CH-Schluss: Leicht fester

CH-Schluss: Leicht fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag leicht fester geschlossen. Der Blue-Chip-Index SMI zeigte dabei keine klare Tendenz und oszillierte während des grössten Teils des Handelstages um den Nullpunkt. Erst eine fester eröffnende Börse in den USA liess den hiesigen Aktienmarkt etwas deutlicher im Plus schliessen.

Gemäss dem Kommentar eines Händlers beeinträchtigte die Krise in der Eurozone die Kauflust der Anleger weiterhin. Dies vor allem mit Blick auf die kritischen Äusserungen verschiedener Ratingagenturen vom Vortag zu den Ergebnissen des EU-Gipfels. Hinzu kam die dünne Newslage der Unternehmen, die für keine wirklichen Impulse am Börsenparkett sorgte. In diesem Umfeld hielten sich die Investoren nach wie vor zurück und warteten ab.

Laut Händlerstimmen profitierten in diesem unsicheren Umfeld eher defensive Aktien, während konjunktursensitive Titel tendenziell unter Druck standen. Etwas Entlastung erhielten zyklische Werte am Vormittag von den besser als befürchtet ausgefallenen ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland. Derweil haben am Nachmittag publizierte Einzelhandelszahlen sowie DatenLagerbestände in den USA das Sentiment etwas belastet.

Der Leitindex SMI schloss 0,22% höher bei 5’759,72 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,02% auf 858,94 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,22% auf 5’201,85 Punkte.

Den wichtigsten Beitrag zum positiven Börsenschluss leisteten die stark notierenden Roche (+1,1%). Aber auch Novartis (+0,9%) gaben dem SMI Auftrieb, während etwas schwächelnde Nestlé (-0,1%) keinen nennenswerten Abwärtsdruck erzeugten. Die ebenfalls defensiven Swisscom schlossen 0,7% höher.

Gefragt waren auch einige Zykliker. Allen voran gewannen Transocean 2,3%, gefolgt von Lonza (+1,9%) und Logitech (+1,3%). Zudem zeigten sich ABB (+0,8%) und Adecco (+0,6%) mit Gewinnen.

Demgegenüber verzeichneten die Luxusgüterwerte Richemont (-1,2%) und Swatch (-2,26) deutliche Verluste. Händler machten dafür die Befürchtungen um eine mögliche Abschwächung der Konjunktur in China verantwortlich, da dort der wichtigste Wachstumsmarkt für die Luxusgüterkonzerne liegt. Richemont litten zusätzlich unter der Rückstufung von der Selected List von Cheuvreux auf «Outperform». Auch andere konjunktursensitive Werte wie Sonova (-1,2%) und Nobel Biocare (-0,6%) standen unter Verkaufsdruck.

Actelion (- 0,4%) schlossen ebenfalls im roten Bereich. Das Unternehmen hat bekannt gegeben, in einer zulassungsrelevanten Studie für den Wirkstoff Olesoxime des französischen Biotechunternehmens Trophos nicht die erwünschten Ergebnisse erzielt zu haben. Das Baselbieter Pharmaunternehmen wird deshalb seine Option für die Übernahme von Trophos nicht wahrnehmen und 10 Mio EUR abschreiben.

Finanztitel zeigten ein heterogenes Bild. Während Julius Bär 1,5% gewannen, verloren CS und UBS 1,0%. Bei den Assekuranzwerten zeigten sich Swiss Life (+0,2%) gut gehalten, während ZFS und Swiss Re 0,8% verlieren. Swiss Re hatten bereits am Vortag im Zuge des Entscheides von CEO Stefan Lippe, sich vorzeitig in den Ruhestand zu begeben, 3,7% verloren.

Bei den Nebenwerten senkte Orell Füssli (Aktie -1,9%) die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr: Das Unternehmen rechnet für 2011 mit einem Ergebnis, das «deutlich unter dem Vorjahr» liegt. Grund für die Neueinschätzung sei die Verschiebung des im 4. Quartal 2011 geplanten Produktionsstarts der Schweizer Banknoten. Sie ist wegen Verzögerungen eines Zulieferers entstanden.

Der Automatisierungsspezialist Infranor (ungehandelt) hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2011/12 (per 31.10.) den Gruppen-Umsatz leicht gesteigert. Auftragseingang und Gewinnziffern waren dagegen rückläufig. Der Umsatz wurde um 5,0% auf 23,2 Mio CHF gesteigert, der EBIT sank um 16,7% auf 1,55 Mio und die entsprechende Marge auf 6,7 von 8,5%.

Die Elektronik-Industriegruppe Cicor (+3,8%) prüft eine Verlagerung der Produktion vom Standort Unterägeri nach Boudry. Die damit verbundenen Restrukturierungskosten würden das Jahresergebnis 2011 der Cicor Gruppe negativ beeinflussen. (awp/mc/pg)

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