Zürich – Die Schweizer Börse ist am heutigen Handelstag mit einem leichten Minus gestartet. Nachdem am gestrigen Handelstag der Blue Chip Index SMI einen deutlichen Zuwachs verzeichnete, konnte der SMI im frühen Handel nicht an den Vortagestrend anknüpfen. Gewinnmitnahmen bestimmen die ersten Minuten des Handels, analog zum Handelsparkett in New York, wo die Indizes gestern zwar im Plus schlossen, jedoch unter dem Tageshöchst. Positiv waren hingegen die Vorgaben aus Asien, wo die der Nikkei 225 Index wie auch der Hang Seng klar im Plus aus den Handel gingen.
Am heutigen Handelstag stehen von makroökonomischer Seite die Erzeugerpreise in der EU und die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe in den USA im Fokus. In der Schweiz wurden die Exportzahlen veröffentlich: Dabei hinterliessen der starke Franken sowie die eingetrübte Weltkonjunktur ihre Spuren im schweizerischen Aussenhandel. Zwar nahmen die Exporte im Jahr 2011 zu, die Branchenmehrheit musste aber rückläufige Ausfuhren hinnehmen. Positive Exportzahlen kamen von der Uhrenindustrie. Die Jahreszahlen sind gegenüber dem Vorjahr um fast einen Fünftel gestiegen.
Der Swiss Market Index (SMI) sinkt bis 09.30 Uhr um 0,24% auf 6’055,52 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,19% auf 926,25 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,19% auf 5’490,71 Zähler.
Das Börsentableau wird von Transocean (+1,2%) angeführt. Ebenfalls gesucht sind die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Swatch (+0,8%) und Richemont (+0,7%), welche von soliden Exportzahlen der Uhrenindustrie profitieren. Sie sind im Dezember gegenüber dem Vorjahr weiterhin stark gewachsen. Auch über das gesamte Jahr zogen die Uhrenexporte an.
Unter Druck stehen in den ersten Handelsminuten die Aktien der Banken: UBS (-1,5%) sind das Schlusslicht und auch CS (-1,0%) geben nach. Die CS wartet mit einem Prozess in den USA auf, wo ehemalige Mitarbeiter durch absichtliche Falschbewertungen von CDO mehr Bonuszahlungen erhalten wollten. Die Julius Bär Papiere liegen mit -0,9% ebenfalls im Minus.
Der Konkurrent von Swiss Re (+0,3%), Munich Re, hat für 2011 die Jahreszahlen bekannt gegeben und einen Gewinneinbruch verzeichnet. Trotzdem hat der weltgrösste Rückversicherer die Erwartungen erfüllt und mit seiner Dividendenpolitik und einem positiven Ausblick den Markt erfreut. Die anderen Assekuranzwerte ZFS (-0,5%), Swiss Life (-0,6%), Bâloise (-0,8,%) stehen indes unter Verkaufsdruck.
Ebenfalls im Sog eines Konkurrenten liegen die Titel des SMI-Schwergewichtes Nestlé (-0,4%). Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever hat im vierten Quartal die Markterwartungen verfehlt und für 2012 ein schwieriges Geschäftsumfeld in Aussicht gestellt.
Die Pharmaschwergewichte Novartis (+0,1%) und Roche (-0,5%) tendieren uneinheitlich. Roche leiden nach wie vor unter der Veröffentlichung der Zahlen am Vortag.
Am breiten Markt hat Rieter (-0,3%) die Umsatzzahlen bekannt gegeben. Insbesondere der deutlicher als erwartete Orderrückgang wird von den Analysten als negativer Indikator für das laufende Jahr gewertet.
Emmi (+0,6%) verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr 2011 einen um 1,4% höheren Gruppenumsatz von 2,72 Mrd CHF. Mit der vorgelegten Umsatzzahl verfehlte Emmi die Analysten-Schätzungen knapp. Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet der Milchverarbeiter einen Betriebserfolg auf Stufe EBIT von 130 Mio CHF sowie eine Reingewinnmarge von rund 3%. Damit liegen die Erwartungen am oberen Ende der eigenen Schätzungen.
Der Industriekonzern Bucher (+2,8%) hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2011 um 15% gesteigert. Der Auftragseingang zog um 17% an. Der Auftragsbestand lag um 39% über dem Vorjahreswert. Der Konzern rechnet für das Geschäftsjahr 2011 mit einer prozentualen Steigerung des Betriebs- und Jahresergebnisses in der Grössenordnung des ersten Halbjahrs 2011. (awp/mc/ps)