CH-Eröffnung: SMI startet freundlich

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Gewinnen in den Handelstag gestartet. Die Hoffnungen auf eine Erholung nach dem Kursrutsch vom Vortag sind intakt. Für Rückenwind sorgen laut Händlern die Futures auf den Dow Jones Industrial. Auch dass sich die Verluste an den asiatischen Börsen in Grenzen hielten, bezeichneten Marktteilnehmer als ermutigend. Trotzdem sind die Wolken über den Märkten noch nicht weitergezogen. Die Sorgen um die Staatsverschuldung in den USA und Europa bleiben nach wie vor bestehen.

Am Vortag hatten Gerüchte über eine Rückstufung des Bonitätsratings für Frankreich für Aufregung gesorgt. Angesichts der hohen Volatilität an den Märkten sei auch weiter mit starken Schwankungen zu rechnen, so ein Händler. Der VSMI stieg am Mittwoch erneut und gibt eine erwartete Schwankungsbreite von 111,4 Punkten vor. Vorerst sorgen am Markt Unternehmenszahlen zu den Blue Chips ZFS und Swisscom für Bewegung. Am Nachmittag stehen dann mit den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und der Handelsbilanz noch US-Konjunkturzahlen auf dem Programm.

Bis um 9.30 Uhr steigt der SMI um 1,36% auf 4’856,91 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil ebenfalls 1,36% auf 732,12 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) 1,28% auf 4’451,76 Punkte.

Der Schweizer Franken bleibt weiterhin im Fokus der Anleger. Zwar hat sich die Situation zum Euro wieder leicht entschärft, die Notierungen bleiben aber auf sehr tiefem Niveau. Solange die Schuldenkrisen in den USA und der Eurozone nicht gelöst sind, dürfte der Franken gesucht bleiben. Auch Gold wird weiterhin rege gekauft. Die Feinunze notierte erstmals über der Marke von 1’800 USD.

Markante Aufschläge gibt es im frühen Handel für Finanzpapiere. An der Spitze von SMI/SLI notieren die Aktien von ZFS (+6,6%), aber auch UBS (+3,2%) oder Credit Suisse (+3,5%) gehören zu den grössten Gewinnern. Börsianer sprechen von einer Gegenbewegung zu den Vortagesverlusten.

Der Versicherer ZFS hat vorbörslich die Zahlen für das erste Halbjahr publiziert und dabei die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Reingewinn stieg um 20%. Der Erstversicherer profitierte nach eigenen Angaben von einem Buchgewinn im Umfang von 441 Mio USD aus dem Teilverkauf der Beteiligung von New China Life. Positiv werden in Analystenkreisen das Combined Ratio sowie die Aussagen zur zukünftigen Ausschüttungspolitik hervorgehoben.

Bei Swiss Re (+0,3%) sind die Aufschläge deutlich kleiner. Jefferies hat das Rating für die Titel auf «Buy» erhöht. Bâloise (+1,3%) halten sich deutlich besser, Swiss Life (-0,1%) notieren hingegen im Minus.

Einen Rebound erfahren auch viele zyklische Papiere, die in den letzten Wochen äusserst stark unter Verkaufsdruck gestanden hatten. Adecco gewinnen 3,0%, Logitech 1,8% und Geberit 1,5%. HSBC hat im Anschluss an die Zahlenvorlage des Personalvermittlers das Rating für die Aktien auf «Neutral» von bisher Underweight erhöht. Die Titel hatten am Vortag nach Zahlen über 10% eingebüsst.

Defensive Papiere wie die SMI-Schwergewichte Novartis (+0,8%), Roche (+1,3%) oder Nestlé (+0,8%) gehen ebenfalls mit Aufschlägen um. Für den weltweit grössten Nahrungsmittelkonzern kommt es nach der Zahlenvorlage vom Vortag zu diversen Kurszielsenkungen.

Zahlen hat auch Swisscom (-1,9%) vorgelegt, vermochte aber die Erwartungen nicht erfüllen. Analysten zeigen sich in ersten Reaktionen enttäuscht vom Zahlenausweis. Insbesondere in Bezug auf den Heimmarkt Schweiz hatten sich einige Experten mehr erhofft. Im Auslandsgeschäft habe der Euro tiefer als befürchtete Spuren in der Ergebnisentwicklung hinterlassen.

Abgaben gibt es auch bei Sonova (-1,9%) und Givaudan (-0,5%). Citigroup hat das Kursziel für den Aroma- und Riechstoffhersteller gesenkt.

Aus der zweiten Reihe präsentierten Bell (unv.), Dufry (+0,7%), Gategroup (+1,7%) und Basellandschaftliche Kantonalbank (-0,7%) die Zahlen für das erste Semester.  (awp/mc/ps)

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