CH-Schluss: Moderate Verluste

CH-Schluss: Moderate Verluste

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag erneut mit leichteren Kursen aus der Sitzung gegangen und hat damit die seit Anfang Woche laufende Korrektur fortgesetzt. Allerdings fielen die Abgaben sehr moderat aus. Nach einem freundlichen Start sind die Kurse rasch ins Minus zurückgefallen, um sich dort mehr oder weniger seitwärts zu bewegen. Gegen Handelsende wurden die Verluste mit Unterstützung der ins Plus drehenden US-Börsen noch etwas abgebaut.

In Anbetracht der starken Entwicklung seit Jahresbeginn und speziell der vergangenen Tage – der SMI hatte während acht aufeinanderfolgenden Tagen nur zugelegt – sei der Rücksetzer dieser Woche nicht überraschend gekommen, hiess es in Marktkreisen. Entscheidende Impulse hätten zum Wochenschluss gefehlt. Geprägt war die vorsichtige Stimmung an den Aktienmärkten vor allem von den jüngst wieder etwas gestiegenen Konjunktursorgen, dies vor allem nach schwächeren Daten aus China und Europa.

Der SMI gab schliesslich 0,15% auf 6’240,33 Punkte nach. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 1,6%. Der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,09% auf 5’717,71 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) zog dagegen um 0,07% auf 956,65 Punkte an.

Mit zu den schwächsten Werten gehörten Richemont (-1,1%) und Swatch (-1,0%), was auf Aussagen des chinesischen Swatch-Partners Hengdeli zurückgeführt wurde. Dieser rechnet nach den Umsatzzunahmen von 30% im Vorjahr nur noch mit einer Steigerung von 15 bis 20%.

Noch mehr büssten einzig Actelion (-1,6%) ein, allerdings gab es dazu keine fundamentalen Nachrichten.

Überdurchschnittlich unter Druck standen auch Logitech (-0,9%) sowie Roche und Novartis (je -0,8%), welche mit ihren Verlusten letztlich den Ausschlag dazu gaben, dass der SMI im roten Bereich landete, der SLI – wo die Gewichtung der grossen Titel beschränkt ist – aber im Plus.

Von den Finanzwerten büssten einzig ZFS (-0,1%), Swiss Re (-0,1%) und UBS (-0,4%) etwas an Terrain ein, wobei alle drei grössere Verluste gegen Handelsende etwas aufholen konnten. Die UBS hatte am Vorabend mit der Meldung überrascht, dass sie dem Investmentbank-Chef Carsten Kengeter einen Co-Steuermann zur Seite stellt. Dafür wurde der Top-Investmentbanker Andrea Orcel von der Bank of America Merrill Lynch abgeworben.

Credit Suisse (+1,6%) drehten dagegen zum Handelsende klar in die Gewinnzone. Die Bank hat ihren Geschäfts- und Vergütungsbericht 2011 veröffentlicht. Die wenig überzeugende Performance im letzten Jahr macht sich auch im Lohn von Konzernchef Brady Dougan bemerkbar. Er erhielt mit einer Gesamtvergütung von 5,8 Mio CHF weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Bestbezahlter CS-Manager bleibt der CEO der Division Asset Management Robert Shafir.

Noch mehr gesucht als CS waren einzig Syngenta (+2,4%) und Baloise (+2,6%). Die Aktie des Versicherers hatte am Vortag nach Geschäftszahlen bzw. aufgrund von Gewinnmitnahmen 6,6% eingebüsst und profitierte von einer technischen Erholung, die unterstützt wurde durch eine Ratingerhöhung der Deutschen Bank.

Um je knapp 1,5% zogen zudem Swiss Life, Clariant und Nobel Biocare an.

Im breiten Markt fielen Addex (-11,8%) auf, wo es nach dem massiven Vortagesgewinn (+84% aufgrund positiver Unternehmensnews) zu Gewinnmitnahmen gekommen ist.

Zahlreiche Unternehmen aus dem Small- und Midcap-Bereich haben zudem die Jahresergebnisse vorgelegt, so etwa die beiden Industrie-Konzerne Zehnder (+5,5%) und Interroll (-0,8%), das Immobilienunternehmen Warteck (unverändert) oder die Biotech-Gesellschaft Cosmo (+1,6%).

Ausserdem hat der Airline-Caterer Gategroup (+4,1%) neue Wachstumsziele bis 2015 kommuniziert. Insgesamt soll durch die Kombination aus vorhandenem Geschäft, Neugeschäft sowie Fusionen, Akquisitionen und Allianzen über die kommenden vier Jahre ein Umsatzwachstum von 30 bis 45% erzielt werden. (awp/mc/pg)

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