Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit einem Minus in den Börsentag gestartet. Nachdem sich am Donnerstagnachmittag die Politiker Griechenlands vorerst auf ein Sparpaket geeinigt hatten, wird die weitere Entwicklung bei der Suche nach einer Lösung für das Land weiter im Fokus bleiben. Die weiter unklare Lösung für Griechenlands Schuldenprobleme sorge unter den Investoren für Verunsicherung und ein tendenziell negatives Sentiment.
Von den internationalen Handelsplätzen kommen derweil keine starken Impulse: Die US-Börsen haben sich nach Handelsschluss in Europa mehrheitlich seitwärts bewegt und die asiatischen Börsen schlossen im roten Bereich. Aus China kommen zudem erstmals seit zwei Jahren schwächere Exportzahlen. Im weiteren Tagesverlauf wird die US-Handelsbilanz und Zahlen zum Verbrauchervertrauen in Übersee für Bewegung sorgen.
Der Swiss Market Index (SMI) sinkt bis 09.30 Uhr um 0,37% auf 6’146,85 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,47% auf 937,12 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,35% auf 5’575,02 Punkte.
CS (-1,5%) stehen weiterhin im Angebot, nachdem am Vortag die Grossbank enttäuschende Zahlen veröffentlichte. Die Titel sind am Donnerstag bereits mit einem deutlichen Minus von 3,5% aus dem Handel gegangen. Mittlerweile sind verschiedene weitere kritische Kommentare zum Ergebnis der Bank eingetroffen. So senken etwa die Deutsche Bank, Nomura, Exane BNP oder Société Générale die Kursziele für den Titel. Kurszielerhöhungen gaben gleichzeitig Morgan Stanley und UBS bekannt, allerdings nur knapp über das aktuelle Niveau. Die Ratings der beiden letztgenannten lauten denn auch «Equalweight», bzw. «Neutral».
Julius Bär (-0,4%) und UBS (-1,0%) notieren angesichts der von Vorsicht geprägten Stimmung ebenfalls schwächer. Die Quartalszahlen der britischen Bank Barclays vermögen den Sektor nicht zu stimulieren.
Nachdem Nobel Biocare (-3,6%) gestern enttäuschende Ergebnisse vortrug, ziehen Analysten mit ihrer Aktieneinschätzungen nach: So hat bereits das Brokerhaus Jeffries das Kursziel auf 11 von 13 CHF gesenkt. Die UBS nimmt das Kursziel auf 10,80 von 12 CHF zurück und die ZKB das Rating auf «Untergewichten» von «Marktgewichten». Die Papiere des Branchennachbarn Straumann (-1,9%) notieren ebenfalls schwächer.
Richemont (-0,8%) werden von den Analysten von Vontobel mit einem Kursziel von 63 CHF bewertet (zuvor 60). Swatch notieren derweil mit -0,7% ebenfalls im Minus.
Logitech (+1,3%) sind weiterhin gesucht und führen das Börsentableau an. Die Aktien des PC-Peripheriegerätehersteller werden von der US-Bank Goldman Sachs mit einem Kursziel von 7 CHF (zuvor 6) bewertet. Das Rating wird indes auf «Sell» belassen.
Transocean (+1,3%) sind begehrt, nachdem sie bereits an der US-Börse mit einem Plus von 2,2% geschlossen haben. Der Ölkonzern BP verhandelt offenbar mit den US-Behörden über eine aussergerichtliche Einigung wegen der havarierten Ölplattform «Deepwater Horizon».
Die drei SMI-Schwergewichte tendieren uneinheitlich: Nestlé liegen mit +0,1% leicht im Plus, während Novartis unverändert notieren und Roche (-1,0%) etwas abgeben.
Im breiten Markt stehen EMS-Chemie (-0,1%)im Visier der Anleger. Das Unternehmen hat 2011 einen höheren Umsatz und operativen Gewinn (EBIT) erzielt und erreichte eine leichte Verbesserung der EBIT-Marge. EMS hat die Erwartungen des Marktes mehrheitlich übertroffen.
Gategroup (-1,9%) stehen im Blickpunkt, nachdem das Unternehmen die Übernahme von Helios Market für rund 27 Mio CHF bekanntgegeben hat. Das Management macht Kostensynergien von 2 bis 2,5 Mio CHF aus. Darüber hinaus werden auch Ertragssynergien gesehen. Helios machte 2011 einem Umsatz von rund 70 Mio CHF.
Basilea (-1,2%) wurden von den Analysten unter die Lupe genommen und das Kursziel deutlich auf 50 von 42 CHF erhöht. Das Pharmaunternehmen hat am Donnerstag die Jahreszahlen veröffentlicht und bekanntgegeben, dass sich das Verkaufsvolumen des Medikaments Toctino um 24% erhöht hat. Auch für das laufenden Jahr wird ein weiterer Volumenzuwachs erwartet.