Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit einer leichteren Tendenz in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Die Anleger halten sich im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke zurück. Die Vorgaben sind zudem kaum eine Stütze. Die Wall Street war am Vortag bei einem nervösem Handelsgeschehen ins Minus gerutscht und die asiatischen Aktienmärkte haben insgesamt bei dünnem Handel etwas zugelegt. Von der Rede des US-Notenbankpräsidenten erhoffen sich die Investoren mehr Klarheit über die weitere Geldpolitik in den USA.
Für Interesse neben den Bernanke-Aussagen dürften am Nachmittag die US-BIP-Zahlen und die Veröffentlichung der Uni Michigan zum Verbrauchervertrauen sorgen.
Bis um 09.30 Uhr verliert der SMI 1,34% auf 5’227,35 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index sinkt um 1,36% auf 779,67 und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 1,23% auf 4’765,34 Punkte.
Am Devisenmarkt tendiert der Euro mit 1,1408 CHF weiterhin unter der Marke von 1,15. Der US-Dollar notiert zum Franken aktuell mit 0,7906 CHF und somit unter der Schwelle bei 0,80.
Die meisten Einzelwerte stehen unter Abgabedruck. Finanztitel gehören zu den Aktien mit den meisten Abschlägen. Bâloise (-2,9%) sinken, nachdem im Rahmen einer Studie zum europäischen Versicherungssektor das Aktienresearch der Deutschen Bank die Titel auf «Sell» von «Hold» zurückstuft. Swiss Life (-2,3%) und ZFS (-1,3%) geben ebenfalls nach. Der Hurrikan «Irene», der im Atlantik die Bahamas hinter sich gelassen steuert auf das US-Festland zu und belastet die Titel der Versicherer.
Etwas deutlicher als der Gesamtmarkt geben die Banktitel von CS (-2,3%) und UBS (-2,2%) nach, die am Vortag noch zugelegt hatten. Die Schweizer Bankwerte geben damit im Gegensatz zu den anderen europäischen Branchennachbarn nach. Dort sorgt teilweise eine Verlängerung des Short-Selling-Verbots für Entspannung.
Die konjunktursensitiven Titel von ABB (-1,9%) und Holcim (-2,2%) gehören zu den Werten mit den grössten Verlusten. Belastend für den Index sind zudem die defensiven Novartis (-0,9% auf 44,59 CHF), Roche (-1,6%) und Nestlé (-1,0%). Bei Novartis senkt Exane BNP das Kursziel auf 55 (61) CHF.
Transocean (-1,7%) verbilligen sich ebenfalls. Der Tiefsee-Bohrkonzern lanciert für die Aktien der norwegischen Aker Drilling ein Übernahmeangebot und erhielt nun die Freigabe durch die norwegische Übernahmekommission. «Mit der Freigabe der Börse Oslo wurde gerechnet, und die Angebotsbedingungen haben sich seit der ersten Veröffentlichung nicht geändert», kommentieren die Experten der Bank Vontobel.
Auf der Gewinnerseite bei den Blue Chips stehen bislang lediglich Weatherford (+1,9%).
Bei den Nebenwerten legten Vetropack (-0,3%), Adval Tech (ungehandelt), BEKB (-0,2%) und Bachem (+0,5%) Halbjahreszahlen vor. Bei Vetropack schreiben die Vontobel-Analysten, das Unternehmen sei gut positioniert und verfüge über ein hochqualitatives Management. Zudem sei Vetropack günstig bewertet und habe ein stabiles Businessmodell.
Bei Bachem habe die «starke Performance positiv überrascht und wir werden unsere Prognosen nach oben korrigieren», so Vontobel.
Die Credit Suisse hebt die Einstufung für die Titel von Valora (+1,8%) nach besser als erwartet ausgefallenen Halbjahreszahlen auf Outperform von Neutral. (awp/mc/ps)