Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit höheren Notierungen beendet. Bei einem erneut volatilen Verlauf konnte der SMI die am Mittag erreichten Höchststände nicht ganz halten und baute am Nachmittag wieder etwas ab. Im Fokus stand weiterhin die ungewisse politische Entwicklung in Ägypten sowie der Arbeitsmarktbericht in den USA.
Dieser fiel insgesamt etwas enttäuschend aus, was zu einer verhaltenen Eröffnung an den US-Börsen führte. Deutlich geringer als erwartet fiel insbesondere die Zahl der neu geschaffenen Stellen aus. Dass die Arbeitslosenquote unerwartet stark zurückgegangen ist, wurde unter anderem mit saisonalen Effekten begründet. Insgesamt wurde die Stimmung in Marktkreisen aber als allgemein gut bezeichnet. Darauf weise der Umstand hin, dass Rückschläge durch die Krise in Ägypten für Käufe genützt würden, hiess es.
Der Blue Chip-Index SMI legte 0,60% auf 6’584,4 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,9%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,77% auf 1’054,3 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,58% auf 5’913,03 Punkte.
Als Tagessieger erwiesen sich Actelion (+4,0%), welche einmal mehr von Übernahmegerüchten getrieben wurden. Der Hedgefond Elliott Advisors forderte die Rücktritte von Verwaltungsratsmitgliedern mit sofortiger Wirkung. Damit soll das Unternehmen zu einem Verkauf gedrängt werden. Auch will der Fonds zuhanden der kommenden Generalversammlung eigene Anliegen traktandieren lassen.
Dahinter folgten mit Swiss Re (+3,1%) und CS (+3,0%) sowie mit einem gewissen Abstand Bâloise (+1,8%) und UBS (+1,6%) verschiedene Finanzwerte. Diese profitierten von einer Aufstufung sowohl des Banken- als auch des Versicherungssektors durch Goldman Sachs. Julius Bär (+1,0%) legten ebenfalls zu, nachdem die MFS Investment Management ihre Beteiligung auf über 10% ausgebaut hat.
Guten Gewinn verzeichneten auch Logitech und Holcim (je +1,9%). Die indischen Tochtergesellschaften von Holcim verzeichneten insgesamt einen Umsatzanstieg, erlitten jedoch einen deutlichen Rückgang des EBITDA. Damit konnten die Erwartungen zwar nicht ganz erreicht werden, am Markt kamen aber Spekulationen auf, dass sich der Zementhersteller insgesamt zuletzt positiver als erwartet entwickelt hat.
Auch für Transocean (+1,9%) ging es klar nach oben. Der Ölbohrkonzern rechnet für das vierte Quartal 2010 mit einer nicht cash-wirksamen Wertberichtigung von mehr als einer Milliarde Dollar nach Steuern, welche aus den erwarteten Abnahmen der Tagesraten und der Nutzung der Standard-Bohrflotte resultiert. Für einige Analysten kommt die Ankündigung überraschend, für andere wiederum nicht. Entsprechend unterschiedlich wird die Nachricht auch bewertet.
Über 1% gewannen dazu noch Adecco (+1,7%) und ABB (+1,2%).
Auf der Gegenseite erwiesen sich Swatch (-1,3%) und Richemont (-1,2%) als die grössten Verlierer. Nach dem starken Vortag im Zusammenhang mit den jüngsten Daten zu den Uhrenexporten ist es am Freitag wieder zu Gewinnmitnahmen gekommen.
Dahinter gaben auch Clariant (-1,1%) und Roche (-0,7%) Terrain preis. Roche knüpften damit an den seit drei Tagen dauernden Abwärtstrend an, welcher vom enttäuschenden Jahresbericht begleitet wurde.
Im breiten Markt zogen Rieter um 2,0% an. Dies nach der Präsentation von Umsatz und Bestellungseingang für 2010 innerhalb der Erwartungen. Kaba (+2,0%) erhielten von einer Ratingerhöhung durch die UBS auf «Buy» von «Neutral» Rückenwind.
Mikron schlossen unverändert, nachdem die Titel am Vortag noch 15% zugelegt hatten. (awp/mc/ps)