Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit leichten Abgaben in den Handelstag gestartet. Nach den teilweise kräftigen Aufschlägen gestern kehrt bei den Investoren nun wieder eine Portion Skepsis zurück. Die Vorgaben aus den USA waren bis zum Handelsende positiv. Das gute Weihnachtsgeschäft hatte hier für Optimismus gesorgt. Auch in Asien erholen sich die Aktienmärkte relativ deutlich. Auch hier trieben die Hoffnungen auf substantielle Schritte zur Lösung der europäischen Schuldenkrise die Kurse.
Im Blick wird heute das Euro-Finanzministertreffen in Brüssel stehen. Die Investoren hoffen darauf, dass konkrete Schritte zum Ausbau des Rettungsschirms EFES getroffen werden. Gestern Abend sorgte die Senkung des Ausblick für die Kreditwürdigkeit der USA von «stabil» auf «negativ» durch die Ratingagentur Fitch für etwas Unruhe. Die aktuelle Bestnote «AAA» wurde jedoch zunächst bestätigt. In Europa beunruhigen weiter Pressemeldungen über eine mögliche Herabstufung der Bonität Frankreichs die Investoren. Auch die Ankündigung von Moody’s, eine Herabstufung von nachrangigen Anleihen von insgesamt 87 Banken aus 15 europäischen Ländern zu erwägen, sorgt nicht für Vertrauen.
Der Leitindex SMI fällt bis um 09.45 Uhr um 0,63% auf 5’487,98 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,77% auf 823,76 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,54% auf 4’981,5 Stellen.
ABB (Aktie: -0,3%) kann von einer angehobenen Kreditbewertung durch Fitch nicht profitieren. Die Ratingagentur hat den Ausblick für das langfristige Emittentenausfallrating auf «positiv» von «stabil» angehoben, die Benotungen aber unverändert gelassen. Das reflektiert Fitch zufolge das erstarkte Geschäftsprofil von ABB.
Der Prüftechnikkonzern SGS (+0,1%) plant den Kauf der chilenische CIMM Tecnologías y Servicios, die vor allem im Bergbau tätig sind. Das Unternehmen hatte zuletzt einen Umsatz von 65 Mio USD erreicht. Ein Abschluss wird in den nächsten Wochen erwartet.
Ebenfalls im Plus notieren der Duftstoffhersteller Givaudan (+0,6%) sowie Richemont (+0,2%). Die Verliererliste wird angeführt aus einer Mischung aus Zyklikern und Finanzwerten. Darunter finden sich von Swiss Life (-2,6%), Credit Suisse (-2,3%) und Bâloise (-1,7%) einerseits und Petroplus (-2,7%), Logitech (-2,6%) und Holcim (-1,3%) andererseits.
Zur Übernahme der Mehrheit bei Sarasin (Aktie: +1,1%) durch Safra führen heute die Analysten das Wort. Vontobel macht Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Strategie aus. Um der Übernahme Rechnung zu tragen, senkt die Bank das Kursziel für Sarasin auf 29 CHF von 32 CHF.
Im breiten Markt werden Georg Fischer (-0,9%) durch eine Kooperationsvereinbarung bewegt. Mit dem US-Unternehmen Grede wurde eine Lizenz- und Partnerschaftsvereinbarung betreffend der Vermarktung der SiboDur-Legierung unterzeichnet.
Positiv reagiert die Aktie von Huber+Suhner (+2,3%) auf einen Auftragseingang. Die Order aus Malaysia hat ein Volumen von 60 Mio CHF.
Datacolor (unv.) hat im Geschäftsjahr 2010/11 den Umsatz knapp auf dem Vorjahresniveau halten können. Die Dividende wird leicht gesenkt und der Ausblick fällt wenig konkret aus.
Comet (unv.) leidet unter der abgeschwächten Nachfrage aus der Halbleiterindustrie und dem starken Franken. Im Geschäftsjahr 2011 soll der Umsatz und der EBITDA leicht unter Vorjahresniveau ausfallen. In Lokalwährung werde das Umsatzwachstum rund 10% betragen. (awp/mc/pg)