CH-Eröffnung: SMI verliert nach Griechenland-Lösung

CH-Eröffnung: SMI verliert nach Griechenland-Lösung

Zürich – Der Schweizer Markt ist am Dienstag kaum verändert in den Handel gestartet und ist in der Folge in die Verlustzone abgerutscht. Die Einigung auf ein zweites Hilfspaket für Griechenland beflügelt die Märkte nicht. Die Einigung sei erwartet und am Markt bereits eingepreist gewesen, hiess es in Händlerkreisen. Nachdem der Leitindex SMI am Vortag mit 6’269 Stellen auf den höchsten Stand seit dem vergangenen Sommer angestiegen ist, könnten nun Gewinne mitgenommen werden. Belastend dürfte dabei auch der gestiegene Ölpreis wirken.

Nach stundenlangen Verhandlungen haben sich die Euro-Finanzminister am Dienstagmorgen in letzter Minute auf neue Finanzhilfen in der Höhe von 130 Mrd EUR für Athen geeinigt. Die Lösung sieht auch einen stärkeren Einbezug der privaten Gläubiger vor. Banken, Versicherungen oder Fonds sollen auf 53,5% anstatt wie bisher vorgesehen auf 50% ihrer Forderungen verzichten. Nun hänge viel davon ab, ob Athen die Sanierungsmassnahmen umsetzen und die Ziele erreichen könne, und ob das Land zu Wachstum zurückkehre, erklärte ein Händler.

Der Aktienindex SMI verliert bis um 09.30 Uhr 0,22% auf 6’228,95 (Tagestief: 6’216) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,21% auf 951,55 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,31% auf 5’646,76 Punkte nach.

Zu den Verlierern gehören am Dienstag einige Zykliker. ABB geben um 1,0% nach. Die Analysten von Morgan Stanley haben nach dem Zahlenausweis in der Vorwoche das Rating für ABB auf «Equalweight» von bisher «Overweight» zurückgenommen. Die Margen im Bereich Automation würden sich zwar industrieweit normalisieren, doch im Bereich Power halte der signifikante Abwärtstrend aufgrund neuer in den Markt tretender Konkurrenten an, begründen die Experten ihre Revision.

Auch bei Nobel Biocare (-2,1%) sind Gewinnmitnahmen auszumachen. Die Titel des Dentalimplantat-Herstellers sind am Vortag um über 5% in die Höhe geklettert und konnten schon in der Vorwoche mit einem Plus von 8,5% das im Jahresverlauf verlorene Terrain teilweise wieder zurückgewinnen. Logitech büssen nach den gestrigen Avancen nun 1,1% ein.

Die Luxusgütertitel Swatch Group und Richemont verlieren 0,9% respektive 0,8%. Die Schweizer Uhrenexporte sind im Januar mit nominal 15,5% zwar erneut stark gewachsen, im Vergleich zum Dezember hat das Wachstum aber abgenommen. Die ZKB hatte im Vorfeld mit einem etwas höheren Plus von 18,7% gerechnet.

Die Finanztitel tendieren am Berichtstag uneinheitlich. Aktuell büssen ZFS 0,8%, Swiss Life 0,6% oder die UBS 0,2% ein. Auf der Gegenseite steigen CS um 0,8% und Swiss Re zwei Tage vor der Publikation der Jahresergebnisse um 0,6%.

Zu den Gewinnern nach Jahreszahlen zählen Schindler PS (+1,0%). Der Aufzugs- und Fahrtreppenhersteller hat mit dem Umsatz für das abgelaufene Jahr die Markterwartungen übertroffen und mit dem Gewinn etwas besser abgeschnitten als im Oktober anlässlich der Drittquartalsvorlage angekündigt. Weiter überzeuge der Ausblick für 2012, hiess es in Marktkreisen.

Transocean (+1,3%) können sich von den starken Verlusten des Vortages von 5% etwas erholen. Der US-Ölbohrkonzern hatte am Montag Goodwill-Abschreibungen für das vierte Quartal angekündigt und will für das abgelaufene Jahr keine Dividende zahlen.

Bei den Index-Schwergewichten gewinnen Novartis 0,2% dazu. Nestlé sinken dagegen um 0,4% und Roche um 0,5%.

Im breiten Markt hat Weatherford (Aktie: +0,3%) den Umsatz und den Gewinn im vierten Quartal deutlich gesteigert. Das Erdöl-Serviceunternehmen profitierte dabei sowohl von einer starken Erholung im mittleren Osten und Nordafrika als auch einer starken Zunahme in Nordamerika und den übrigen Märkten.

Weiter hat auch noch Walter Meier Zahlen vorgelegt. Die Titel notieren mit plus 0,1% aber kaum verändert.

Sulzer (Aktie: -0,7%) hat derweil mit Klaus Stahlmann einen neuen CEO gefunden. Der 51-jährige Deutsche verfügt gemäss Sulzer über «umfassende globale Erfahrungen» in vielen Schlüsselmärkten des Unternehmens. Analysten begrüssen die Wahl des neuen CEO. Damit verschwinde auch ein Unsicherheitsfaktor.

Die japanische Toyota Industries Corporation (TICO) erhöhte den Angebotspreis für Uster Technologies auf nun netto 44 CHF je Aktie nach zuvor 38 CHF. In der Folge empfiehlt der Verwaltungsrat von Uster das Angebot nun zur Annahme. An der Börse legen die Uster-Titel um 4,1% auf 45,55
CHF zu. (awp/mc/pg)

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