CH-Eröffnung: Starke Erholung im SMI

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach dem Kurseinbruch der vergangenen Wochen offenbar wieder etwas festeren Boden unter den Füssen: Nach zwölf Verlusttagen hatte der Schweizer Leitindex SMI am gestrigen Dienstag erstmals wieder leicht im Plus geschlossen und legt am Mittwoch im frühen Geschäft stark zu.

Auslöser für die Trendwende ist die amerikanische Börse, die am Dienstag zu einer starken Gegenbewegung ansetzte und nach Europaschluss weiter zulegte.

Die massive Erleichterungsrally in den USA habe sich auch auf Asien übertragen und sorge so für gute Vorgaben, sagte ein Händler. Die US-Anleger hätten positiv darauf reagiert, dass die amerikanische Notenbank Fed ihre Nullzinspolitik voraussichtlich noch mindestens zwei weitere Jahre fortsetzen wird. Die Verunsicherung betreffend der EU-Schuldenkrise und den weltweiten Rezessionssorgen bleibt jedoch gross. Der Volatilitätsindex VSMI sinkt zwar auf 40,56 Punkte, was aber immer noch sehr hoch ist.

Bis um 09.30 Uhr steigt der Swiss Market Index (SMI) um 1,43% auf 5`069,45 Punkte wieder über die 5`000er-Marke. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 1,58% auf 767,85 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) legt um 1,55% auf 4`641,96 Punkte zu.

Am Devisenmarkt hat die Ausweitung der geldpolitischen Massnahmen der SNB den Frankenkurs zumindest kurzfristig etwas abgeschwächt. Der Euro geht derzeit mit 1,0433 CHF nach zuvor 1,0286 CHF um. Am Vortag hatte sich die Gemeinschaftswährung zum Franken beinahe auf Paritätsniveau abgeschwächt. Der Dollar kostet 0,7261 CHF nach Kursen von bis zu 0,72 am frühen Morgen.

Die Aktien von Nestlé steigen um 1,5%. Der Nahrungsmittelkonzern hat mit Halbjahreszahlen die Marktvorgaben zumeist übertroffen. Dies gelang vor allem mit den Angaben zum organischen Wachstum und auch der ermutigende Ausblick wird am Markt begrüsst. Einzig der Verzicht auf ein weiteres Aktienrückkaufprogramm sei leicht enttäuschend, hiess es.

Derweil geben Adecco nach Geschäftszahlen um 0,1% leicht nach. Der Personalvermittlers hat im zweiten Quartal mit seinen Zahlen für das zweite Quartal die Konsensschätzungen auf Ebene Umsatz und Gewinn übertroffen, bezüglich Bruttogewinn und EBITA dagegen leicht verfehlt. Weiter seien die Aussagen zum laufenden Quartal ermutigend, hiess es.

Ansonsten legen konjunkturabhängige Titel wie ABB (+3,3%), Swatch (+2,7%), Clariant (+2,6%) oder Nobel Biocare (+2,3%) zumeist stark zu. Die Anleger scheinen die tiefen Bewertungen zum Einstieg zu nutzen. Am kommenden Freitag wird Nobel Biocare über das zweite Quartal berichten.

Auch Finanzwerte profitieren von der Markterholung. Derzeit gewinnen UBS mit 4,0% am stärksten im SMI/SLI dazu. Credit Suisse steigen um 3,2%, Swiss Re um 3,0% oder ZFS, die morgen den Halbjahresbericht vorlegen, um 2,5%.

Am Tabellenende stehen dagegen Sonova mit einem Minus von 1,3%. Lonza verlieren 0,5% und das Schwergewicht Novartis verhindert mit einem Rückgang von 0,4% eine noch deutlichere Erholung im SMI.

Im breiten Markt präsentierte die Vontobel-Gruppe den Halbjahresabschluss und die Aktie steigt um 3,5%. Die Privatbank konnte die Markterwartungen übertreffen und verzeichnet dabei einen Neugeldzufluss von 3,4 Mrd CHF. Kardex gewinnen nach Zahlen gar um 4,0% dazu.

Swissmetal klettern bei relativ hohen Volumen um 16,6% in die Höhe. Der Kupfer-Spezialprodukthersteller hat am Dienstagabend angekündigt, die Produktion an den Schweizer Standorten Reconvilier und Dornach bald wieder aufzunehmen. Das Unternehmen hab sich mit der kreditgebenden Bank BNP Paribas und dem Sachwalter einigen können. Dank der Vereinbarung wird das Swissmetal-Lager in Dornach freigegeben.

Die Aktien von u-blox profitieren mit plus 8,1% von einem Auftrag des südkoreanischen Technologiekonzerns Samsung Electronics. Und Newron legen um 3,5% dazu nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA einen Antrag zur Weiterentwicklung des Wirkstoffs NW-3509 in der Zusatztherapie von Schizophrenie-Patienten genehmigt hat.

Die Aktien der SNB geben am Tag der Ausweitung der geldpolitischen Massnahmen um 4,3% nach. (awp/mc/pg)

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