CH-Eröffnung: Verluste auf breiter Front

CH-Eröffnung: Verluste auf breiter Front

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit tieferen Kursen auf breiter Front in die Sitzung gestartet. Das vergangene Woche von Europa beschlossen Rettungspaket für Griechenland wurde inzwischen von verschiedenen Seiten kritischer beurteilt, als unmittelbar nach den Beschlüssen. Es sei zwar ein bedeutender Fortschritte zur Entschärfung der EU-Schuldenkrise getan, grundsätzlich sei das Schuldenproblem aber weiterhin nicht gelöst, so der Tenor, welcher damit die wieder etwas skeptischere Stimmung unter den Investoren erklärt.

Zudem senkte Moody’s erneut das Griechenland-Rating, was ebenfalls Unsicherheit bringt und die Märkte weiter belastet. Nach der starken Vorwoche kommt es in diesem wieder eher negativen Umfeld zu Wochenbeginn nun also vorerst zu Gewinnmitnahmen. Zumal auch im hartnäckigen Budgetstreit zwischen den Demokraten und den Republikanern in den USA noch keine Lösung in Sicht ist.

Um 09.30 Uhr verzeichnet der SMI ein Minus von 0,63% auf 5’993,91 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,82% auf 927,8 Punkte nach und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,62% auf 5’500,4 Punkte.

Syngenta verzeichnen im frühen Geschäft ein Minus von 2,2% und gehörend damit zu den grössten Verlierern. Goldman Sachs hat den Titel von der paneuropäischen «Conviction Buy List» genommen und das Kursziel reduziert, was für Gegenwind sorgt. Bereits am Freitag im Anschluss an die Halbjahreszahlen hatte das Papier am meisten aller Bluechips eingebüsst.

Swiss Life
(-4,5%) büssen zwar prozentual noch etwas mehr Terrain ein, die Aktien werden allerdings Ex-Nennwertrückzahlung von 4,50 CHF gehandelt, was einen Grossteil des absoluten Verlustes von 5,80 CHF ausmacht.

Unter Druck stehen auch die Aktien der Grossbanken CS (-2,3%) und UBS (-1,8%). Sowohl UBS (am Dienstag) als auch CS (am Donnerstag) werden diese Woche die Quartalsergebnisse vorlegen. Vorabberichte in der Wochenendpresse waren mehrheitlich kritisch gestimmt. Ein Finanzportal sprach in einem Artikel davon, dass die CS den Abbau von 1’600 Stellen bekanntgeben werde. Ausserdem werde das Ergebnis der Bank um 40% unter dem Analysten-Konsens ausfallen.

ZFS (-1,7%) geben in ähnlichem Ausmass nach. Der Versicherer wird in Marktkreisen einmal mehr als potentieller Käufer der britischen Versicherung Aviva gehandelt.

Für Nobel Biocare (-1,9%) wiederum hat die CS das Kursziel auf 15 CHF zurückgenommen, bei einem Rating von unverändert «Underperform».

Weitere Kurszielsenkungen betreffen etwa Julius Bär (-1,4%) durch die Deutsche Bank und Standard & Poor’s, oder ABB (-1,3%) durch Jefferies. ABB, vergangenen Donnerstag von den Halbjahreszahlen bereits nach unten gezogen, haben am Montag bei 19,80 CHF ein neues Jahrestief markiert.

Tendenziell halten sich defensive Aktien wie Roche (+0,6%), Nestlé (-0,1%) oder Givaudan (+0,2%) etwas besser als der Gesamtmarkt, wobei Roche von einer Aufstufung der Genussscheine durch Merrill Lynch auf «Buy» noch gestützt werden. Novartis (-0,5%), am Freitag noch einer der stärkeren Verlierer, schneiden ebenfalls leicht besser ab als der Gesamtmarkt.

Auch Weatherford (unverändert) sind in der erweiterten Spitzengruppe zu finden, wobei das Papier von einem positiven Kommentar des renommierten amerikanischen Anlegermagazins Barron’s etwas gestützt wird.

Nebst Roche stehen einzig Sonova (+0,5%), Lonza (+0,6%) und Clariant (+0,3%) leicht im Plus. Clariant und Lonza werden am Mittwoch die Quartalsergebnisse vorlegen.

Im breiten Markt fallen Cytos (-5,6%) oder Newron (-3,6%) mit stärkeren Abgaben auf, während SHL Telemedicine (+5,8%) deutlich anziehen.

Bucher Industries (+0,2%) gewinnen leicht nach dem Abschluss einer Vertriebsvereinbarung mit Degrémont für Technologien zur Entwässerung kommunaler Klärschlämme. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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