CH-Eröffnung: Leichte Verluste nach festerem Start

CH-Eröffnung: Leichte Verluste nach festerem Start

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag erneut mit leichten Gewinnen gestartet, hat diese unmittelbar nach Eröffnung aber wieder abgegeben. Derzeit steht der SMI knapp im Minus. Ob die Jahreswechsel-Rally nach elf Börsentagen mit praktisch nur steigenden Kursen weitergeht ist derzeit noch offen. Das Potential nach oben scheint indes immer mehr beschränkt. Denn bereits am Vortag hielten sich die Ausschläge – wie auch aktuell wieder – in engen Grenzen, da wirklich klare Impulse fehlen. Eine Phase der Gewinnmitnahmen und der Konsolidierung käme in Handelskreisen nicht überraschend.

Zum Handelsstart wurden die Aktien noch vom Aufwärtstrend der amerikanischen Aktien am Vorabend gegen Handelsende gestützt, wo der Dow Jones zum Schluss noch knapp die Gewinnzone erreichte. Die Impulse für die europäischen Aktien von dort sind allerdings schwach bis undeutlich.

Der SMI steht um 09.30 Uhr 0,25% tiefer bei 6’042,66 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,30% auf 895,53 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,26% auf 5’42,11 Punkte.

Mangels wichtiger Unternehmensnachrichten bleibt der Fokus der Investoren auf die Konjunkturdaten sowie auf den europäischen Anleihenmarkt gerichtet. Nach Deutschland und Portugal in den vergangenen Tagen werden am heutigen Vormittag in Frankreich neue Staatsanleihen ausgegeben. Die Nachfrage dort gilt als ein wichtiges Krisenbarometer.

Grösste Verlierer sind aktuell Holcim (-1,4%), Syngenta (-1,3%) und Swiss Life (-1,0%). Die Credit Suisse hat das Kursziel für Holcim auf 48 von 52 CHF etwas reduziert, dies bei unverändertem Rating «Neutral». Die Bank hat die Gewinnschätzungen für das Unternehmen für die Jahre 2012 und 2013 klar reduziert, auch wenn für 2012 ein moderates Volumenwachstum prognostiziert wird.

Ebenfalls um je 1,0% geben Logitech und Lonza nach, gefolgt von Sonova (-0,9%) und Bâloise (-0,8%). Sonova hatten bereits am Vortag im Anschluss an eine Umsatzwarnung des französischen Hörgerätehändlers Audika mit über 3% überdurchschnittlich stark an Terrain verloren.

Eine weitere Kurszielsenkung betrifft Kühne+Nagel (-0,1%), nämlich durch HSBC auf 85 von 90 CHF, bei einem unveränderten Rating «Underweight».

Bei den Banken geben CS (-0,5%) und UBS (-0,3%) moderat nach, wogegen sich Julius Bär (+0,3%) knapp in der Gewinnzone halten.

Die stärksten Avancen verzeichnen Clariant (+1,0%) und Actelion (+0,5%), knapp über Vortagesschluss notieren zudem Nobel Biocare, ABB oder SGS.

Im breiten Markt legen Newron mit einem Plus von 16,7% ein Kursfeuerwerk hin. Eine Grundsatzvereinbarung zu einem Lizenzabkommen für das Leadprodukt Safinamide mit der japanischen Meiji Seika Pharma gibt dem Papier mächtig Auftrieb.

Ascom fallen um 0,8% zurück, nachdem das Unternehmen am Vorabend die Übernahme des US-Unternehmens Veelong für bis zu 14 Mio USD angekündigt hat. Diese kleine, ergänzende Akquisition verbessere die strategische Position im Bereich Network Testing, hiess es bei der Bank Vontobel dazu. Auf die Prognosen habe dies indes keinen Einfluss.

Auch AFG (-1,9%) stehen nach der Ankündigung einer Investition im Minus. Das Unternehmen steckt 30 Mio CHF in die Tochtergesellschaft RWD Schlatter. Die Nachricht gebe Anlass zu etwas Optimismus, habe aber kurzfristig kaum einen Einfluss. (awp/mc/ps)

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