CH-Eröffnung: Leichter eröffnet
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag leichter in die Woche gestartet. Auf die Stimmung drückt zu Wochenbeginn die enttäuschende Handelsbilanz von China. Mit einem negativen Saldo von 31,5 Mrd USD rutschte das Land zum ersten Mal seit einem Jahr in die roten Zahlen. Dies ist nach der Korrektur der Wachstumsprognose von vergangener Woche bereits die zweite Meldung aus China, die das Bild des grössten Wachstumsmarktes der Welt trübt. Dies hat auch die Handelsplätze in Fernost belastet. Die Börse Tokio schloss mit einem Minus von 0,40%.
Auch der Schuldenschnitt Griechenland bleibt im Fokus der Anleger. Nach dem Gelingen der Umschuldung beschäftigt die Investoren, ob nicht auch ein «hair cut» für Portugal und Irland die beste Lösung wäre. Zudem bleibt die Ungewissheit über eine Ansteckung der beiden grossen Volkswirtschaften Spanien und Italien nach wie vor bestehen. Für Impulse könnten am Vormittag die Zahlen zur EU-Leistungsbilanz geben. Volkswirtschaftliche US-Impulse bleiben heute indes aus, auf der Agenda stehen keine wichtigen Wirtschaftdaten an.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,26% tiefer bei 6’172,46 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert 0,35% schwächer bei 941,59 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) erodiert um 0,27% auf 5’665,71 Zähler. Am Freitag hatte der SMI um 0,56% dazugewonnen.
SGS (+0,1%) legen etwas zu. Der Warenprüfkonzern teilte am Montagmorgen mit, das kolumbianische Unternehmen Estudios Técnicos SA (ETSA) zu übernehmen. ETSA ist ein «führendes» Unternehmen im Bereich Projektüberwachung und Management und machte 2011 mit 500 Mitarbeitern einen Umsatz von umgerechnet 48,5 Mio CHF.
Holcim stehen mit einem Minus von 0,1% nur leicht unter Druck. Der Baukonzern schlägt Wolfgang Reitzle zur Wahl als Verwaltungsrat vor. Der deutsche Staatsbürger ist CEO des Gase- und Engineering-Unternehmens Linde. Derweil erhöhen die Analysten von J.P.Morgan das Kursziel der Aktien auf 55,20 CHF von 51,50 CHF.
Swatch verlieren 0,5%. Der Uhrenhersteller hat am Montagmorgen bekannt gegeben, dass die rechtliche Auseinandersetzung mit dem US-Juwelier Tiffany zu keinem Ende kommt. Beide Unternehmen decken sich mit Schadensersatzforderungen ein. Der Bieler Uhrenkonzern fordert 3,8 Mrd CHF von Tiffany, während das New Yorker Unternehmen mit einer Gegenklage über 541,9 Mio kontert. Wie üblich sei der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten schwierig voraussehbar, meint die ZKB dazu. Wenn überhaupt, dann Swatch von Tiffany etwas erhalten.
ABB (unv.) werden von den Analysten von Goldman Sachs mit einem tieferen Kursziel bewertet. Die US-Bank behält aber das «Buy»-Rating bei.
Die defensiven Schwergewichte notieren derweil uneinheitlich. Während Roche (+0,2%) im Plus liegen, verlieren Nestlé 0,3% und Novartis 0,1%.
Die Valoren von Logitech (-1,8%) erhalten von der britischen Bank Barclays ein tieferes Kursziel. Logitech sei weiterhin einem strukturellen Gegenwind ausgesetzt, der kurz bis mittelfristig auch nicht abflauen dürfte, schreiben die Experten.
Am breiten Markt gab es zahlreiche Unternehmensabschlüsse. Der Versicherer Helvetia (Aktie +1,1%) hat im vergangenen Geschäftsjahr weniger Gewinn erwirtschaftet. Dafür vermochte das Unternehmen das Geschäftsvolumen zu steigern. Den Aktionären wird die Ausschüttung einer Dividende von unverändert 16,00 CHF je Aktie vorgeschlagen.
Der Backwarenhersteller Aryzta (Aktie -0,9%) erreichte 2011 ein leichtes Umsatzwachstum und auch der Gewinn verbesserte sich. «Das Geschäft verlief trotz herausfordernder Bedingungen robust», sagt CEO Owen Killian.
Die im Bereich Antriebslösungen aktive Belimo-Gruppe (-2,1%) hat 2011 weniger profitabel gewirtschaftet. Der operative Gewinn ist um 19% gefallen, der Reingewinn um 16%. Einen Ausblick für das Geschäftsjahr 2012 gab das Unternehmen nicht bekannt.
Mikron (+2,6%) hingegen gelang eine Gewinnsteigerung. Das Aktionär des Unternehmens kommen deshalb in den Genuss von einer Dividende. Dies ist bei Mikron seit mehr als zehn Jahren nicht mehr geschehen.
Temenos (-3,4%) hat derweil Übernahmegespräche mit dem britischen Mitbewerber Mysis ergebnislos beendet. (awp/mc/ps)