Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt notiert im frühen Handel annähernd auf den Schlusskursen des Vortages. Der Leitindex SMI wird vor allem belastet durch Abgaben bei den beiden Grossbanken UBS und CS. Die Vorgaben aus Übersee sind indes positiv, hatte doch der Dow Jones Index nach Börsenschluss in Europa gute 20 Punkte zugelegt. Auch die Leitbörse Asiens in Tokio hat mit einem Plus geschlossen. Die hiesige Agenda ist etwas dünn bestückt, lediglich einige Unternehmen der hinteren Reihe haben am Berichtstag Zahlen publiziert.
Allgemein wird bis zur Publikation des US-Arbeitsmarktbericht für Februar am Nachmittag mit Zurückhaltung an den Märkten gerechnet. Das Sentiment positiv beeinflussen könnte eine mögliche Entspannung der Lage in Libyen, wo am Vortag die Arabische Liga Aussagen zu einem Friedensplan tätigte. Dies sorgte auch für eine Entspannung am Ölmarkt, wodurch auch die Konjunktursorgen etwas abgemildert werden.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,08% tiefer auf dem Stand von 6’594,24 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert unverändert zum Vortag auf 1’057,04 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) notiert um 0,01% höher auf 5’964,94 Zählern.
Deutlich an der Spitze der SMI/SLI-Charts stehen Petroplus (+2,4%). Die Titel dürften von der Entspannung der Ölpreise profitieren. Transocean stehen indes 0,6% Tiefer. Am Vortag war von Umschichtungen aus Weatherford (+1,5%) berichtet worden.
Am Markt waren bei Weatherford Gerüchte über Insiderverkäufe im Vorfeld der Publikation von Buchungsfehlern aufgekommen. Nach Börsenschluss hat jedoch Weatherford mitgeteilt, dass es sich bei den fraglichen Verkäufen nicht um physische Transaktionen gehandelt habe, sondern um eine Meldung von zurückgehaltenen Aktien, welche aus regulatorischen Gründen als Verkäufe gemeldet werden mussten.
Ebenfalls deutlich höher stehen Nobel Biocare (+0,7%) und ABB (+0,8%). Die am Vortag gebeutelten Lonza (-0,4%) haben zwar freundlich eröffnet, sind aber mittlerweile ins Minus gedreht. Im Markt waren weiterhin die enttäuschenden Prognosen von Genmab für das Geschäftsjahr 2011 ein Thema, hiess es am Vortag von Beobachtern.
Uneinheitlich ist die Tendenz bei den Finanzwerten. Die Bankentitel der UBS (-0,9%) und CS (-1,6%) notieren deutlich tiefer. Barclays hat für die beiden Grossbanken das Kursziel angehoben, die Einstufung «Underweight» für die beiden Titel wird jedoch beibehalten. Nach Ansicht der Experten hätten die Banken mit härteren Kapitalanforderungen sowie einem sich verändernden Umfeld im Private Banking zu kämpfen. Die Papiere der Julius Bär verlieren 0,4%.
Demgegenüber notieren die Assekuranzwerte im schwarzen Bereich. So gewinnen Swiss Re und ZFS je 0,5%. Swiss Life verteuern sich ebenfalls um 0,5%, nachdem die Valoren des Versicherers am Donnerstag nach Zahlen 5,1% höher geschlossen hatten.
Holcim gewinnen 0,9% auf 69,10 CHF. Die Papiere hatten am Vortag etwas zulegen können, nachdem die Valoren am Mittwoch wegen der Zahlenvorlage des Zementkonzerns unter Druck gestanden hatten. Die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 70 CHF von bisher 77 CHF gesenkt, vornehmlich aufgrund tieferer EPS-Schätzungen für die Jahre 2011 und 2012. Die Einstufung «Hold» wird bestätigt.
Auch die Adecco-Aktien verteuern sich um 0,5%. Am Vortag hatten die Papiere des Stellenvermittlers mit einem Plus von 5,4% nach Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 deutlich die Spitze des SMI angeführt. Die UBS hat das Kursziel für die Valoren auf 71 (65) angehoben, die Einstufung «Neutral» indes beibehalten. Ebenfalls das Kursziel erhöht haben die Exane BNP Paribas sowie die Bank Vontobel. Die Einstufungen «Outperform» respektive «Buy» werden bestätigt.
Roche stehen 0,1% höher. Die Papiere hatten am Vortag nach der Dividendenzahlung 2,7% oder 3,70 CHF eingebüsst. Damit konnte ein Teil der des Dividendenabgangs von 6,60 CHF bereits aufgeholt werden. Branchensozius Novartis notieren mit plus 0,4%.
In der zweiten Reihe haben mehrere Unternehmen die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2010 publiziert, so z.B. StarragHeckert (-0,9%). Auffällige Abgaben im breiten Markt verzeichnen die Papiere der Bündner Kantonalbank, die ex-Dividende 2,7% nachgeben. (awp/mc/ps)