CH-Schluss: Etwas leichter – Gewinnmitnahmen
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag etwas leichter geschlossen. Dabei bewegte sich der Blue-Chip-Index SMI in einer engen Spannweite von gut 30 Punkten. Der Handel verlief mehrheitlich ruhig. Marktbeobachter führten dies einerseits auf fehlende Impulse zurück. Andererseits meinten die Auguren, dass viele Investoren Gewinnmitnahmen realisierten, nachdem in den vergangenen Handelstagen das wichtigste Börsenbarometer der Schweiz ständig Boden gut machte. Seit Ende November avancierte der SMI gar um fast 1’000 Indexpunkte.
Etwas stabilisierend wirkte die Eröffnung der US-Börse. Die Daten des NAHB-Indexes zum US-Häusermarkt für März vermochte dem Schweizer Leitindex indes keine Impulse zu geben.
Zum Handelsschluss stand der Leitindex SMI um 0,23% tiefer bei 6’326,56 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,27% auf 973,93 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,16% auf 5’805,04 Zähler.
Eine eindeutige Verlierergruppe in Segment der Standardwerte war nicht auszumachen. Nachdem zunächst vor allem Finanztitel unter Druck standen, zeigte sich das Bild nach Handelsschluss heterogener.
Die rote Laterne erhielten Julius Bär. Der Aktienkurs erodierte um 2,1%. Die Bank überraschte mit einem Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrates: Der amtierende Präsident Raymond J. Bär stellt sich nach fast 25-jähriger Tätigkeit nicht zur Wiederwahl. Als sein Nachfolger wurde Daniel J. Sauter nominiert.
Die Konkurrenzpapiere der beiden Grossbanken CS (-0,1%) und UBS (+0,2%) schlossen derweil wenig verändert. Die Analysten von Barclays passten die Kursziele für die drei SMI-Bankaktien UBS, Credit Suisse und Julius Bär in einer Branchenstudie an, die Bewertungen blieben jedoch verhalten und die Gewinnschätzungen wurden gesenkt. Besonders die Verkleinerung des Investmentbanking-Geschäfts bei UBS und Credit Suisse habe Spuren hinterlassen. Die Einschätzung für diese beiden Aktien blieb «Underweight», Julius Bär wurde weiter auf «Equalweight» gesetzt.
Das uneinheitlich Bild der Kursentwicklung setzte sich bei den Assekuranzwerten fort: Verkauft wurden Swiss Re (-1,2%), nachdem Helvea das Papier auf «Neutral» von zuvor «Accumulate» heruntergestuft hatte. Swiss Life (-0,6%) litten unter der Herabstufung von Goldman Sachs auf «Sell» von «Neutral». Das Kursziel wurde hingegen etwas angehoben. ZFS notierten mit einem Minus von 0,1% kaum verändert, während Bâloise mit 0,1% leicht im Plus aus dem Handel gingen.
Ebenfalls nicht im Gleichschritt entwickelten sich die Kurse bei den defensiven Schwergewichten: Nestlé (-0,6%) notierten leichter. Die Pharmawerte Roche (-0,1%) und Novartis (+0,7%) wurden derweil von Goldman Sachs angehoben. Roche werden weiter auf der «Conviction Buy»-Liste geführt, während Novartis das Rating «Neutral» erhielten.
Erste Wahl waren am Montag Logitech (+2,8%), die die Gewinnerliste anführten. Ebenfalls gesucht waren Sonova (+1,9%) und Actelion (+1,3%).
Mit Aufschlägen warteten auch Kühne + Nagel (+1,2%) auf, nachdem die UBS das Kursziel angehoben hatte. Die Konkurrenzpapiere Panalpina (+1,2%) legten ebenfalls etwas zu. Das Unternehmen darf in den USA wieder an der Ausschreibung öffentlicher Aufträge teilnehmen und wurde von der «schwarzen Liste» der US-Air Force gestrichen.
In breiten Markt genossen Tornos (+3,4%) Anlegervertrauen. Im Geschäftsjahr 2011 hat das Unternehmen trotz der Frankenstärke wieder die Gewinnzone erreicht. Der Ausblick für 2012 blieb zurückhaltend. Tornos setzt auf ein starkes zweites Halbjahr.
Gesucht waren auch Schlatter (+16,3%), die im Nachlauf der Zahlen vom Freitag kräftig zulegten.
Die Beteiligungsgesellschaften Absolute Invest (+unv.) und Alpine Select (+1,9%) haben über Fusionsgespräche berichtet. Man befinde sich derzeit in Gesprächen, die «möglicherweise einen Zusammenschluss» zur Folge haben könnten, hiess es. (awp/mc/ps)