CH-Schluss: Leichter

CH-Schluss: Leichter

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag leichter geschlossen. Nach einhelliger Meinung von Marktbeobachtern kam es nach der starken Aufwärtsbewegung in letzter Zeit zu einer bereits überfälligen Konsolidierung und damit verbunden zu Gewinnmitnahmen. Zudem belasteten negative Nachrichten aus Asien das Sentiment . So senkte der Verband chinesischer Autohersteller die Absatzprognose, und der Bergbaukonzern BHP Billiton berichtete von einer nachlassenden Eisenerz-Nachfrage aus China, was Sorgen um eine sich verlangsamende Konjunktur in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt weckte.

Hierzulande standen vor allem die Titel des Börsenneulings DKSH im Fokus. Die Titel waren mit starken Kursavancen in den frühen Handel gestartet, haben dann aber bereits am Vormittag an Schwung verloren und auf dem Eröffnungskurs geschlossen. Auf den breiten Markt konzentrierten sich am Berichtstag auch die Unternehmensnachrichten dank zahlreicher Abschlüsse. Kaum Impulse lieferten derweil die am frühen Nachmittag publizierten US-Zahlen zu den Baubeginnen und -Genehmigungen für den Monat Februar.

Der Aktienindex SMI schloss 0,48% tiefer auf 6’296,16 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,72% auf 966,92 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,46% auf 5’778,60 Zähler.

Im SMI/SLI-Tableau schlossen mit Lonza (+0,7%), Sonova (+0,3%), Givaudan (+0,4%) sowie Novartis, Synthes (+0,1%) und Actelion (je +0,1%) eine klare Minderheit mit positiven Vorzeichen. Sonova werden neu von Kepler abgedeckt. Das Institut bewertet die Titel des Hörgeräteherstellers mit «Hold» und einem Kursziel von 106 CHF. Die grössten Abgaben verzeichneten Finanzwerte und konjunktursensitive Titel, welche in jüngster Zeit deutlich zulegen konnten.

Den Tagesverlierer markierten die Aktien des Bankhauses Julius Bär (-2,5%). Aber auch die Branchennachbarn UBS (-1,5%) und CS (-1,4%) gaben deutlich nach. Bei den Assekuranzwerten schlossen Swiss Life (-0,8%), ZFS (-0,9%) und Swiss Re (-0,6%) ebenfalls leichter.

Gleich dahinter folgten Zykliker wie Clariant (+1,8%), Logitech (-2,3%), Nobel Biocare (-1,6%), Swatch oder ABB (je -1,5%) und Adecco (-1,3%). Transocean (-1,3%), welche sich lange relativ gut behaupteten, sackten mit dem Eröffnen der US-Börsen ab.

Die defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,1%) schlossen nur wenig unter dem Schlusskurs des Vortages, während Roche unverändert aus dem Handel gingen.

Im breiten Markt waren alle Augen auf den Börsenneuling DKSH gerichtet. Die am Berichtstag erstmalig an der SIX Swiss Exchange gehandelten DKSH-Titel sind mit einer kräftigen Kursavance gestartet, haben aber im Laufe des Handelstages deutlich an Schwung verloren und schlossen auf dem Eröffnungskurs von 51,00 CHF. Die Titel liegen damit deutlich über dem Ausgabepreis von 48 CHF je Aktie (+6,3%).

Der Handelsstart sei «erfolgreich gelungen», so ein Marktteilnehmer am Morgen. Zum einen spiegele sich das am «sehr hohen» Handelsvolumen – gehandelt wurden am ersten Handelstag bereits 5,5 Mio Stück – zum anderen auch an der Mehrfachüberzeichnung der Aktienemission. Dem Vernehmen nach wurde die Emission rund 8,5 bis 9-fach überzeichnet.

Positiv aufgefallen waren auch die Titel von Komax (+6,0%). Der Maschinenhersteller hatte mit dem Betriebsergebnis auf den Stufen EBIT und Gewinn die Markterwartungen deutlich übertroffen. Analysten heben vor allem die soliden Gewinnzahlen in der Division Wire sowie die substanzielle Dividendenerhöhung hervor.

Nach Zahlen fester zeigten sich zudem Forbo (+4,1%). Die negativen Einflüsse scheinen weniger stark ausgefallen zu sein, als erwartet, hiess es bei Marktkennern. So werden die rückläufigen Bilanzzahlen positiv gesehen.

Klar gewinnen konnten auch Kuoni (+6,3%). Mit den vorgelegten Zahlen übertraf der Reisekonzern durchweg die Markterwartungen. Analysten sprachen von einem überzeugenden Ergebnis. Die Übernahme von GTA scheine sich auszuzahlen, wie es hiess.

Dagegen schlossen die Papiere von Autoneum (-3,6%) nach schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen in der Verlustzone. Der Tenor der Analysten fällt nach Veröffentlichung der Ergebnisse mehrheitlich negativ aus. Vor allem die Probleme im Europageschäft bleiben für den Automobilzulieferer ein zentrales Problem. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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