Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Montag mit etwas festeren Kursen eröffnet. In der Folge sind die Gewinne jedoch abgebröckelt und der Leitindex SMI kann die Marke von 6’000 Punkten nur noch knapp halten. Kursbelastend seien die eher schwachen Vorgaben aus den USA, hiess es. Trotz guter Arbeitsmarktdaten am Freitag, büssten die wichtigsten US-Indizes nach Europaschluss an Wert ein. In Asien blieb die japanische Börse am Montag feiertagsbedingt geschlossen, während die Märkte in anderen Ländern der Region uneinheitlich tendierten.
Den Anlegern stehe eine wichtige Woche bevor, meinen Händler. Zu Beginn treffen sich die Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy zu Gesprächen. Dabei geht es auch um die Umsetzung des von beiden Ländern angestossenen «Fiskalpaktes», mit dem die Euro-Länder sowie weitere EU-Staaten zu mehr Haushaltsdisziplin verpflichtet werden sollen. Darüber hinaus läutet an diesem Abend nach US-Handelsschluss der Aluminiumkonzern Alcoa die Berichtssaison für das vierte Quartal ein.
Der SMI steht um 09.30 Uhr 0,03% leicht höher bei 6’015,78 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt minim 0,05% auf 886,71 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) steht zum Freitag praktisch unverändert bei 5’411,06 Punkten.
Die Bluechips-Gewinner werden von Zyklikern angeführt. Mit Abstand am meisten legen die Titel des Logistikers Kühne + Nagel (+2,4%) zu. Derweil steigen Sonova um 0,9%, Schindler um 0,6% oder Logitech um 0,5%.
Die Luxusgüterpapiere von Swatch und Richemont stehen aktuell mit 0,6% respektive 0,5% ebenfalls im Plus. In einer Branchenstudie haben die Analysten von Barclays das Kursziel für Swatch angehoben und die Einschätzung mit «Equalweight» bestätigt. Als Grund werden in der zweiten Jahreshälfte 2011 etwas verbesserte Wechselkurssituation angeführt.
Unterstützung erhält der Index vom Schwergewicht Nestlé (+0,4%). Der Nahrungsmittelkonzern und Coca-Cola haben eine Vereinbarung zu ihrem Joint-Venture für trinkfertige Teegetränke getroffen. Das Joint-Venture werde die Aktivitäten auf Europa und Kanada konzentrieren. In den weiteren Regionen dieser Welt könnten sich die beiden Grossunternehmen mit Teegetränken unabhängig voneinander entwickeln.
Auf der Verliererseite geben UBS um 0,7% nach. Exane BNP Paribas hat die Abdeckung von UBS mit dem Anlagerating «Underperform» wieder aufgenommen. Mit der gleichen Einschätzung wurde die Credit Suisse (unverändert auf 21,40 CHF) aufgenommen.
Bei den Pharma-Schwergewichten geben Novartis um 0,3% und Roche um 0,1% nach. Novartis gab bekannt, dass in den USA freiwillig verschiedene over-the-counter Produkte zurückgerufen wurden. In diesem Zusammenhang kommt es zur vorübergehenden Schliessung einer Fabrik und es fallen Einmalkosten von geschätzten 120 Mio USD an. Die Auswirkungen auf den Umsatz im Jahr 2012 dürften sich allerdings in Grenzen halten, meinen Analysten.
Die Aktien des Dentalimplantateherstellers Nobel Biocare verlieren 1,1%. Die Deutsche Bank hat zwar die Gewinnschätzungen und entsprechend das Kursziel angehoben, hält aber gleichzeitig an der Empfehlung «Sell» fest. Im breiten Markt notieren die Aktien des Branchennachbars Straumann unverändert auf 158,90 CHF. Auch hier hat die Deutsche Bank das Kursziel erhöht und das Rating auf «Sell» belassen.
Weitere Verlierer im SMI/SLI sind Geberit (-1,1%), Actelion (-0,6%) oder Baloise (-0,3%). Geberit wird diese Woche den Umsatz von 2011 publizieren.
Im breiten Markt büssen Temenos um 0,3% ein. Beim Bankensoftware-Spezialisten trat Verwaltungsrat Mark Austen am Wochenende per sofort zurück. Bereits kurz vor Weihnachten gab Temenos bekannt, dass Austen, nebst Lewis Polk Rutherfurd, im Frühjahr an der GV nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren werde.
Grössere Abgaben sind bei den Aktien von Charles Vögele (-3,2%) oder Kudelski (-2,9%) zu sehen. Auf der anderen Seite steigen Swissmetal um 4,2%, Newron um 3,5% oder Metall Zug um 3,3%. (awp/mc/ps)