Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit festeren Kursen beendet und damit auch die Woche mit einem klaren Plus abgeschlossen. Nach einer bereits freundlichen Eröffnung kletterte der SMI bis am Mittag auf sein Tageshöchst, ehe am Nachmittag vorübergehend ein leichter Rücksetzer folgte. Stützte am Vormittag noch der besser als erwartet ausgefallene ifo-Index in Deutschland, so halfen am Nachmittag die US-Aktien, welche mit deutlich höheren Notierungen starteten.
Die Lage sei angesichts der politischen Unwägbarkeiten im arabischen Raum und der noch immer unkontrollierten Lage im zerstörten Kernkraftwerk in Japan weiterhin angespannt gewesen, hiess es in Marktkreisen. Grundsätzlich habe sich die Stimmung an den Märkten im Verlauf der Woche aber wieder etwas verbessert, was sich im kräftigen Wochenplus widerspiegle.
Der SMI schloss 0,52% höher bei 6’352,28 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 4,2%, allerdings gab der SMI in der Woche davor 4% nach. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,40% auf 1’013,17 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,54% auf 5’775,4 Punkte.
An der Spitze beendeten Sonova (+2,7%) und Swiss Life (+1,9%) das Rennen, ohne dass es dazu konkrete Nachrichten gab. Der Anstieg von Sonova sei als weiterer Schritt zur Kursstabilisierung zu sehen, hiess es am Markt. In der vergangenen Woche waren die Valoren im Anschluss an eine Gewinnwarnung von über 125 CHF auf unter 90 CHF abgesackt. Bei Sonova soll nun die für Wirtschaftsdelikte zuständige Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich klären, ob es im Vorfeld der jüngsten Gewinnwarnung möglicherweise zu Insiderverkäufen gekommen ist.
Novartis folgten mit einem für die Verhältnisses dieses Papiers markanten Plus von 1,7%, was den Gesamtmarkt erheblich stützte.
Mit einem Plus von je knapp über 1% folgten Holcim, Syngenta und Kühne+Nagel auf den weiteren Plätzen.
Actelion und Nestlé verteuerten sich um je 0,9%, wobei Nestlé von einer Aufstufung durch Merrill Lynch auf «Neutral» getrieben wurden.
Geberit (+0,9%) waren ebenfalls weit vorne zu finden. Das Unternehmen hat sich in der Einladung zur GV vom April gegen den Vorschlag des Investmentfonds Saraselect ausgesprochen, den noch amtierenden Kaba-CEO Rudolf Weber in den Verwaltungsrat zu wählen. Saraselect hatte dies vorgeschlagen, um das geplante Doppelmandat für Geberit-CEO Albert Baehny zu verhindern, welcher nun auch als Präsident des Verwaltungsrates vorgesehen ist.
Am meisten unter Druck standen Swiss Re und Swatch (je -0,7%). Der Rückversicherer hat an einem Investorentag die Strategie und Wachstumsabsichten erläutert, wobei laut Beobachtern Überraschungen ausgeblieben sind. Wachstumspotential sieht Swiss Re vor allem in den aufstrebenden Märkten. Derweil dürfte die Aufarbeitung der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan einiges an Zeit beanspruchen.
Zu den Verlierern gehörten weiter CS (-0,5%), Transocean oder Richemont (je -0,4%). Die beiden Schwergewichte Roche und ABB gingen praktisch unverändert aus dem Handel.
Im breiten Markt verloren nach Zahlen Emmi (-0,5%), Interroll (-0,7%) oder deutlicher Valora (-4,3%). Marktbeobachter sprachen von einem «etwas durchzogenen» Ergebnis 2010 der Kioskbetreiberin.
Cosmo (+0,5%) legten dagegen zu. Das Pharmaunternehmen steigerte im vergangenen Jahr den Umsatz, stärkte die finanzielle Basis und erzielte in der Produktentwicklung weitere Fortschritte.
Klar fester schlossen Vetropack (+4,4%), vor allem dank einer Sonderdividende. (awp/mc/ps)
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