CH-Eröffnung: Novartis ziehen SMI nach unten

CH-Eröffnung: Novartis ziehen SMI nach unten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit schwächeren Kursen auf breiter Front in die Sitzung gestartet. Belastet wird der SMI allerdings mit Abstand am meisten vom Dividenden-Abzug in der Novartis-Aktie. Ohne diesen wäre der Rückgang des Leitindex deutlich moderater, was sich auch im breiten Gesamtmarktindex SPI spiegelt. Insgesamt ist die Stimmung nach den leichten Verlusten der Vorwoche noch immer auf Konsolidierung ausgerichtet, was sich auch in den negativen Vorgaben aus den USA und Tokio äussert.

Im Fokus stehen zu Wochenbeginn die Ergebnisse des G20-Gipfels vom Wochenende, welcher die Frage nach einer Aufstockung des dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM weiter ungeklärt liess. Zudem steht in Deutschland die Bundestagsabstimmung zum Griechenland-Paket an. Im weiteren Verlauf der Woche interessieren sich die Investoren dann insbesondere für die Nachfrage nach dem neuen Dreijahrestender der EZB.

Der SMI verzeichnet um 09.30 Uhr ein Minus von 0,96% auf 6’124,52 Punkte. Vom absoluten Minus von rund 60 Punkten steuern Novartis rund 40 Punkte bei. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) verliert wegen der beschränkten Gewichtung von Novartis lediglich 0,64% auf 937,29 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,18% auf 5’596,23 Punkte.

Novartis stehen im frühen Geschäft 2,01 CHF oder 3,9% tiefer bei 49,49 CHF. Ohne den Dividendenabzug von 2,25 CHF läge das Papier also gar leicht im Plus. Indes haben die defensiven Schwergewichte am Freitag den Gesamtmarkt bereits nach unten gezogen.

Die Verluste von Roche (-0,4%) sind am Montag moderater, während Nestlé unverändert stehen. Roche hat das Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien des US-Gentechnik-Unternehmens Illumina verlängert, hält indes am bisher gebotenen Preis fest. Diesen lehnt Illumina als ungenügend ab.

Besonders im Blick stehen Transocean (+1,1%), nachdem das Unternehmen am Morgen früher als ursprünglich geplant die Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt hat. Wegen eines grossen Abschreibers resultierte ein Verlust in Milliardenhöhe, was das Unternehmen allerdings bereits vor einer Woche kommuniziert hat und somit in der Aktie bereits eingepreist sein sollte. Eine Rückstellung über 1 Mrd USD könnte gemäss Marktkreisen positiv aufgenommen werden, da dies ein Schlusspunkt unter den Rechtsstreit um die Schäden aus der Katastrophe im Golf von Mexiko bedeuten könnte. Besser als erwartet sei zudem das operative Ergebnis im vierten Quartal ausgefallen.

Einzige Gewinner sind nebst Transocean Actelion (+0,6%), Geberit (+0,2%) und Clariant (+0,1%).

Hinter Novartis geben von den Bluechips mit CS (-1,2%) und UBS (-0,9%) die Grossbanken am meisten nach, dicht gefolgt von Logitech (-0,7%).

Kühne+Nagel (-0,5%) werden von Abgängen im Management etwas zurückgebunden. Am Freitagabend wurde bekannt, dass Robert Erni als neuer Finanzchef zu Panalpina wechselt, ebenso Ferdinand Kurt als neuer regionaler CEO für Nord- und Lateinamerika. Diese Abgänge würden die Frage aufwerfen, ob Kühne+Nagel fähig sei, talentierte Mitarbeiter an sich zu binden, heisst es dazu in einem Kommentar der Bank Vontobel. Auch wenn keine Indizien dafür vorlägen, könnte dies ein Zeichen für interne Spannungen sein. Panalpina verteuern sich dagegen um 1,5%.

Adecco (-0,6%), Swiss Life und Holcim (je -0,3%) liegen im breiten Mittelfeld, alle drei Unternehmen werden diese Woche noch das Jahresergebnis vorlegen.

Im breiten Markt klettern Precious Woods um 9,1% in die Höhe. Nach einer Gewinnwarnung im vergangenen Dezember liess das in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung tätige Unternehmen am Montag verlauten, dass die Restrukturierungen auf gutem Weg seien und für 2012 ein nachhaltig erfolgreicher Turnaround zu erwarten sei.

Oridion stehen nach dem Jahresergebnis unverändert, während die Papiere des Finanzdienstleisters Bellevue Group ebenfalls nach Zahlen um 4,5% anziehen. (awp/mc/ps)

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