CH-Eröffnung: Leichter – Konjunktursorgen halten an

Zürich – Die Schweizer Börse ist am Donnerstag leichter in den Handel gestartet. Sowohl die Vorgaben aus Übersee als auch teilweise aus Asien sind negativ. Belastet wird das Sentiment weiterhin von den Sorgen um die chinesische Wirtschaftsdynamik. Jüngste Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte implizierten nämlich ein Nachlassen des chinesischen Wirtschaftswachstums, hiess es im Handel. Kaum Unterstützung bietet den Märkten derweil die Aussage von EZB-Chef Draghi, welcher glaubt, dass in der Schuldenkrise das «Schlimmste vorüber» sei.

Am hiesigen Markt hat mit Bâloise der letzte Blue Chip seine Zahlen präsentiert. Diese sind sehr enttäuschend ausgefallen, weshalb die Papiere auch am Ende des SMI/SLI-Tableaus notieren. In der zweiten Reihe veröffentlichten Huber + Suhner, Meyer Burger und Evolva ihre Ergebnisse für 2011. Des Weiteren wurden die Aussenhandelsstatistik für den Februar und damit auch die Zahlen der Uhrenexporte veröffentlicht, welche deutlich stärker gewachsen sind als im Vormonat. Der gesamte Aussenhandel konnte im Februar gegenüber dem Januar leicht zulegen, bereinigt um die Anzahl Arbeitstage hätte jedoch ein Rückgang resultiert.

Um 09.30 Uhr steht der Leitindex SMI um 0,35% tiefer bei 6’267,82 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,40% auf 961,81 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,39% auf 5’744,57 Zähler.

Im Handelsverlauf könnten noch Konjunkturdaten aus der EU und den USA für Impulse sorgen. Während am Vormittag noch aus der EU der Einkaufsmanagerindex ansteht, werden am Nachmittag in den USA der FHFA-Index sowie die Frühindikatoren für den Februar veröffentlicht.

Bâloise (Aktie -4,2%) hat im Geschäftsjahr 2011 wie bereits in einer Gewinnwarnung angekündigt massiv weniger verdient. So erreichte der Konzerngewinn noch knapp einen Siebtel des Vorjahreswertes. Trotzdem soll eine unveränderte Dividende von 4,50 CHF je Aktie gezahlt werden. Analysten zeigen sich in ersten Reaktionen mehrheitlich enttäuscht vom Ergebnis. Vontobel hat gar das Rating auf «Hold» von bisher «Buy» reduziert.

An der Spitze des Tableaus stehen derweil Adecco (+1,3% auf 48,27 CHF), welche von einer Hochstufung profitieren. Die Analysten der Deutschen Bank haben das Rating für den Stellenvermittler auf «Buy» von bisher «Hold» erhöht und auch das Kursziel auf 57 (45) CHF nachgezogen.

Syngenta (+0,3%) vermeldete die Zulassung eines genetisch modifizierten Maissaatguts in Argentinien sowie die erfolgreiche Platzierung zweier Anleihen im Gesamtwert von 750 Mio USD.

Die grössten Abschläge nach Bâloise verzeichnen mehrheitlich Finanztitel. So verlieren Swiss Life 1,0%, UBS 0,5%, CS 0,3% und Swiss Re 0,4%. ZFS zeigen sich mit einem leichten Plus von 0,1% gut gehalten.

Uneinheitlich zeigen sich Zykliker. Neben Adecco verzeichnen auch Logitech mit einem Plus von 0,9% klare Aufschläge, SGS sind mit Minus von 0,1% knapp gehalten. Die Luxusgüteraktien Swatch (-0,1%) und Richemont (-0,4%)profitieren nicht von den deutlich gestiegenen Uhrenexporten im Februar. Die Titel hatten jedoch in den letzten Monaten bereits deutlich zugelegt.

Deutlich im Minus notieren dem gegenüber Transocean (-1,6%), Nobel Biocare (-1,0%), Clariant (-0,9%) und Holcim (-0,8%). Die Abgaben von Sonova und ABB (je -0,4%) halten sich im Rahmen des Gesamtmarktes.

Die defensiven Schwergewichte lassen ebenfalls durchgängig Federn und belasten damit den Leitindex zusätzlich. So geben Novartis, Roche und Nestlé jeweils 0,4% nach.

Im breiten Markt fallen die Papiere der Addex (+16,1%) auf. Das Pharmaunternehmen hat am Vorabend positive Ergebnisse einer klinischen Phase IIa-Studie für den Produktkandidaten Dipraglurant bekannt gegeben.

Huber + Suhner (-6,4%) werden nach der Präsentation verhaltener Ergebnisse für 2011 und vor allem infolge eines enttäuschenden Ausblicks verkauft. Das Unternehmen hat einen deutlich Gewinnrückgang verzeichnet und daraufhin die Dividende gesenkt.

Auch Meyer Burger (-3,7%) geben nach, nachdem das Unternehmen für 2011 einen mehr als halbierten Gewinn publizierte. Als Reaktion auf den schlechten Geschäftsverlauf plant Meyer Burger einen Stellenabbau. Auch bei diesem Unternehmen wird der Ausblick als verhalten eingestuft und belastet.

Evolva notieren nach der Vorlage des 2011er Abschlusses unverändert. Die grössten Abgaben verzeichnen im frühen Handel derweil die Aktien von ProgressNow (-30,8%). Dem gesamten Verwaltungsrat der Beteiligungsgesellschaft ProgressNow wurde an der Generalversammlung vom Mittwoch die Entlastung verweigert. Zudem wurde René Häusler nicht als Verwaltungsrat wiedergewählt. Somit ist der Verwaltungsrat nicht mehr statutenkonform zusammengesetzt. (awp/(mc/ps)

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