Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag mit moderaten Gewinnen gestartet. Händler verweisen auf die unter dem Strich positiven Vorgaben aus den USA. Die Wall Street hatte zwar nach schwachen Konjunkturdaten im Minus geschlossen, sich aber noch deutlich von ihren Tiefständen erholt. Aus Asien kommen wegen eines Feiertags in Japan nur wenige Impulse.
Im Fokus stehen mit Quartalszahlen Swiss Re und ZFS sowie vom Vorabend Transocean. Zudem dürfte die mit Spannung erwartete Generalversammlung von Actelion für Aufmerksamkeit sorgen. Im weiteren Tagesverlauf richtet sich der Blick der Anleger auf die Zinsentscheidungen der EZB und der Bank of England sowie US-Daten.
Der Leitindex SMI gewinnt um 9.30 Uhr 0,17% auf 6’481,07 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,10% auf 1’021,56 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,16% auf 5’975,33 Punkte.
Unter den SMI-Werten klettern Swiss Re mit plus 1,7% auf den Spitzenplatz. Der Rückversicherer erlitt im ersten Quartal zwar aufgrund hoher Kosten durch Naturkatastrophen einen Verlust. Dieser fiel aber nicht so hoch aus wie von Analysten befürchtet. Für die weitere Entwicklung sieht sich Swiss Re gut positioniert und will Marktchancen nutzen. Analysten schätzen die Zahlen zwar als gemischt ein, der Ausblick wird aber gelobt.
Am anderen Ende des Index verlieren ZFS 2,7%. Der Versicherer verfehlte die Erwartungen der Analysten sowohl beim Betriebs- als auch beim Reingewinn, der um mehr als 30% einbrach. Auch hier waren Naturkatastrophen für den Rückgang verantwortlich. Allerdings zeige sich das Unternehmen zuversichtlicher in Bezug auf die zukünftige Prämiengestaltung und die zugrundeliegende Schadensentwicklung, heisst es von Experten.
Transocean fallen nach Q1-Zahlen um 0,9%. Der Ölbohrkonzern hat bei rückläufigen Umsätzen nicht einmal mehr die Hälfte des Vorjahresgewinns erzielt. Der Gewinn unterm Strich lag zudem laut Händlern nur wegen einer Vielzahl von Einmaleffekten über den Erwartungen.
Actelion verharren mit plus 0,1% in Wartestellung. Beim Pharmakonzern kommt es zum «Showdown» zwischen dem Verwaltungsrat und dem britischen Hedgefund Elliott Advisors. Nach der Niederlage Actelions vor einer US-Jury gegen das japanische Pharma-Unternehmen Asahi dürfte es für den Actelion-VR schwieriger werden, sich gegen die Begehren Elliotts durchzusetzen. Nach Ansicht von Experten dürften die Stimmen der institutionellen Aktionäre entscheidend sein.
Holcim geben weitere 0,9% nach. Bereits am Vortag hatten die Titel des Zementherstellers stark unter enttäuschenden Zahlen gelitten. Nun übertraf Konkurrent HeidelbergCement die Erwartungen.
Die Schwergewichte Novartis (+0,6%), Nestlé (+0,3%) und Roche (+0,2%) legen zu. Die Grossbanken UBS (-0,7%) und CS (-0,2%) sind derweil unter den Verlierern zu finden.
In der zweiten Reihe klettern Petroplus trotz roter Zahlen im ersten Quartal um 6,3%. Bereinigt um Lagerbewertungseffekte lagen die Zahlen über den Schätzungen. Zudem zeigt sich der Raffineriebetreiber optimistisch, was die Entwicklung der Margen angeht.
Santhera steigen nach positiven Studiendaten für das Friedreich-Ataxie-Mittel Catena um 2,2%. Die Aktien von Komax sind nach Aussagen zum ersten Halbjahr mit plus 5,1% gefragt.
Für die Titel von Meyer Burger geht es um 0,6% nach oben. Das Unternehmen hat grünes Licht von der deutschen Aufsichtsbehörde BaFin für die Übernahme von Roth & Rau bekommen.
Panalpina legen um kräftige 3,1% zu. Nach den Zahlen vom Vortag erhöhen einige Analysten ihre Kursziele. Gategroup profitieren mit plus 2,8% ebenfalls von einer positiven Studie. Goldman Sachs nimmt die Abdeckung mit «Buy» auf. (awp/mc/ss)