CH-Eröffnung: Optimismus dank Berlusconi-Abgang

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag fester eröffnen. Die Aussichten auf einen Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi hatten am Dienstagabend bereits den US-Börsen deutliche Gewinne beschert. Allerdings will Berlusconi vor einem Abgang noch seine Reformgesetze durch das Parlament bringen. Die Märkte hoffen dennoch auf sinkende Renditen für die italienischen Staatsanleihen.

Daneben geben auch die jüngsten Inflationsdaten aus China Anlass zum Optimismus. Nachdem die Teuerung mit einer Rate von 5,5% ein Fünfmonats-Tief erreicht haben, kommen Hoffnungen auf eine lockerere Geldpolitik der asiatischen Zentralbanken auf. Entsprechend haben auch die asiatischen Aktienmärkte zugelegt. Am Schweizer Aktienmarkt geht die Quartalsberichtssaison unter anderem mit den SMI-Titeln Holcim und Swisscom weiter.

Bis um 08.30 Uhr legt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,84% auf 5’730,4 Punkte zu. Dabei notieren alle Titel um 0,8% bis 0,9% im Plus.

Holcim (vorbörslich kein Kurs) hat mit seinen Zahlen für die ersten neun Monate mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen der Analysten abgeschlossen. Der Zementkonzern musste in den ersten Monaten einen Umsatzrückgang von 6,7% hinnehmen, auf vergleichbarer Basis resultierte ein Plus von 5,8%. Der Konzerngewinn nach Minderheiten ist im Vorjahresvergleich um 19% gesunken.

Der Telekom-Konzern Swisscom, für dessen Aktien ebenfalls noch kein Kurs gestellt ist, ist mit dem Umsatz in den ersten neun Monaten leicht unter den Erwartungen zurückgeblieben, der Gewinn ist dagegen leicht über den Analystenprognosen ausgefallen. Der Reingewinn legte um 8,4% zu, was allerdings vor allem einer im Vorjahr verbuchte Rückstellung für die italienische Fastweb zu verdanken ist.

Erholt zeigen sich auch Adecco, die am Vortag nach Quartalszahlen einen deutlichen Kursrückgang erlitten hatten. Die Analysten der holländischen ING haben das Kursziel für die Aktien des Temporärarbeitsvermittlers nach den Zahlen erhöht, belassen aber aufgrund der vielen makroökonomischen Unsicherheiten das Rating bei «Hold».

Unter den Finanzwerten zeigen sich UBS etwas stärker als die Aktien der Rivalin CS. Bei Julius Bär (+1,1%) wird weiterhin über eine in Bälde bevorstehende Übernahme der Bank Sarasin spekuliert. Das Unternehmen dürfte gemäss Presseberichten 35 bis 45 CHF je Sarasin-Aktie bezahlen müssen. Ein Preis von knapp 40 CHF würde einer Kaufsumme von rund 2,5 Mrd CHF entsprechen.

Der Pharmakonzern Roche hat vorbörslich mit einer positiven Nachricht aufwarten können: Die US-Behörden haben dem Konzern für ein Mittel gegen das fortgeschrittene Basalzellkarzinom ein beschleunigtes Zulassungsverfahren zugestanden. Das Basalzellkarzinom ist gemäss Mitteilung die am meisten verbreitete Art von Hautkrebs in Europa, Australien und den USA.

Am breiten Markt hat Life Watch einen Umsatzeinbruch und einen massiven Verlust wegen Rückstellungen in den USA mitteilen müssen. Daneben hat die Beteiligungsgesellschaft New Venturetec ihre Zahlen für 2010/11 vorgelegt und die Spitalbetreiberin Genolier Swiss Medical Network hat ihre Pläne für die Restrukturierung der Winterthurer Klinik Lindberg präsentiert. (awp/mc/pg)

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