CH-Schluss Aufwärtstrend im SMI

CH-Schluss Aufwärtstrend im SMI

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt bleibt auf der Überholspur. Der Leitindex SMI schloss am Mittwoch erneut fester, nachdem er bereits am Vortag um über ein Prozent dazugewonnen hatte. Dabei kletterte der SMI erstmals seit Juni 2011 wieder über die Marke von 6’300 Punkte. Auftrieb erhielt die Börse von den stark steigenden Finanzaktien. Auf der Gegenseite leisteten die defensiven Schwergewichte kaum Widerstand gegen den Aufwärtstrend.

Die Risikobereitschaft der Anleger habe im Verlauf dieser Woche deutlich zugenommen, meinten Händler. Grund dafür seien in erster Linie die zuletzt erfreulichen Wirtschaftsdaten. Am Dienstagabend hatte sich auch die US-Notenbank Fed optimistischer über die konjunkturelle Entwicklung in den USA geäussert. Die Zinsen wurden derweil auf dem historisch niedrigen Stand belassen. Die Banken profitierten zusätzlich von gut aufgenommenen, ersten Ergebnissen zum US-Bankenstresstest.

Der Aktienindex SMI schloss gegenüber dem Vortag um 0,65% höher auf 6’300,43 Punkten. Der Tageshöchststand wurde bei 6’323 Stellen gesehen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,94% auf 967,31 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,58% auf 5’773,19 Zähler zu.

Die Bluechips wurden von Credit Suisse (+5,0%) angeführt. Bereits am Vortag sind die Aktien um über 4% in die Höhe geklettert. UBS gewannen am Berichtstag weitere 2,0% dazu, bei Julius Bär waren es plus 1,8%. Europaweit hätten die Bankenwerte von den Ergebnissen der jüngsten Bankenstresstests in den USA profitiert, hiess es. Zudem verhelfe das neue Aktienrückkaufprogramm der US-Bank JPMorgan im Sektor zu Kursavancen.

Gesucht waren auch die Versicherer: So verteuerten sich Swiss Life um 4,8%, Baloise um 3,1% oder Zurich um 2,7%. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der abtretende Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann neuer Verwaltungsratspräsident bei der Zurich werden soll. Am Markt hatte man allerdings bereits damit gerechnet. CEO Martin hatte zudem in einem Interview sowohl die Dividende als auch das Gewinnwachstum als wichtige Kriterien für Unternehmenserfolg genannt. Weiter werden in der Schweiz die Weichen für eine obligatorische Erdbebenversicherung gestellt.

Bei Zyklikern waren ABB (+1,2%) weit vorne zu finden. Hier gingen Gerüchte am Markt um, ABB könnte um den deutschen Windkraftanlagen-Hersteller Repower mitbieten, wozu sich das Unternehmen indes nicht äusserte. Transocean legten um 1,9% zu.

Bei den defensiven Schwergewichten gewannen Novartis und Roche um 0,3% respektive 0,7% weniger dynamisch hinzu. Bei Roche zieht sich der Übernahmekampf um das US-Gentech-Unternehmen Illumina weiter hin, der Basler Pharmakonzern muss nun der FTC weitere Informationen zu seinem Übernahmeangebot vorlegen. Die schwergewichtigen Nestlé verloren 0,7%.

Die Aktien des Warenprüfers SGS sanken um 1,5% oder 26 CHF auf 1’700 CHF. Allerdings wurden die Papiere mit 65 CHF ex-Dividende gehandelt. Givaudan gaben nach schwachen Zahlen der Konkurrenz um 1,1% und Sonova um 0,6% nach. Kühne + Nagel büssten 0,6% ein.

Am breiten Markt kletterten Dufry nach Jahreszahlen mit 2,7% in die Höhe. Der Reisedetailhändler hat bei allen Kennziffern bis auf den Reingewinn quasi eine Punktlandung auf den Analystenschätzungen geschafft.

Dagegen hatte der Spezialpapier-Hersteller Cham Paper Group (Aktie: -3,1%) für das abgelaufene Geschäftsjahr einen klaren Verlust mitteilen müssen.

BKW drehten während des Handels aus der Verlustzone ins Plus und schlossen um 1,3% fester. Der Energiekonzern hält vorerst am Weiterbetrieb des Kernkraftwerks Mühleberg fest. Er wehrt sich vor Bundesgericht gegen den Entzug der unbefristeten Betriebsbewilligung und plant zugleich weitere Nachrüstungen.

SHL Telemedicine (+8,6%) gehörten zu den grössten Gewinnern. Der Telemedizinanbieter hat den Abschluss eines Vertrags mit dem deutschen Krankenversicherer IKK Südwest vorgelegt. Cytos (+11%) bauten die Avancen des Vortages deutlich aus. Am Dienstag wurde klar, dass das Überleben des Unternehmens zumindest vorläufig gesichert ist.  (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

Schreibe einen Kommentar