CH-Schluss: Deutliches Minus vor allem wegen Banken und Nestlé

CH-Schluss: Deutliches Minus vor allem wegen Banken und Nestlé

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit klar tieferen Kursen aus dem Handel gegangen und hat damit auch die Woche – allerdings ganz knapp – im Minus abgeschlossen. Nach einem verhaltenen Start mit mehrheitlich seitwärts gerichtetem Verlauf auf dem Schlussniveau vom Donnerstag sind die Kurse nach der Publikation des mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktberichtes aus den USA und dem Auftragseingang der US-Industrie ins Rutschen geraten.

Sowohl der Arbeitsmarktbericht als auch die Industrie-Aufträge sind besser ausgefallen als erwartet. Die negative Reaktion des Aktienmarktes wurde in Marktkreisen auf Gewinnmitnahmen und auf die anhaltenden Unsicherheiten um die politische Lage in Nordafrika und im Nahen Osten zurückgeführt. Zudem rücke mit der langsam fortschreitenden Verbesserung der Arbeitsmarktsituation auch eine Straffung der ultralockeren US-Geldpolitik wieder etwas näher. Belastet hat aber auch der wieder gestiegene Ölpreis.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,04% tiefer bei 6’530,54 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 0,1%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,78% auf 1’048,84 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,79% auf 5’916,78 Punkte.

Die grössten Verluste erlitten UBS (-2,8%) und CS (-2,7%). Der am gestrigen Donnerstag von der Europäischen Zentralbank signalisierte Kurswechsel in der Zinspolitik habe die Bankaktien am stärksten belastet, hiess es am Markt. Zudem wurden die Papiere von einem Analystenkommentar aus dem Hause Barclays gebremst. Klar tiefer gingen auch Julius Bär (-1,4%) aus der Sitzung.

Vor allem aber Nestlé sorgten mit einem Minus von 1,6% für einen guten Teil des Gesamtmarktverlustes. Die Nachricht, dass Denner in einem Rechtsstreit um den Verkauf von Kaffeekapseln, welche mit den Nespresso-Maschinen von Nestlé kompatibel sind, gewonnen hat, dürfte das Papier kaum gross belastet haben. Allerdings verhalf sie auch nicht zu einem verbesserten Sentiment.

Über 1% verloren dahinter auch Clariant (-1,2%), Swatch und Richemont (je -1,1%).

Keine Stütze waren auch Novartis (-0,8%). Auch hier sei es nach dem markanten Anstieg vom Wochenbeginn zu Gewinnmitnahmen gekommen. Verschiedene Nachrichten zu einzelnen Produkten hätten kaum einen Einfluss gehabt, so die Einschätzung an der Börse.

Etwas besser als der SMI hielten sich Logitech (-0,6%) und Roche (-0,5%) im breiten Mittelfeld der Bluechips.

Adecco (-0,4%) setzten den mit der Publikation der Jahreszahlen vom Donnerstag eingeleiteten Höhenflut zu Handelsbeginn noch fort, fielen dann aber ebenfalls in die Verlustzone zurück.

An der Spitze standen zum Schluss Petroplus (+2,1%), welche von positiven Aussagen des US-Wettbewerbers Valero profitiert haben.

Mit an der Spitze befanden sich am Abend auch Swiss Life (+1,9%), Bâloise (+1,0%) und Holcim (+0,9%). Holcim setzten damit die Erholung nach der leichten Schwäche anlässlich der Jahreszahlen vom vergangenen Mittwoch fort.

Im breiten Markt kletterten Affichage um 8,4% zum zweiten Mal in Folge deutlich nach oben. Am Mittwoch mit der Präsentation des Jahresergebnisses verlief die Kursentwicklung noch seitwärts.

Nach Zahlen zogen Crealogix (+5,2%) kräftig an, wogegen Escor (-2,5%), Pargesa (-1,6%) und etwas moderater StarragHeckert (-0,2%) nachgaben. Bell (+0,8%) wiederum gehörten nach einer kleineren Akquisition zu den Gewinnern. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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