Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich heute Dienstag in der Eröffnungsphase etwas fester. Die Bewegungen in einzelnen Titeln werden teilweise durch Ratingänderungen geprägt, so ziehen Roche den Leitindex etwas nach unten, während Nestlé stützen. Die Vorgaben aus den USA sind weitgehend neutral, hatte sich doch der Dow-Jones-Index im Vergleich zum Europa-Schluss nur noch wenig bewegt und kaum verändert geschlossen. Aus Fernost kommen unterschiedliche Impulse. Insgesamt hätten aber die chinesischen Inflationsdaten für eine gewisse Erleichterung gesorgt, hiess es unter Marktbeobachtern.
Im weiteren Handelsverlauf könnten Konjunkturdaten möglicherweise für einige Impulse sorgen. So stehen sowohl aus dem Euroraum Daten an wie das EU-BIP oder die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland oder aus den USA, vor allem die Detailhandelsumsätze, Lagerbestände und der Empire State Index.
Das wichtigste Schweizer Aktien-Barometer Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr um 0,22% im Plus bei 6’681,02 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,18% auf 1’075,92 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,22% auf 6’004,59 Stellen.
Der ehemalige Widerstand im SMI bei 6’630 Punkten sei nun nach mehreren Anläufen überschritten worden. Kurzfristig stehe der SMI technisch unter einer relativ hoher Belastung, was für eine Korrektur spreche, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Das kurzfristige Aufwärtspotenzial reicht gemäss den Charttechnikern bis auf 6’705/15; Support sehen sie um 6’635 und starken Support bei 6’585/6’575 Punkten.
Im SMI-/SLI-Tableau sorgen heute mangels News vor allem Rating-Änderungen und vereinzelt auch Kursziel-Anpassungen für etwas Bewegung. So verlieren die Index-Schwergewichte Roche (-0,8% auf 139,90 CHF), nachdem die Genussscheine bereits am Vortag im Angebot lagen. Die UBS hat die Titel auf «Neutral» von «Buy» zurückgenommen und das Kursziel auf 148 CHF von 186 CHF gesenkt.
Novartis notieren demgegenüber um 0,2% im Plus. Auch Nestlé (+0,8%) sind wieder auf der Gewinnerseite nach den Abgaben am Vortag und stützen den SMI. Unter den weiteren defensiven Titeln stehen Swisscom (-0,1%) kaum verändert. Swisscom kann nun die Dekotierung der Fastweb-Aktien einleiten, nachdem das Telekom-Unternehmen im Besitze von etwas mehr als 95% der Fastweb-Titel ist.
Von einer Ratingerhöhung profitieren hingegen Lonza (+2,2% auf 80,20 CHF) und Givaudan (+1,0% auf 942 CHF). Lonza wird von Jefferies neu mit «Buy» und einem Kursziel von 100 CHF eingestuft. In Givaudan hat die HSBC die Einstufung auf «Overweight» mit Kursziel 1’085 CHF erhöht.
Kurszielerhöhungen gibt es u.a. für ABB (0,2% auf 23,05 CHF) von Exane BNP (Neutral/24,50 CHF), für ZFS (+0,2 auf 268 CHF) von Citigroup (Buy/295 CHF) und Barclays (Equal Weight/282 CHF) oder für Kühne+Nagel (-0,3% auf 128,40 CHF) von Société Générale (Hold/115 CHF). Die Aktien des Logistik-Unternehmens sind allerdings am Vortag deutlich gestiegen.
Weiter fallen CS (+0,8%) durch Anschlusskäufe auf. Ansonsten halten sich die Kursveränderungen im Finanzsektor im Marktdurchschnitt.
Unterschiedlich entwickeln sich die Medtech-Valoren vor Zahlen am Mittwoch und Donnerstag. Während Synthes (+0,7%) zulegen, verlieren Nobel Biocare (-0,7%).
Die prozentual grössten Einbussen erleiden im SMI/SLI Holcim (-0,9%), nachdem die Titel am Vortag um etwa dieselbe Spanne zulegen konnten.
Aus dem breiten Markt gibt es mehr Unternehmensnews. So hat der Medizinaltechniker Straumann (-0,5%) mit dem Jahrsabschluss 2010 im Vergleich zu den Analysten-Schätzungen ausser mit dem Reingewinn am unteren Ende der Prognose-Bandbreite ungefähr den Erwartungen entsprochen. Allerdings wird der Ausblick teils von Analysten als verhalten kritisiert.
Bobst (+1,2%) und Lem (+1,6%) haben mit ihren ersten 2010er bzw. Neunmonatszahlen die Markterwartungen erfüllt. Und IMZ (+0,7%) berichtet von einem Rekordgewinn für das zweite Quartal 2010/11. In diesen Titeln hat die Bank Vontobel eine Erhöhung der Schätzungen angekündigt, bleibt allerdings beim «Hold»-Rating.
Mit deutlichen Avancen fallen Newron (+7,4%) auf. Das Pharma-Unternehmen erhält vom italienischen Staat 3,7 Mio EUR aus einem Förderprogramm. U-blox (+2,5%) legen nach Produktnews deutlich zu. (awp/mc/ps)