CH-Schluss: Etwas fester dank Banken

CH-Schluss: Etwas fester dank Banken

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag dank Gewinnen bei den Bankaktien etwas fester geschlossen. Schwache Konjunkturdaten aus den USA machten am Nachmittag allerdings höhere Gewinne aus dem frühen Geschäft zunichte. So ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal weniger gewachsen als von Volkswirten erwartet und die wöchentliche Zahl der Arbeitslosen-Erstanträge ist überraschend gestiegen.

Auch viele Fragen im Euro-Raum blieben weiter ungelöst, sagten Händler. Am Nachmittag äusserte Eurogruppen-Chef Jean-Claude die Befürchtung, dass der IWF die nächste Kredittranche für Griechenland nicht auszahlen werde. In dem Fall müssten die Europäer entsprechend mehr zahlen. Die Märkte reagieren prompt und der Schweizer Franken erreichte ein neues Allzeithoch zum Euro.

Der SMI schloss am Berichtstag 0,07% höher auf 6’469,16 Punkten und der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,08% auf 1’007,78 Stellen. Der breite Swiss Performance Index (SPI) rückte um 0,07% auf 5’947,06 Punkte vor.

Gestützt wurde der hiesige Aktienmarkt von festeren Bankaktien. Hauptgesprächsthema war die UBS, deren Papiere sich um 0,6% verteuerten. Die Grossbank plant dem «Wall Street Journal» zufolge die Abspaltung der Investment Bank vom Rest des Institutes. Dies schürte Händler zufolge natürlich Fantasien, werde damit doch ein Mehrwert freigesetzt. Die Überlegungen der UBS sind aber vermutlich eher als ein Teil des politischen Tauziehens um die neuen Eigenmittelvorschriften in der Schweiz zu werten, urteilten Beobachter.

Credit Suisse stiegen im Schlepptau um 1,0%, während Julius Bär um 1,1% nachgaben. Deutlich fester zeigte sich bei den Versicherern ZFS (+1,8%).

Deutlich nach oben ging es mit Nobel Biocare (+6,3% auf 18,65 CHF), nachdem Morgan Stanley das Rating auf «Overweight» von bisher «Underweight» erhöht hat. Der zuständige Analyst hat sein Kursziel mit 24 CHF fast verdoppelt. Erste materielle Verbesserung im Dentalimplantate-Markt sehe er schon im ersten Quartal 2011, so der Experte. Die Titel des Konkurrenten Straumann (+3,4%) aus der zweiten Reihe legten zwar weniger, aber immer noch klar zu.

Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (-1,2%) und Swatch (+0,1%) konnten nicht von positiven Uhrenexportdaten profitieren. Immerhin konnten letztere im späten Geschäft nach guten Zahlen des Partnerunternehmens Tiffany’s in positives Kursterrain zurückkehren. Die Amerikaner überraschten mit dem Gewinn positiv und hoben ihre Prognosen an.

Hochstufungen stützen Actelion (+1,8%) und Holcim (+0,8%). Das Aktienresearch der UBS hat das Anlagerating von Actelion auf «Buy» von bisher «Neutral» angehoben und Holcim profitieren von einer Hochstufung durch die Citigroup auf «Hold» von «Sell».

Unauffällig tendierten die defensiven Schwergewichte. So sanken Novartis um 0,2%, während Nestlé um 0,1% stiegen. Roche (Genussschein: +0,3%) gab neue Daten zu RoActemra bekannt. Das Mittel alleine habe bei Patienten mit rheumatoider Arthritis eine vergleichbare klinische Wirksamkeit wie RoActemra plus Methotrexat gehabt.

Syngenta (-1,0%) rutschten nach starken Vortagesgewinnen ins Minus. Das Unternehmen hat in Argentinien die Zulassung für ein Mais-Trait mit dem Markennamen «Agrisure Viptera» erhalten.

BKW (-0,8%) und Alpiq (+1,6%) zeigten sich am Tag nach dem Bundesratsentscheid zum Ausstieg aus der Atomenergie uneinheitlich. So sollen keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden, die bestehenden fünf Reaktoren aber nicht vorzeitig abgeschaltet werden. Der Entscheid sei grundsätzlich positiv, urteilten Analysten.

Ypsomed (-0,4%) gaben nach Zahlen etwas nach. Aus Sicht der Experten der ZKB wurden auf der ganzen Linie schwache Ergebnisse publiziert. Die Transformationsphase dauere wohl länger als erwartet oder erhofft, so das Fazit von Analysten. (awp/mc/gh)

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