CH-Schluss: Leichtes Minus
Zürich – Die Schweizer Aktienbörse hat die Sitzung vom Mittwoch leicht im Minus geschlossen. Nachdem der wichtigste Index SMI die meiste Zeit des Tages knapp im Plus notiert hatte, fiel er gegen Handelsschluss ins Negative. Diese Abgaben wurden vor allem auf die Entwicklung der US-Börsen zurückgeführt. Diese hatten klar höher eröffnet, fielen aber im weiteren Verlauf ins Minus. Der Grund dafür waren Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke. Er hatte vor dem Repräsentantenhaus davon gesprochen, dass der US-Arbeitsmarkt noch weit von der Normalität entfernt sei und noch kritische Herausforderungen auf die Eurozone warteten.
Keine allzu grossen Wellen warfen die Ergebnisse des neuen Dreijahrestenders der Europäischen Zentralbank EZB. Sie teilte 800 Banken insgesamt 529,5 Mrd Euro zu. Nach Bekanntgabe der Resultate kam es vorübergehend zwar zu etwas Volatilität, wobei die maximalen Ausschläge im SMI lediglich rund 30 Punkte ausmachten. Kurz danach flachte das Geschehen aber wieder ab. Hierzulande interessierten vor allem die beiden Blue Chips Holcim und Swiss Life, die vorbörslich ihre Geschäftszahlen 2011 veröffentlicht hatten und deren Aktien die meiste Zeit an der Tabellenspitze standen.
Der wichtigste Aktienindex SMI verlor zum Schluss 0,25% auf 6’109,93 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) fiel derweil um 0,19% auf 935,29 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,17% auf 5’584,32 Zähler.
Die Aktien von Swiss Life waren den ganzen Tag klarer Spitzenreiter im Feld der 30 wichtigsten Titel, am Schluss war’s ein Plus von 2,2%. Die vom Lebensversicherer vorgelegten Zahlen seien insgesamt etwa im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, lautete der Tenor der Analysten. Dabei hätten einige Sonderfaktoren wie Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten bei AWD oder positive Steuereffekte das Ergebnis etwas beeinflusst. Als starkes Signal wurden dagegen die unveränderte Dividende und die über Erwarten gute Entwicklung des Eigenkapitals gewertet.
Die Aktien von Holcim gehörten ebenfalls zu den besten Werten mit einem Plus von 1,2% zum Handelsende. Der Baustoffkonzern hat die Konsensschätzungen beim Reingewinn deutlich übertroffen. Vor allem in den Emerging Markets sieht er sich auf einem soliden Wachstumspfad, für 2012 wird ausserdem mit einem organischen Wachstum des operativen EBITDA gerechnet. Das vierte Quartal sei wesentlich besser ausgefallen als erwartet und der Ausblick sei zuversichtlich, hiess es etwa in Analystenkommentaren.
Ansonsten waren kaum wichtige News zu Blue Chips vorhanden. Die grössten Gewinne neben den beiden Genannten gingen an die Aktien des Mäuseherstellers Logitech (+1,6%) sowie die beiden Luxusgüter-Titel Richemont (+1,6%) und Swatch (+0,8%), am Tabellenschluss figuriert zum Schluss Actelion (-1,6%), Julius Bär (-1,4%) sowie Givaudan (-1,3%). Adecco verloren am Tag vor der Ergebnispublikation 0,8%. Die grosskapitalisierten SMI-Werte schlossen alle leicht im Minus: Nestlé und Novartis je 0,3%, Roche 0,4%.
Im breiten Markt präsentierten diverse Unternehmen ihre Zahlen. So hat etwa die Privatbankengruppe EFG International (+0,6%) im vergangenen Geschäftsjahr erneut rote Zahlen geschrieben. Konkretisiert wurden Angaben zum geplanten IPO der Tochter EFG Financial Products: er soll nun dieses Jahr stattfinden. Positiv in Szene gesetzt hat sich die an der SIX kotierte österreichische Chip-Herstellerin AMS (+3,1%), die ihre Umsatzerwartungen für das laufende Jahr 2012 etwas erhöht hat
Eine Rückkehr in die Gewinnzone vermeldete die in der Vermarktung von Aussenwerbung tätige Affichage-Gruppe. Als Folge der besseren Ertragslage soll die Dividendenzahlung wieder aufgenommen werden, was den Aktien merklich Auftrieb verlieh (+3,3%). Für eher negative Impulse sorgte das Telemedizin-Unternehmen LifeWatch (-1,6%), das 2011 mit einem Verlust abgeschlossen hat.
Swissmetal legten 35% zu, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen trotz einer sich in Nachlass befindenden Tochter wieder uneingeschränkten Zugang zu ihren Lagern hat. Der Titel notiert allerdings seit längerer Zeit auf sehr tiefem Niveau und zeigt sich oft sehr volatil. Georg Fischer (+4,8%) profitierten im Nachgang zu den am Vortag präsentierten Zahlen von positiven Analystenkommentaren. (awp/mc/pg)