CH-Schluss: Fester – Griechenland-Einigung stützt

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag leicht im Plus geschlossen. Der Schweizer Leitindex SMI bewegte sich aber zunächst in der Verlustzone, vor allem wegen einem durchzogenen Jahresabschluss der Grossbank Credit Suisse. Auch die Zahlen des Zahnimplantateherstellers Nobel Biocare vermochten die Stimmung der Investoren nicht aufzuhellen.

Ins Plus hievten die Börse primär makroökonomische Fakten in der zweiten Tageshälfte. Vor allem die Einigung der griechischen Parteispitzen zu einem Sparprogramm gab Sukkurs. Es blieb aber bis zum Schluss offen, woher die fehlenden 300 Mio EUR des verlangten Sparvolumens kommen sollen. Der EZB-Zinsentscheid, den Leitzins auf 1,00% zu belassen, stützte die Kurse ebenfalls. Auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA haben die Anleger erfreut. Sie entwickelten sich besser als erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,22% höher auf 6’169,63 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,12% auf 941,51 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,29% auf 5’599,58 Zähler zu.

Credit Suisse tauchten nach Zahlen um 3,5% auf 24,35 CHF, das Tagestief wurde bei 24,00 CHF notiert. Die Grossbank erlitt im vierten Quartal 2011 einen Verlust von 637 Mio CHF, Analysten hatten jedoch einen Gewinn von 339 Mio erwartet. Die Kosten für Restrukturierungen, der Rückzug aus bestimmten Geschäftsfeldern und der Abbau von Risikopapieren wogen schwer, wie das Institut mitteilte. Selbst unter Ausklammerung von Sonderfaktoren resultierte auf Konzernebene ein Verlust, rechneten Analysten vor.

Mit der Ergebnispublikation schloss der Zahlenreigen der drei im SMI enthaltenen Banken ab. Julius Bär (Aktie +1,9%) hatte am Montag den Auftakt gemacht, gefolgt von der UBS (-0,1%) am Dienstag.

Die Aktien von Nobel Biocare sackten um 16,3% ab. Die Zahlen des Dentalimplantateherstellers waren unter den Erwartungen der Analysten ausgefallen – einmal mehr. Für Aufsehen sorgte nach Händlerangaben vor allem der als sehr zurückhaltend eingestufte Ausblick. Die im SPI enthaltenen Aktien des Mitbewerbers Straumann büssten 3,3% ein.

Im Nachgang zu den Jahreszahlen wurden Syngenta 1,6% höher bezahlt, nachdem am Mittwoch noch von einer kleinen Ergebnisenttäuschung die Rede gewesen war. Der Agrarkonzern hatte inzwischen viel Schützenhilfe erhalten: Nicht weniger als sechs Institute hatten am Donnerstag das Kursziel für die Papiere erhöht. Syngenta sei gut aufgestellt, um weitere Marktanteile zu gewinnen. Es gebe zudem Spielraum für grössere Rückzahlungen, hiess es mit Blick auf die Ausschüttung an die Aktionäre.

Holcim (+0,8%) profitierten von den Zahlen des Mitbewerbers Heidelbergcement. Dieser hat im Schlussquartal 2011 vor allem dank der weiterhin guten Nachfrage in den Schwellenländern mehr verdient als ein Jahr zuvor.

Das zyklische Segment zeigte sich jedoch uneinheitlich. Während Clariant (+1,1%), Geberit (+0,4%) und Schindler (+1,3%) Gewinne verzeichneten, wurden Kühne + Nagel (-0,1%) und Richemont (-0,8%) verkauft. Swatch (+1,0%) erholten sich etwas von den jüngsten Rückschlägen.

Die drei defensiven Schwergewichte tendierten einheitlich: Die Pharmawerte Novartis (+0,2%) und Roche (+0,7%) legten etwas zu. Nestlé notierten mit 0,3% im Plus, während die Valoren des Biotechnologiekonzerns Actelion 2,3% einbüssten.

SGS (+0,1%) setzte die Einkaufstour fort und gab mit der britischen Roplex Engineering die erste Übernahme des Jahres bekannt. Dabei handelte es sich um einen sehr kleinen, aber nach Ansicht von Analysten sehr guten Ergänzungszukauf. Mit Roplex gewinne SGS einige hochqualifizierte Fachkräfte in einem Nischenmarkt mit hohen Margen, hiess es.

Am breiten Markt waren Basilea Pharmaceutica (+4,0%) gesucht. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2011 besser als erwartet abgeschlossen. Das Verkaufsvolumen von Toctino, des bisher einzigen Produktes auf dem Markt, stieg deutlich. (awp/mc/ps)

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