CH-Schluss: Erneut leichte Gewinne

CH-Schluss: Erneut leichte Gewinne

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag leicht zugelegt und damit die am Vortag eingeleitete Erholung fortgesetzt. Während der impulsarmen Sitzung hat sich der SMI zunächst kaum vom Vortagesschluss wegbewegt, ehe am Nachmittag noch ein kleiner Aufschwung einsetzte. Nach einer Phase mit sinkenden Kursen über sieben Börsentage haben die Schweizer Aktien mit den Gewinnen vom Vortag zum Wochenende offenbar Boden gefunden. Dennoch bleibt die Performance über die Woche gesehen negativ. Der Vortagessieger Adecco beendete die Sitzung als Schlusslicht.

Keinen grossen Einfluss nahm am Nachmittag auch die US-Börse, welche mit leichten Verlusten eröffnet hatte. Marktbewegende Konjunkturnachrichten standen allerdings nicht auf dem Programm. Nach der Zahlenflut der vergangenen Tage sei bei den Investoren erst einmal eine Verschnaufpause angesagt gewesen, hiess es im Handel.

Der SMI legte 0,34% auf 6’149,37 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein Minus von 0,6%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,40% auf 943,06 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,42% auf 5’622,18 Punkte.

Nach vorne blickend, richten sich die Augen der Börsianer bereits wieder auf Griechenland. Der EU-Gipfel in Brüssel will zum Abschluss noch über die Einzahlungsmodalitäten für die Eurostaaten in den neuen Rettungsschirm ESM entscheiden. Ein Beschluss, ob die Krisenfonds EFSF und ESM aufgestockt werden, soll noch im März fallen.

An der Spitze gingen Logitech (+3,2%) und Transocean (+3,7%) aus der Sitzung, ohne dass es dazu allerdings fundamentale Nachrichten gegeben hätte.

Gesucht waren weiter Aktien wie Clariant (+1,8%) oder Actelion (+2,0%). Auch Kühne+Nagel (+1,1%) gehörten im Vorfeld der Zahlenpublikation vom kommenden Montag zu den gefragteren Werten.

CS (+2,6%) und UBS (+0,9%) erhielten von einer Studie von Goldman Sachs Auftrieb. Das amerikanische Institut hat den europäischen Bankensektor nach der jüngsten Geldspritze der Europäischen Zentralbank auf «Overweight» von «Neutral» angehoben.

Die grössten Verluste verbuchten dagegen Adecco (-2,3%). Nach dem massiven Anstieg vom Donnerstag im Anschluss an das Jahresergebnis (+8,5%) wurden hier Gewinne mitgenommen. Unter die meist positiven Analystenkommentare haben sich in der Nachbetrachtung zudem auch zurückhaltende Stimmen gemischt. So hat die Citigroup das Rating auf «Neutral» von bislang «Buy» abgestuft. Helvea nahm die Einschätzung auf «Neutral» zurück und Morgan Stanley beliess das Rating auf «Underweight».

Etwas deutlicher unter Druck standen zudem Schindler (-1,5%) und Nobel Biocare (-1,0%). SGS, Julius Bär und Swiss Life auf den Plätzen dahinter büssten zwischen 0,5 und 0,8% ein.

Holcim (-0,3%) haben den Höhenflug vom Mittwoch und Donnerstag im Anschluss an die Publikation der Jahreszahlen vorerst beendet. Die Citigroup empfiehlt den Titel noch immer zum «Verkauf, während bei Standard&Poor’s das Rating ebenfalls «Sell» lautet und bei UBS «Neutral».

Im breiten Markt kletterten Mondobiotech (+25%) massiv in die Höhe. Auslöser der Kursgewinne dürften Verhandlungen mit der italienischen Pierrel Research International gewesen sein, die eine Übernahme des krisengeplagten Biotech-Unternehmen in Erwägung zieht. Händler wiesen aber auch auf das spekulative Element der Aktie hin. Das Unternehmen habe bisher vor allem durch grossspurige Versprechen und Auftritte, aber wenig Leistungen auf sich aufmerksam gemacht, hiess es.

Ebenfalls markant verteuerten sich Orascom (+11,6%). Medienberichten zufolge zeichnet sich im Streit um das geplante Skigebiet Andermatt eine Einigung ab. Der Ausbau und die Verbindung der Skigebiete Andermatt und Sedrun gilt als eins der Schlüsselelemente des Touristikkonzepts des Orascom-Grossprojekts in Andermatt. (awp/mc/ps)

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