CH-Schluss: Kaum verändert – Finanzwerte schwach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag kaum verändert geschlossen. Dank der Entwicklung an Wall Street habe der hiesige Aktienmarkt die Verluste bis zum Schluss wieder wettgemacht, hiess es im Handel. Der US-Leitindex Dow Jones notierte bei Börsenschluss in Europa im Plus. Wenig Unterstützung lieferten dabei die jüngsten Makrodaten, etwa die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York. Vor allem Finanzwerte zählten europaweit zu den Verlierern, was mit Unsicherheiten wegen der Schuldenkrise in der Eurozone begründet wurde.

Entsprechend richteten sich viele Blicke auf das Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel. Hierzulande galten Berichte über die Höhe der Eigenkapitalforderungen für Grossbanken als belastend. Unterstützung kam dagegen von den Defensiven.

Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 0,01% fester bei 6’564,15 Punkten (Tageshoch 6’579; Tagestief 6’511). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg ebenfalls um 0,01% auf 1’028,07 Stellen, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 6’042,12 Zähler verlor.

Aufgrund seiner defensiven Ausrichtung mit grossen Pharma- und Nahrungsmittelwerten hielt sich der hiesige Aktienmarkt im Vergleich mit anderen europäischen Börsen etwas besser. Roche-GS standen seit einiger Zeit wieder in der Gunst der Anleger, mit einem Plus von 0,7% bei Handelsende.

Unverändert schlossen Novartis. Der Konzern veröffentlichte am Wochenende neue positive Studiendaten zur Kombination der Medikamente Onbrez und Tiotropium bei chronischer Lungenerkrankung COPD. Nestlé als drittes Schwergewicht verloren 0,2%.

Syngenta (+1,2%) und Weatherford (+1,0%) verbuchten die grössten Kursgewinne, ohne fundamentale News. Transocean rückten um 0,7% vor. Die Generalversammlung vom Freitag verweigerte der Konzernspitze aufgrund der letztjährigen Ölkatastrophe zwar die Decharge, eine steuerfreie Dividende von rund 1 Mrd USD wurde allerdings genehmigt.

Die Zykliker entwickelten sich uneinheitlich. Swatch (+0,8%) und Richemont (+0,5%) tendierten freundlich, während Geberit und Adecco (je -0,3%) leicht nachgaben.

Sehr schwach tendierten europaweit die Finanzwerte, die bereits letzte Woche aufgrund der neuen Unsicherheiten in der Eurozone deutlich an Terrain eingebüsst hatten. Es fehle mit dem Auslaufen der Berichtssaison zum ersten Quartal an Unternehmensnews und so rückten makroökonomische Faktoren wieder stärker in den Fokus, sagte ein Händler. Bei CS (-0,9%) und UBS (-0,5%) wirkte sich auch die erneute Diskussion um die Eigenmittel-Ausstattung der Schweizer Grossbanken negativ aus.

Sehr schwach tendierten ferner Swiss Life (-2,0%), was auf Ängste vor Verlusten auf südeuropäische Staatsanleihen-Engagements zurückgeführt wurde. Auch Bâloise (-0,6%), ZFS (-0,7%) und Swiss Re (-0,4%) gaben nach.

Bei Logitech (-2,0%) – dem Schlusslicht unter den Bluechips – belastete nach Einschätzung eines Marktbeobachters die Preisreduktion bei der Empfangsbox «Revue» für Google-TV und die erwartete Margenverwässerung.

Im breiten Markt gerieten Banque Profil de Gestion (-10,7%) nach Quartalszahlen unter Druck. Die Papiere des Medtech-Unternehmens Oridion büssten – ebenfalls nach Q1-Zahlen – 1,6% ein. Ein Minus von 4,7% gab es bei Vetropack, nach reduzierter Umsatz- und EBIT-Prognose sowie am ex-Dividende-Tag.

Swissmetal (-3,8%) standen nach Medienberichten im Blick der Anleger. Die Gesellschaft hatte in ihrer Einladung für die Generalversammlung geschrieben, dass sie sich «in der Endphase von Gesprächen mit Investoren» befinde.

Autoneum gewannen am zweiten Handelstag an der Schweizer Börse 0,4%. Stärker zulegen konnten die Aktien der Beteiligungsgesellschaft SPG (+3,2%). Sie sollen in einen nachhaltigen Aktienfonds überführt werden. (awp/mc/ps)

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