CH-Eröffnung: Leichter

CH-Eröffnung: Leichter

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit leichteren Notierungen in den Handel gestartet. Der am Vortag durch die Zustimmung des griechischen Parlaments zum Sparpaket geschürte Optimismus sei bereits wieder verflogen, hiess es im Handel. Das griechische Parlament habe zwar einen Stolperstein aus den Weg geräumt, die Probleme des hoch verschuldeten Landes aber seien damit noch nicht gelöst. In der Schweiz stehen zudem nach Zahlen die Papiere von Actelion im Fokus.

Für Gesprächsstoff sorgt überdies die Ratingagentur Moody’s, welche in der Nacht auf Dienstag die Kreditwürdigkeit mehrerer EU-Staaten herabgestuft hat, darunter Italien und Spanien. Im Laufe des Vormittags werden Spanien, Italien, Griechenland, Belgien und die Niederlande Anleihen oder Geldmarktpapiere auktionieren. Deren Ausgang gilt als Gradmesser der Nervosität an den Märkten und könnte diese in die eine oder die andere Richtung schicken, hiess es.

Der Swiss Market Index (SMI) büsst bis 09.30 Uhr 0,30% auf 6’158,94 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) geht um 0,20% auf 937,78 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,29% auf 5’583,61 Zähler zurück.

Actelion werden nach Zahlen 0,1% höher bezahlt. Die Meinung zur Ergebnisvorlage ist aber offenbar nicht abschliessend gemacht, pendeln doch die Papiere zwischen minus 2% und einen knappen Plus hin und her. Das Baselbieter Pharmaunternehmen ist im zurückliegenden Geschäftsjahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Ein Lizenzstreit mit der japanischen Asahi Kasei, Abschreiber in Südeuropa, eine gescheiterte Übernahme und ein ressourcenbindender Machtkampf überschatteten das Ergebnis.

Ebenfalls im Pharmasektor sinken Novartis um 0,1% und insbesondere Roche um 1,5%. Letztere wurden von der Citigroup von «Buy» auf «Neutral» zurückgestuft. Der zuständige Analyst senkt seine EPS-Prognosen um bis zu 7% und kürzt das Kursziel für die Genussscheine auf 157 CHF von bisher 159 CHF.

In den am Vortag gesuchten Versicherungs- und Bankaktien werden fast durchgehend Gewinne realisiert. Die Börsianer harren dem EU-Finanzministertreffen vom Mittwoch. Hier sollen neue Hilfen für Griechenland im Umfang von 130 Mrd EUR bewilligt werden. ZFS sinken um 0,4%, Swiss Re um 0,2% und Bâloise um 0,6%. Bei den Banken notieren Credit Suisse gehalten und UBS 0,1% tiefer. Über dem Marktdurchschnitt halten sich Julius Bär (+0,2%).

Nach Zahlen von L’Oréal rücken Nestlé um 0,1% vor. Der französische Kosmetikkonzern hat 2011 kräftige Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn erzielt und die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Nestlé ist mit rund 25% an L’Oréal beteiligt, die Franzosen steuern rund 10% zum Gewinn des Nahrungsmittelmultis bei. Dieser wird am Donnerstag seine Jahreszahlen präsentieren.

Clariant (+0,7%) ist am Vortag der Ergebnispublikation gesucht, was von Swisscom (-0,1%) nicht gesagt werden kann. Am Donnerstag folgen ABB (+0,4%) und Givaudan (+0,2%) mit Jahreszahlen. Nach einer Kurszielerhöhung durch HSBC steigen Transocean um 0,6%.

Im breiten Markt stechen Orascom DH mit einem Kursplus von 7,2% heraus. Dem Immobilienentwickler zufolge schreitet das Prestigeprojekt in Andermatt «zügig» voran. 2011 seien Verkaufs- sowie Reservierungsverträge im Umfang von 103 Mio CHF abgeschlossen worden. Im laufenden Jahr seien bisher neue Reservierungsverträge in Höhe von 22 Mio CHF abgeschlossen worden. Das geplante Investitionsvolumen für das laufende Jahr wird mit 115 Mio CHF beziffert.

Newron ziehen um 3,2% an. Der Pharmakonzern hat für seinen Produktekandidaten Safinamide in der japanischen Meiji Seika einen neuen Lizenzpartner gefunden. Zuvor hatte Merck Serono die Rechte an dem Präparat zurückgegeben.

Ferner haben die Industriekonzerne Bobst (Aktie: +0,6%) und Lem (+1,9%) mit Zahlen aufgewartet. Der Airline-Caterer Gategroup (Aktie unverändert) hat angekündigt, einen indischen Mitbewerber nun vollständig zu übernehmen. (awp/mc/pg)

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