CH-Schluss: Etwas fester

CH-Schluss: Etwas fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag leicht im Plus geschlossen. Nach einem freundlichen Start und deutlichen Gewinnen bis zum frühen Nachmittag, fielen die Kurse allerdings wieder klar zurück. Dem Leitindex SMI setzten vor allem US-Konjunkturdaten zu. Zuerst konnten die US-Detailhandelszahlen und Arbeitslosenanträge die Markterwartungen nicht erfüllen, später fielen die Lagerbestände der Unternehmen aus Übersee im November schwächer aus als erhofft.

Aus Händlerkreisen war dazu zu vernehmen, dass vorangegangene gute US-Zahlen offenbar ein etwas verzerrtes Bild der US-Wirtschaft widergegeben hätten und die Erwartungen dadurch zu hoch angesetzt gewesen seien. Für keine positiven Impulse sorgte zudem die Zinsentscheidung der EZB, die keine Überraschung bot. Die obersten Währungshüter der Eurozone haben den Leitzins auf 1,0% belassen. Auch die Aussagen von EZB-Chef Draghi an der anschliessenden Pressekonferenz verhalfen nicht zu weiterer Kursdynamik.

Der SMI schloss 0,17% höher bei 6’018,07 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,57% auf 895,97 und der breite Swiss Performance Index (SPI) verbesserte sich um 0,28% auf 5’427,91 Zähler. Gesucht waren vor allem Finanztitel und Zykliker, während defensive Aktien tendenziell etwas unter Druck standen.

Tagesgewinner waren Swiss Life (+5,3%), nachdem CEO Thomas Buess an einer Investorenkonferenz sagte, der Konzern sei mit dem Effizienzprogramm Milestone gut unterwegs. Dieses legt den Fokus auf das Margenmanagement und stellt Gewinnsteigerung vor das Umsatzwachstum. UBS (+2,4%), Julius Bär (+1,3%), Credit Suisse (+0,9%) und Swiss Re (+1,1%) schlossen dank der Entspannung an den Märkten ebenfalls deutlich fester.

Zurich Financial Services (+0,2%) blieben hingegen etwas zurück, der Konzern hatte am Vorabend Hybridkapital in Form von Capital Notes über 500 Mio USD platziert.

Bei den defensiven Index-Schwergewichten notierten Novartis mit -0,5% schwächer. Die Freiwilligkeit des jüngst angekündigte Produktionsstopps in den USA scheine etwas fraglich, weil gemäss Presseberichten während einer Inspektion der betroffenen Produktionseinrichtungen durch die US-Gesundheitsbehörde FDA im Sommer 2011 erhebliche Mängel festgestellt worden seien. Dies habe die Titel etwas belastet, hiess es im Markt.

Roche (+0,7%) profitierten leicht von der Zulassung eines Blutüberwachungssystems durch die US-Gesundheitsbehörde FDA, während Nestlé (-0,7%) nach einem positiven Handelsstart in der zweiten Tageshälfte wieder abgaben.

Geberit (Akite +0,8%) legte am Morgen die Zahlen zum Geschäftsjahr 2011 vor und traf bei rückläufigem Umsatz die Erwartungen der Analysten. Die Reingewinnprognose wurde bestätigt. Weiter erwartet das Unternehmen eine EBITDA-Marge im oberen Bereich des Zielkorridors. Mehrheitlich waren die Marktteilnehmer aber aufgrund der soliden Umsatzentwicklung im vergangenen Quartal von einer Anhebung der EBITDA-Prognose ausgegangen.

Swatch (+1,5%) erholten sich von den Kursverlusten vom Vortag, gleiches galt für die Titel des Branchennachbarn Richemont (+0,8%). Stützend wirkten die Aussagen des Piaget-CEOs in der Presse, denen zufolge 2012 mit einer Umsatzsteigerung von über 10% zu rechnen sei. Auch Clariant (+2,3%) sowie Kühne+Nagel (+2,1%) waren bei den Zyklikern vorne.

Im breiten Markt übertraf b(+5,1%) beim Bestellungseingang die Erwartungen. Die Analysten zeigten sich in ihren Kommentaren durchaus zufrieden. Das Unternehmen geht auch für 2012 von einem moderaten Wachstum des Bestellungseingangs aus.

Petroplus (+15,8%) erzielten grosse Avancen, auch wenn diese am Schluss deutlich kleiner waren als zu Handelsbeginn. Die Gesellschaft vermeldete am Vorabend, dass sie mit den Kreditgebern der revolvierenden Kreditfazilität eine «temporäre» Übereinkunft getroffen habe.

Die Aktien von Meyer Burger (+9,2%) profitierten von Aussagen des chinesischen Energieministeriums, wonach die Solarkapazitäten des Landes massiv ausgebaut werden sollen. Die Behörde plant den Bau von neuen Solaranlagen mit einer Kapazität von 3 Gigawatt Leistung. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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