Friday» in den USA eine Prognose für den Verlauf der Weihnachtsverkäufe liefern.

Um 09.30 Uhr steht der Leitindex SMI um 0,26% tiefer auf 5’343,02 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,163% auf 798,71 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,19% auf 4’848,93 Punkte.

Mit die grössten Abgaben zeigen die meisten Zykliker, allen voran Holcim (-1,1%). Für den Zementkonzern hat Moody’s den Ausblick für das Kreditrating «Baa2» auf «negativ» von bisher «stabil» gesenkt. Die Revision des Ausblicks begründet die Agentur in erster Linie mit dem schwachen Cash Flow des Unternehmens in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres.

Aber auch andere konjunktursensitive Titel wie Nobel Biocare (-0,4%), Adecco (-0,7%), Schindler (-0,5%) oder die Luxusgütertitel Swatch (-0,6%) oder Richemont (-0,3%) müssen Federn lassen. Andere wie Sonova (+0,2%) oder Kühne+Nagel (+0,2%) notieren sich indes leicht fester.

Ebenfalls mit klaren Abgaben präsentieren sich defensive Schwergewichte wie Nestlé (-0,4%), Roche (-0,3%) und Novartis (-0,4%) und belasten damit den Index klar. Bei Roche hat die britische Gesundheitsbehörse NICE für Avastin keine Empfehlung als 2-Linientherapie bei Darmkrebs abgegeben. Derweil hat die Tochter Chugai vom japanischen Gesundheitsministerium eine Indikationserweiterungen für Herceptin-Brustkrebstherapie erhalten. Novartis hat in Japan für das COPD-Medikament NVA 237 die Zulassung beantragt.

Leicht höher notieren derweil Finanztitel. Hier gewinnen CS 0,4% und UBS 0,1%, Julius Bär notieren unverändert. Barclays hat im Rahmen einer Sektorstudie das Kursziel für die Papiere der beiden Grossbanken auf 19 (22) CHF für die CS und auf 9 (10) CHF für die UBS gesenkt und gleichzeitig das Rating «Underperform» bestätigt. Nach Ansicht der Experten dürften die Kapitalmarkterträge der Branche auch im kommenden Jahr sinken, dank der jüngsten Ankündigungen für einen Abbau von Verbindlichkeiten. UBS und CS zählen den Analysten zufolge zu den am stärksten betroffenen Finanzinstituten.

Auch der Versicherer ZFS (Aktie +0,2%) steht höher, während Bâloise (-0,3%), Swiss Life (-0,4%) oder Swiss Re (-0,1%) nachgeben.

Im breiten Markt hat die BKW-Tochter ISP die Bratschi AG gekauft. Die Papiere des Energieversorgers verlieren derweil 1,2%. Implenia (Aktie -4,0%) hat derweil kommuniziert, dass die Projekte für das Sulzer-Areal in Winterthur auf Kurs sind.

Die grössten Ausschläge weisen mondoBiotech mit einem Plus von 11,2% und Cytos mit einem Minus von 5,5% aus. (awp/mc/pg)

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