Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit leichten Verlusten aus der Sitzung gegangen und hat damit auch die Woche übers Ganze gesehen tiefer beendet. Nach einem freundlichen Start ist der SMI rasch in die Verlustzone zurückgefallen und hat sich aufgrund fehlender Impulse ab dem späten Vormittag mehr oder weniger nur noch seitwärts bewegt. Belastet wurde der Gesamtmarkt vor allem von den schwachen defensiven Schwergewichten, das allgemeine Börsensentiment indes blieb tendenziell freundlich.
Die in den USA am Nachmittag vorgelegten Konjunkturdaten, der Index zum Konsumentenvertrauen der Universität Michigan sowie die Verkäufe neuer Häuser, sind besser ausgefallen als erwartet. Dies vermochte die hiesige Börse indes nur kurz und minim zu beflügeln. Auch die amerikanischen Aktien fielen nach einem positiven Start vorübergehend in die Verlustzone zurück.
Der Swiss Market Index (SMI) gab 0,27% auf 6’184,13 Punkte ab. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 0,9%. Der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,12% auf 5’606,56 Punkte, wogegen der 30 Titel umfassende, gekappte SLI 0,04% auf 943,31 Punkte anzog, dies dank der beschränkten Gewichtung von Novartis, Roche und Nestlé.
Trotz der Verluste dieser Woche ist der allgemeine Aufwärtstrend weiterhin intakt. Dieser dauert nun schon seit vergangenem August an und wurde im November nach einem kleinen Einbruch neu belebt, trotz all der Ungewissheiten um die Entwicklung der Schuldenkrise in Europa und um deren Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Das Griechenland-Schuldendrama ist zwar weiterhin ungelöst, für den Moment aber etwas in den Hintergrund getreten. Der Fokus gelte derzeit eher dem für kommende Woche geplanten neuen Dreijahrestender der Europäischen Zentralbank, hiess es im Handel.
Richemont (-1,4%) und Novartis (-1,3%) beendeten die Sitzung gemeinsam als Tagesverlierer. Novartis werden am kommenden Montag Ex-Dividende gehandelt werden.
Etwas moderater waren die Abgaben in Roche (-0,7%). Zu Roche hatte das «Wall Street Journal» geschrieben, dass das Unternehmen bereits vor drei Jahren Kenntnis von gefälschten Avastin-Präparaten in Syrien hatte.
Der gewichtigste Titel unter den Bluechips, Nestlé (-0,2%), baute gegen Handelsende einen Teil der Verluste wieder ab. Nestlé investiert 220 Mio EUR in eine Dolce Gusto Fabrik in Deutschland.
Die Abgaben dieser drei am schwersten gewichteten Schweizer Aktien wurden indes nicht auf einzelne Unternehmensnachrichten zurückgeführt, sondern auf den wieder etwas höheren Risikoappetit der Investoren.
Überdurchschnittlich unter Druck standen weiter Swatch und Swiss Re (je -1,0%). Nachdem Swiss Re am Vortag im Anschluss an die Zahlenvorlage deutliche Kursgewinne verzeichnet hatten, ist es im Nachgang der Ergebnispublikation heute zu einigen Kurszieländerungen gekommen. Während S&P und Vontobel ihre Kursziele erhöhten, senkten die Experten der JPMorgan das Ihrige.
Die übrigen drei von den grossen Versicherungen, Bâloise (+0,7%), ZFS (+1,2%) und Swiss Life (+2,0%) legten dagegen allesamt zu.
Swiss Life gehörten mit dieser Performance gar zur Spitzengruppe, noch mehr oder ähnlich verteuerten sich einzig Logitech (+2,7%) als Spitzenreiter sowie Adecco (+2,4%), Clariant (+2,0%) und CS (+1,7%). UBS (+0,8%) landeten im breiten Mittelfeld. Merrill Lynch hatte zuvor die Empfehlung «Buy» für CS sowie «Neutral» für UBS bestätigt.
Im breiten Markt büssten Swissquote (-7,7%) nach den Jahreszahlen markant an Terrain ein. Auch Santhera (-3,5%) wurden nach Zahlen hinter den Erwartungen tiefer bewertet.
LifeWatch (+6,8%) profitierten dagegen von der Entwicklung eines neuen Testverfahrens für sympathische und parasympathische Antworten in Zusammenarbeit mit der ANSAR-Group. (awp/mc/ps)