CH-Schluss: Leichtes Plus dank Roche und Nestlé
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch mit leichten Avancen beendet. Nach verhaltenem Beginn zog der SMI bis am Nachmittag kontinuierlich an. Das Tageshoch hatte mit der negativ eröffnenden US-Börse dann allerdings keinen Bestand und die Wall Street zog den SMI wieder in den Bereich des Vortagesschlusses nach unten. Insgesamt verlief der drittletzte Handelstag aber wie erwartet in ruhigen Bahnen.
Gestützt wurde das Sentiment am Vormittag noch von neuen, erfolgreich verlaufenen Auktionen italienischer Staatsanleihen. Bei beiden Emissionen sank die zu zahlende Rendite im Vergleich zum November kräftig, während die Nachfrage anzog. In Marktkreisen sprach man in ersten Reaktionen von einem positiven Zeichen auch für die am Donnerstag anstehenden Auktionen länger laufender Staatsanleihen.
Der SMI verzeichnete zum Schluss ein knappes Plus von 0,14% auf 5’895,25 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,05% auf 5’304,9 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor dagegen 0,20% auf 869,79 Punkte, da dieser weniger von den starken Roche und Nestlé profitierte.
Den nachrichtenarmen Tag beendeten Julius Bär (+1,4%) und Roche (+1,0%) als Tagessieger. Roche, welche als einer von zwei Bluechips (nebst Synthes) eine positive Jahresperformance ausweisen (+15%), wurden damit klar mehr nachgefragt, als Novartis (+0,2%). Weitere Schwergewichte wie Nestlé (+0,8%) und ABB (+0,2%) zogen ebenfalls an.
Weitere Aktien mit moderat höheren Kursen waren Swisscom (+0,5%), SGS oder Sonova (je +0,4%).
Auf der Verliererseite fielen nebst Transocean (-2,0%) als Hauptverlierer des Tages vor allem die Finanzwerte mit Ausnahme von Julius Bär auf. Am meisten gaben CS (-1,8%) und Bâloise (-1,5%) nach, gefolgt von UBS (-1,3%), Swiss Life (-0,9%), ZFS (-0,7%) und Swiss Re (-0,3%).
Klar günstiger wurden zum Handelsschluss auch Richemont (-1,0%) angeboten oder Adecco (-1,1%) und Clariant (-1,2%).
Logitech (-0,4%) hielten sich im breiten Mittelfeld. Sie sind mit einem Jahresminus von knapp 60% die schwächsten unter den Bluechips, was zum Jahresende wohl weiter bremsen dürfte. Offenbar hat der Hersteller von Computerzubehör mit dem US-Fonds Alliance Bernstein einen neuen Grossaktionär erhalten. Der Fonds habe 4,5 Mio Logitech-Aktien erworben, dabei aber die Meldeschwelle von 3% noch nicht überschritten, meldete der «Tagesanzeiger».
Im breiten Markt ging das Desaster für Petroplus mit einem Minus von knapp 11% weiter. Nach der am Vortag gemeldeten Streichung einer Kreditlinie, welche den Fortbestand des Unternehmens ernsthaft gefährdet, sind heute in Analystenkreisen weitere kritische Stimmen zu dieser Firma laut geworden. Am Dienstag brachen die Titel bereits um gut 46% ein, das Jahresminus beläuft sich mittlerweile auf über 86%.
Auf der Gegenseite fielen etwa Cytos (+13,3%), Kardex (+8,8%) oder Oridion (+6,9%) mit markantem Gewinn auf. Oridion waren allerdings am Dienstag, ähnlich wie Petroplus, um über 36% massiv abgestützt, nachdem das FDA dem Unternehmen ein Importverbot für sämtliche Produkte in die USA verhängt hatte. (awp/mc/pg)