CH-Schluss: Kaum verändert – Actelion brechen ein
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat im Handel am Montag kaum verändert geschlossen. Der Leitindex SMI startete mit festeren Notierungen in die neue Woche. Die Nachricht über den Tod des Top-Terroristen und Al Kaida-Chefs Osama bin Laden stützten zunächst die Stimmung an den internationalen Börsen, jedoch bröckelten die Kursgewinne bereits bis am Mittag ein erstes Mal ab. Nach dem kurzen Aufbäumen im Anschluss wurden die Schweizer Indizes bis Handelsende erneut auf die Kurse von Freitagabend zurückgedrängt.
Der Tod bin Ladens bewege die Aktien höchstens kurzfristig, er sei kein bedeutendes Ereignis, meinten Händler. Die Ölnotierungen reagierten mit Abgaben auf die Nachricht, derweil schwächte sich der Dollar sowohl zum Euro als auch zum Franken weiter ab. Insgesamt verlief der Wochenauftakt an der Schweizer Börse aber in ruhigen Bahnen. Wichtige Unternehmensdaten fehlten und die Londoner Börse blieb feiertagsbedingt geschlossen.
Der Leitindex SMI gewann am Ende nur noch 0,08% auf 6’544,67 Punkte dazu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,08% auf 1’038,43 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg leicht um 0,10% auf 6’019,20 Punkte.
Bei den Bluechips standen Actelion mit grossen Abgaben von 8,7% im Fokus. Im Rechtsstreit zwischen dem Allschwiler Biotechnologiekonzern und der japanischen Asahi Kasei Pharma um das Medikament Fasudil hat die Jury eines kalifornischen Zivilgerichts zugunsten der Japaner entschieden. Asahi wurde vom Gericht eine Zahlung von bis zu 547 Mio USD zugesprochen. Actelion dürfte zwar Berufung einreichen. Dennoch gehen Experten davon aus, dass der Rechtsstreit kostspieliger ausfallen könnte als bisher befürchtet.
Weiter beschäftigt bei Actelion die Auseinandersetzung mit dem Hedgefund und Aktionär Elliott Advisors. Elliott will an der Generalversammlung vom Donnerstag unter anderem die Wahl von sechs unabhängigen Verwaltungsräten anstelle bisheriger Mitglieder und die Abwahl von Mitbegründer und VR-Mitglied Jean-Paul Clozel durchringen. Clozel soll sich auf sein Amt als CEO konzentrieren.
Bei ABB (-1,3%) wurden Gewinne mitgenommen, nachdem die Titel des Technologiekonzerns in der Vorwoche nach Quartalszahlen kräftig zugelegt hatten. Nobel Biocare gaben um 1,4% nach. Einige Anleger hätten sich kurz vor dem Wochenende wohl auf eine Kaufofferte für den Dentalimplantate-Hersteller durch Medtronic eingestellt, hiess es. Das Angebot ist aber ausgeblieben.
Zu den Verlierern gehörten auch Finanzwerte wie jene von Julius Bär (-1,4%) oder Swiss Re (-1,1%). Der Rückversicherer wird am Donnerstag wie auch ZFS (Aktie: +0,6%) Quartalszahlen vorlegen, die durch die Unwetterkatastrophen in Australien und vor allem in Japan belastet sein werden. Swiss Life (-0,1%) berichtet bereits am Dienstag über den Geschäftsverlauf.
Auf der Gewinnerseite standen Clariant (+2,4%) bei den Bluechips an der Spitze. Die Papiere des Chemiekonzerns profitierten von einer Aufstufung auf «Buy» durch die Bank Vontobel. Weitere Gewinner waren Weatherford (+0,9%), Syngenta (+1,0%) oder Sonova (+0,7%).
Ausserdem setzten Roche (+1,1%) den seit Mitte April anhaltenden Aufwärtstrend fort und stützten zusammen mit Nestlé (+0,7%) den Gesamtmarkt. Novartis (-0,1%) schlossen kaum verändert.
Im breiten Markt fielen Kuoni um 9,6% zurück. Seit Montag läuft der Bezugsrechtehandel für die Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit der Finanzierung der Akquisition von Gullivers Travel Association.
Uster Technologies (unverändert) und Straumann (+0,5%) bewegten sich kaum, nachdem der Wechsel von Finanzchef Thomas Dressendörfer von Uster zu Straumann bekanntgegeben wurde. (awp/mc/ps)